„Ist Gesundheit zweitrangig?“
Als grob fahrlässig bezeichnet ASGB-Chef Tony Tschenett die Abhaltung jeglicher öffentlicher Veranstaltungen wie Weinfestival und Weihnachtsmarkt.
Es scheine, so der ASGB-Chef, als hätten die Entscheidungsträger nichts aus dem Frühjahr gelernt: „Während der ersten Covid-19 Welle stand das Südtiroler Gesundheitssystem am Rande des Kollaps. Angesichts der steigenden Neuinfektionen und des Umstandes, dass die Südtiroler Zivilschutzbehörde für die gesamte Provinz bereits den Zivilschutzstatus Alfa ausgerufen hat, ist es mir unerklärlich, dass die politisch Verantwortlichen die Durchführung von Veranstaltungen wie das Meran Weinfestival oder Weihnachtsmärkte – in welcher Form auch immer – erlauben.“
Es scheine, als würden wirtschaftliche Partikularinteressen einiger Handelstreibender prioritär behandelt und die Gesundheit der Bürger sei zweitrangig: „Fakt ist, dass das Personal im Südtiroler Sanitätsbetrieb im Frühjahr an der Grenze des Machbaren stand. Viele Bedienstete würden diesen Arbeitsaufwand körperlich und psychisch nicht mehr schaffen. Deshalb muss es vordergründig das Ziel der Politik sein, Infektionen so gering wie möglich zu halten und keine Risiken einzugehen, um die Gesundheitsversorgung der Bürger nicht zu gefährden.“
„Wie will man der restlichen Wirtschaft einen erneuten Lockdown erklären, falls sich weitere Herde wie in Sexten herausbilden? Wie will man von den Pflegern und Ärzten einen erhöhten Arbeitsaufwand erklären, wenn das Problem teilweise hausgemacht ist? Wie will man den Arbeitern und Angestellten die erneute Überstellung in die Lohnausgleichskasse erklären – verbunden mit wahrscheinlich wieder monatelangem Warten auf den Lohnausgleich – weil man vor einigen Wenigen in die Knie gegangen ist? Wie erklärt man Erkrankten, dass ihre Behandlungen verschoben werden müssen, weil das öffentliche Gesundheitssystem am Kollabieren ist? Die Landesregierung soll sich schleunigst Antworten auf diese Fragen überlegen, denn wenn sie keinen Rückzieher bei der Genehmigung öffentlicher Veranstaltungen macht, wird sie bald mit diesen Fragen konfrontiert sein“, warnt Tschenett.
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Kommentare (78)
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heinz
Genau so ist es, Tony Tschenett!
besserwisser
wo er recht hat da hat er recht.
die svp arbeitnehmer weren sich hier bei jeder regelung vermutlich und wie üblich vorausschauend dem diktat der wirtschaftslobbys unterwerfen ….
wenigstens gibte es noch wenige andere wie herrn tschenett…
und genau diejenigen die dann appellieren wir vom volk sollen uns an die regelungen halten posieren dann unverfroren und hemmungslos ohne schutz vor den kameras….
vinsch
Also Sie wettern gegen den Weihnachtsmarkt und Weinfestival? Gerade Sie, der die Arbeitnehmer schützen soll??? Wie viel weniger Geld haben Sie denn während des lockdowns verdient? Haben Sie auch auf die Lohnausgleichskasse monatelang warten müssen? Wie heißt der Spruch: mit den Hosen voll …. ist leicht ….. Oder vertreten Sie nur die privilegierten Arbeitnehmer, die Ladenangestellten im home-office?
arnold
Bravo Tschenett!!
sorgenfrei
@summer: dass die wm in bekannter form nicht abgehalten werden können, leuchtet doch wohl selbst ihnen ein…. auch wenn man sich im freien nicht so leicht ansteckt, ist das wohl anders, wenn der walterplatz hoffnungslos überfüllt ist, wenn itaker bei vin brulè und würstel con crauti schwadroniert…. ob es alternativ sinnvoll ist, einen wm light überhaupt durchzuführen, wage ich auch ökonomisch zu bezweifeln… jedenfalls glaube ich nicht, dass er auf biegen und brechen stattfinden muss… und in einem punkt hat tschenett recht: die leidtragenden neben den kranken sind die krankenhausbediensteten… und die patienten werden zunehmend mehr, mit oder ohne wm….
Ach ja, und wegen aufkündigung ihrer mitgliedschaft: diese wird weder den tschenett noch die forumsgemeinschaft sonderlich berühren…
tirolersepp
Steigen die Zahlen gibs keinen Christkindlmarkt – nirgends auf der Welt !
heinz
THE SUMMER IS OVER!
george
Ja, beim ’summer‘ hat es längst schon reingeschneit. Da war nie „summer“.