„Wurzeln und Weitsicht“
Am Samstag wurde in unmittelbarer Nähe des Schutzhauses „Latzfonser Kreuz“ bzw. der höchstgelegenen Wallfahrtskirche Europas ein Markstein zur Mitte des historischen Tirols eingeweiht.
Im Beisein der drei Landtagspräsidenten Sepp Noggler (Südtirol), Sonja Ledl Rossmann (Tirol) und Walter Kaswalder (Trentino) sowie von Hunderten Schützen und Schaulustigen aus der gesamten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino hat Landesschützenkurat P. Christoph Waldner das Denkmal mit der Aufschrift „Markstein Mitte Tirols als Denkmal für die am 10. Oktober 1920 erfolgte ungerechte Teilung des Landes Tirol und als Wegweiser für eine europäische Perspektive“ feierlich gesegnet.
„Das gefällt mir so an unseren Bergen: Man muss mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen, um Halt zu haben, und man wird dafür mit einem Ausblick in die Ferne belohnt, über die Grenzen hinaus“, erklärte Landtagspräsident Josef Noggler. „Beides tut uns gut. Und beides – Wurzeln und Weitsicht – tut auch der Europaregion gut.“
Sepp Kaser, Projektleiter des Schützenbezirks Brixen und Bezirkskulturreferent, ging auf die Baugeschichte des Marksteins ein und betonte als Abschluss seiner Rede: „Herkunft ist Zukunft – auch in Zukunft soll es uns Auftrag sein, im Rahmen der Möglichkeiten unsere Heimat Gesamttirol zu erhalten“. Anschließend enthüllten die Ehrengäste das Denkmal.
Die Schützenkompanie Latzfons hat das Denkmal unter der Bauleitung ihres Hauptmanns Martin Pfattner nach dem Projekt von Dr. Peter Piock in die Landschaft passend aufgemauert. Nach einer Ehrensalve der Bezirksehrenformation unter dem Kommando von Bezirksmajor Florian Lechner wurde die Gedenkfeier mit der Landeshymne, gespielt von der Musikkapelle Latzfons, abgeschlossen.
Der vom Südtiroler Schützenbund, dem Schützenbezirk Brixen und der Schützenkompanie Latzfons errichtete und von der Glockengießerei Grassmayr aus Innsbruck sowie von der Fa. MR STEELDESIGN aus Garn – anlässlich des 100-jährigen Gedenkens an die Annexion Südtirols und Welschtirols sowie anderer Gebiete durch Italien am 10.10.1920 – realisierte Markstein soll den Mittelpunkt des historischen Tirols symbolisieren. Er zeigt die Entfernungen zu den Außengrenzen des historischen Tirols auf und soll, wie bei der Segnung betont wurde, die Verbundenheit zum Heimatland Tirol aufzeigen und ein Zeichen für die europäische Zukunft der drei Mitgliedsländer der Euregio setzen. Wird um die Grenzen des Historischen Tirols ein Rechteck gelegt und in diesem zwei Diagonalen gezogen, so befindet sich der Mittelpunkt des Historischen Tirols in Latzfons auf dem Gemeindegebiet von Klausen.
Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino hat für das Denkmal die Schirmherrschaft übernommen.
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