Die Fähigkeit der Resilienz
Zum Abschluss der Pressemitteilungen in der Zivilschutzwoche rund um den 13. Oktober befasst sich – nach jenen über die Vorbeugung durch Schutzbauten, die Vorhersage und die Einsätze der Berufsfeuerwehr – die vorliegende mit dem Eigenschutz, also der Fähigkeit der Bürgerinnen und Bürger selbst, in Notfällen gefährliche Situationen zu erkennen und Vorkehrungen zu treffen, um auftretende Risiken zu minimieren.
Vor allem in der Vorbeugung zur Verhinderung von Katastrophen und beim Selbstschutz ist eine gut geschulte Haltung von grundlegender Bedeutung, betont der Direktor der Agentur fürBevölkerungsschutz Rudolf Pollinger: „Es ist wichtig, die Bürgerinnen und Bürger über eventuell eintretende Extremereignisse aufzuklären und sie dazu zu motivieren, selbst Verantwortung für Eigenschutz und Widerstandsfähigkeit zu übernehmen“. Denn nur wer optimal vorbereitet ist, entwickelt die Fähigkeit der Resilienz, kann in einer Krisensituation in geeigneter Weise auf Bedrohungen reagieren und leidet nicht unter einer Unterbrechung der externen Versorgung.
Damit Bürgerinnen und Bürger im Katastrophenfall als schwächstes Kettenglied nicht zum eigentlichen Risiko werden, ist es wichtig, die Widerstandskraft, die Resilienz der Bevölkerung zu erhöhen, unterstreicht auch der Direktor des Amtes für Zivilschutz Günther Walcher.
Verhalten im Falle von Sturm oder Epidemien
Das Amt für Zivilschutz in der Agentur für Bevökerungsschutz hat Verhaltensregeln zum Selbstschutz zusammengestellt: Unter den Anleitungen finden sich jene im Falle von Muren und Steinschlag ebenso wie bei Überschwemmungen oder Sturm und Epidemien oder das richtige Verhalten zum Absetzen des Notrufs. Publikationen des Amtes für Zivilschutz dazu sind im Internet abrufbar, die Broschüre „Zivilschutz in Südtirol“ auch im Anhang dieser Aussendung. Die Radiodurchsagen des Zivilschutzes (Bevölkerungsinformationssystem BIS) und die Sirenen kamen in den vergangenen Wochen bei Hochwasserereignissen und einer Bombenentschärfung zum Einsatz. Ein Projekt Zivilschutz und Schulen zur Ausbildung von Lehrpersonen in den drei Landessprachen wurde wegen der Covid-Epidemie unterbrochen, auch die erste Kindersicherheitsolympiade auf Euregio-Ebene konnte am 20. Mai dieses Jahres nicht ausgetragen werden.
Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot holen
Ein italienweit laufendes Projekt nennt sich „Io non rischio“ und wird seit 2013 vom Landesrettungsverein Weißes Kreuz für Südtirol von eigens dafür geschulten Mitgliedern der Freiwilligen-Organisationen auf Plätze und in Schulen getragen. Es gelte, alle zu aktiven Bürgerinnen und Bürgern zu erziehen, unterstreicht die Projektverantwortliche in Südtirol Doris Niederjaufner vom Amt für Zivilschutz in der Agentur für Bevölkerungsschutz: „Es geht darum, die Bevölkerung mit ins Boot zu holen, damit alle mitdenken und dann, wenn es darauf ankommt, tatkräftig das Richtige tun“.
Verringerung der Hochwassergefahr durch vorbeugendes Verhalten
Alle können dazu beitragen, die Hochwassergefahr zu verringern, heißt es etwa in einem „Io non rischio“-Faltblatt: Dies beginnt bei einer achtsamen Haltung gegenüber der Umwelt. Wenn etwa verlegte Wasserläufe oder verstopfte Kanaldeckel beobachtet werden, sollte die Gemeindeverwaltung darüber in Kenntnis gesetzt werden. Auch sollte jeder Bürger und jede Bürgerin über den Zivilschutzplan in der Gemeinde Bescheid wissen und damit auch darüber, wo sich hochwassergefährdete Gebiete, Fluchtwege und sichere Zonen befinden. Im eigenen Haus sollte vermieden werden, Wertgegenstände im Keller oder im Untergeschoss aufzubewahren, Kopien aller wichtigen Ausweise und Dokumente sollten griffbereit sein. Jeder Haushalt sollte über ein batteriebetriebenes Radiogerät, eine funktionstüchtigeTaschenlampe und eine Erste-Hilfe-Tasche verfügen.
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