Baustelle der Extreme
Der Rohbau der neuen Stettiner Hütte auf knapp 3.000 Metern steht (fast). Es fehlen nur noch ein Stockwerk und das Dach. Die Reaktionen im Netz sind verhalten.
von Karin Gamper
Bauten im hochalpinen Gelände sind ein täglicher Kampf. Gegen den Nebel, die Kälte, den Regen und den Schnee.
Das ist bei der Errichtung der neuen Stettiner Hütte oberhalb von Pfelders nicht anders. Im vergangenen Juni wurden die Arbeiten zum Neubau des landeseigenen Schutzhauses nach einer europaweiten Ausschreibung an eine temporäre Bietergemeinschaft aus Moos in Passeier vergeben. Sie wird die Stettiner Hütte neu errichten, nachdem das alte Schutzhaus 2014 von einer Lawine zerstört wurde. Die Bauzeit beträgt 1095 Tage. Damit wird die neue Stettiner Hütte voraussichtlich im Sommer 2023 in Betrieb gehen können. Das Land investiert rund 3,1 Mio. Euro. Bis dahin behelfen sich die Pächter mit einer Übergangslösung.
Vier Monate nach der Übergabe der Arbeiten ist der Rohbau bereits beinahe fertiggestellt. „Unser Ziel ist es, diesen noch heuer abzuschließen“, sagt der zuständige Landesrat Massimo Bessone, der sich kürzlich vor Ort umgesehen hat. „Im Augenblick wird das dritte Stockwerk errichtet, dann folgt noch das Dach“, beschreibt er den aktuellen Stand der Bauarbeiten. Gebaut wird, solange es das Wetter zulässt. Bisher hatte man Glück – bis auf eine zweitägige Unterbrechung aufgrund des vorzeitigen Wintereinbruchs. Das Material wird, so Bessone, vornehmlich mit einer Materialseilbahn zur Hütte gebracht. Für den Transport der Bauarbeiter hingegen wird weitgehend der Hubschrauber eingesetzt.
Gemäß Siegerprojekt, das nach einer europaweiten Ausschreibung Area Architetti Associati gewonnen hat, wird die neue Unterkunft im modernen alpinen Stil errichtet und 84 Schlafplätze sowie Speisesäle für 96 Gäste bieten. Die Bruttofläche beläuft sich auf rund 1.000 m², das Volumen auf etwa 3.000 m³.
Die Reaktionen in den sozialen Medien auf die Groß-Baustelle im Naturpark Texelgruppe sind erwartungsgemäß skeptisch. Sie reichen von „Bunker“ über „Wolkenkratzer“ bis hin zu „mega tolle Hütte“. Dem schließt sich Landesrat Bessone an: „Am Ende wird an dieser Stelle ein sehr schönes Schutzhaus stehen“.
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Kommentare (5)
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annamaria
Fürchterlich, wie konnte so was genehmigt werden!
Protzbauten à la Südtirol!!
tirolersepp
Vorschlag: die Bevölkerung des Tales wo die Schutzhütte steht soll abstimmen wie ihre Schutzhütte aussehen soll !
Ist dies wirklich die Meinung der Bevölkerung oder einiger Architekten ??
hallihallo
vorschlag: die bevölkerung des tales wo die schutzhütte steht , soll sie finanzieren.
dann wird man schnell sehen , wie überflüssig diese hütten sind. viel öffentliches geld, damit andere billig in den urlaub können.
heinz
Der Zeit ihre Kunst –
Der Kunst ihre Freiheit!