Die Corona-Kulturgelder
Fast 500 Kulturschaffende haben bis Ende September um Corona-Beihilfen des Landes angesucht. Ein Fünftel davon ist bereits ausbezahlt.
Da die coronabedingten Einschränkungen das kulturelle Leben besonders stark getroffen haben, hat das Land Südtirol Hilfsmaßnahmen gesetzt. Auf ein erstes Kulturmaßnahmenpaket im März folgte im Ende Juli auf Vorschlag der drei Kulturlandesräte Philipp Achammer, Daniel Alfreider und Giuliano Vettorato ein zweites mit Corona-Hilfen für freischaffende Künstlerinnen und Künstler aller drei Sprachgruppen.
Bis zum 29. September konnten diese in den drei Landesabteilungen für Kultur, der deutschen, ladinischen oder italienischen, um die außerordentliche Corona-Beihilfe des Landes in Höhe von 2000 Euro ansuchen. „Da die Corona-Krise Kulturschaffende besonders hart getroffen hat, war es unser Anliegen, ihnen eine unbürokratische Überbrückungshilfe zukommen zu lassen“, betont Landesrat Philipp Achammer, der das Maßnahmenpaket angestoßen hat. Ziel sei es, die Vielfalt der Südtiroler Kultur- und Kreativwirtschaft auch weiterhin zu erhalten.
480 Ansuchen
Bis Ende September sind in den drei Landeskulturabteilungen 480 Ansuchen um diese Corona-Beihilfen eingelangt, und zwar 322 (67,1%) in der deutschen, 119 (24,8%) in der italienischen und 39 (8,1%) in der ladinischen. Ein Teil der Ansuchen ist auch schon bearbeitet, nämlich knapp 130. 80 Kulturschaffenden hat das Land die Überbrückungshilfe schon ausbezahlt, weitere 47 können in den nächsten Tagen mit der Überweisung rechnen. Insgesamt 160.000 Euro an Corona-Kultur-Beihilfen sind somit schon ausbezahlt, 94.000 Euro folgen.
Anrecht auf die Unterstützung des Landes hatten freischaffende Künstlerinnen und Künstler aller Sparten – von der Darstellenden Kunst über Musikund bildenden Kunst bis hin zu Literatur und Film –, die seit mindestens zwei Jahren in Südtirol künstlerisch tätig sind und in keinem abhängigen Arbeitsverhältnis von mehr als zwölf Wochenstunden stehen. Vorausgesetzt war ebenso, dass die Antragstellenden in den vergangenen zwei Jahren mindestens zwei öffentliche Projekte je Jahr umgesetzt haben.
Kooperationen angestoßen
Neben der finanziellen Unterstützung war es Bestreben des Landes, auch kulturelle und künstlerische Kooperationen anzustoßen, um der der Kultur „eine an die Corona-Situation angepasste Sichtbarkeit“ zu geben, wie es Landesrat Achammer ausdrückt. Kunstschaffende konnten mit kooperationsbereiten Kulturorganisationen Kontakt aufnehmen, von den Vereinigte Bühnen Bozen (VBB), dem Teatro Stabile in Bozen, der Haydn Stiftung, dem Teatro Cristallo in Bozen über den Kreis für Kunst und Kultur Lia mostra d’ert in St. Ulrich und das Euregio Kulturzentrum Gustav Mahler in Toblach bis hin zu BASIS Vinschgau in Schlanders, dem ASTRA–Zentrum für junge Kultur in Brixen, dem Kulturverein SMACH, der Kunsthalle West in Lana oder dem Ost West Club in Meran. Auf diese Weise wurden mehrere Projekte angestoßen, die in diesem Herbst umgesetzt werden oder wurden.
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Kommentare (3)
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sorgenfrei
Hä? 2000 €? Viele dieser Künstler haben bis heute keine Zukunftsperspektiven oder Planungssicherheit und nur sporadische Auftrittsmöglichleiten… Firnen konnten 100000 an Euro verdienstausfälle geltend machen, zusätzlich bekamen sie 2 x die berühmten 600 € zum „Leben“…. Reden wir nicht vom berühmten Stand, welcher trotz durchgehender arbeit, rekordumsätzen, und verpassten fristen neuerdings wieder um geld ansuchen darf… und dann rühmt man sich wegen läppischwr 2000 €, dass geht doch in 2 monaten an miete flöten….
waldemar
Leider sind hier sehr viele Bereiche ausgeschlossen: Künstler der angewandten Kunst, Keramiker, Schmuckschaffer, Maler, Illustratoren etc. es ist also sinnlos zu sagen, dass Achhammer was für die „Kulturschaffenen“ oder Künstler*innen tut, wenn er die Hälfe davon ausschließt.