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Erhöhte Entschädigung

Waltraud Deeg und Heiner Schweigkofler

Heiner Schweigkofler erhält als Wobi-Vizepräsident nun 2.940 anstatt 1.260 Euro monatlich, weil ihm zahlreiche Befugnisse zugeteilt wurden. Die neue Präsidentin verdient dennoch gleich wie bisher.

von Heinrich Schwarz

Im Juli gab es beim Wohnbauinstitut einen Führungswechsel: Weil es mit Waltraud Deeg nun eine deutschsprachige Landesrätin für den Wohnbau gibt, musste der langjährige Wobi-Präsident Heiner Schweigkofler durch jemanden der italienischen Sprachgruppe ersetzt werden, um den politischen Frieden zu wahren. Auf Vorschlag der Lega wurde Francesca Tosolini zur neuen Wobi-Chefin ernannt.

Schweigkofler ist seither Vize. Für ihn hat man jedoch eine besondere Rolle geschaffen, um den Abstieg kompetenzmäßig und finanziell abzufedern – und den früheren Caritas-Direktor somit beim Wobi zu halten: Wie die TAGESZEITUNG im Juli berichtete, sollte es zwischen Schweigkofler und der neuen Präsidentin zu einer Aufgabenteilung kommen, wobei Schweigkofler für die Reformen zuständig sein wird und Tosolini für die ordentliche Tätigkeit.

Ende September hat der Wobi-Verwaltungsrat nun den entsprechenden Beschluss gefasst. Der Vizepräsident erhält demnach folgende Befugnisse: Verantwortlicher für die Umsetzung des Reorganisationsprozesses und des neuen Wohnbaugesetzes, Entwicklung von strategischen Zielen und Programmen, Verantwortlicher für den Entwurf des Sozialberichtes, Entwicklung von Konzepten für das Zusammenleben und für die Unterstützung von Senioren, Erstellung von Studien und Forschungsarbeiten zum Thema Wohnen hinsichtlich der demographischen Entwicklung, Verantwortlicher für die Wobi-Zuständigkeiten für das neue Bozner Bahnhofsareal mit dem geplanten Bau von 500 Immobilieneinheiten – und Verantwortlicher für die Verwaltung der EFRE-Finanzierungen.

„Angesichts dieser umfassenden Befugnisse und unter Berücksichtigung der damit verbundenen Haftung ist es als angemessen zu erachten, dem Vizepräsidenten eine monatliche Bruttoentschädigung im Ausmaß von 70 Prozent der Amtsentschädigung des Präsidenten zu gewähren“, heißt es im Beschluss.

Konkret erhält Heiner Schweigkofler nun 2.940 Euro brutto monatlich. Zuvor waren für den Vizepräsidenten 1.260 Euro vorgesehen.

Präsidentin Francesca Tosolini bezieht wie bisher 4.200 Euro brutto, wurde im Beschluss festgelegt. Für sie gibt es also keine Kürzung, obwohl Heiner Schweigkofler zahlreiche Zuständigkeiten übernimmt.

Die erhöhte Amtsentschädigung beim Wobi wird nun zum Thema im Landtag. Die Freiheitliche Abgeordnete Ulli Mair hat eine Anfrage eingereicht. Sie will von der Landesregierung ausführliche Informationen über die Hintergründe der Befugnisverteilung und Erhöhung. Unter anderem will Ulli Mair auch wissen, warum jene Funktionäre, von denen Befugnisse auf den Wobi-Vizepräsident übertragen worden sind, nicht mit einer Verminderung der Amtsentschädigung konfrontiert sind.

Der Wobi-Beschluss hat noch mehr Neuerungen parat: Ein einfaches Mitglied des Verwaltungsrates (derzeit Sabine Fischer) erhält nun 600 Euro brutto monatlich plus eine Sitzungszulage von 150 Euro – statt bisher fixen 420 Euro pro Monat.

Ein stattliches Plus gibt es für den Aufsichtsrat: Der Präsident (Friedrich Mairhofer) erhält nun eine jährliche Amtsentschädigung von 15.000 Euro brutto plus 225 Euro pro Sitzung. Bisher waren es 12.000 Euro plus 180 Euro Sitzungszulage.

Ein einfaches Mitglied des Aufsichtsrates (Renate König) bekommt 10.000 Euro jährlich plus 150 Euro pro Sitzung statt bisher 8.000 bzw. 120 Euro.

Auch dazu will Ulli Mair eine Rechtfertigung seitens der Landesregierung.

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