„Wegen Partygängern nichts riskieren“
HGV-Präsident Manfred Pinzger hält Après-Ski im Sitzen für sinnvoll, wenn die Infektionszahlen nicht passen.
Tageszeitung: Herr Pinzger, in Österreich wird es heuer kein klassisches Après-Ski geben. Ist das auch für Südtirol denkbar bzw. sinnvoll?
Manfred Pinzger: Ich bin überzeugt, dass man den Winter ganz vorsichtig und bedacht planen muss. Es war immer klar, dass die niedrigen Temperaturen zu mehr Infektionen führen können. Après-Ski in der bekannten Form ist sicher vorbei für den heurigen Winter. Dass man gar nichts mehr zulässt, wird sicher nicht gut gehen, aber man muss auf jeden Fall alles reduziert und mit Bedacht angehen. Wir können es uns nicht leisten, wegen Partygängern und Après-Ski die Wintersaison zu riskieren. Man wird halt müssen zurückrudern – und es wird auch an den Gästen und an den Lokalbetreibern liegen, dass man gegenseitig Rücksicht nimmt und dieser außerordentlichen Situation Rechnung trägt.
Sollte man es so streng handhaben, dass Essen und Trinken ausschließlich im Sitzen erlaubt werden?
Das hängt alles von der Entwicklung ab. Wenn wir in eine gefährliche Situation schlittern, bin ich absolut einverstanden, dass man zurückrudern muss und den Konsum im Stehen untersagt. Ich würde schauen, wie die Entwicklung bis Anfang Dezember ist – und dann muss man halt eventuell kurzfristig im Einvernehmen Entscheidungen treffen. Wenn es auch rigorose Entscheidungen sein werden, werden wir sie akzeptieren müssen. Denn wir können nicht einen zweiten Lockdown riskieren nur wegen einem kleinen Bereich. Zwar gehört Après-Ski zum Wintertourismus dazu, aber wir können deshalb sicher nicht den ganzen anderen Kreislauf riskieren.
Um Mindestabstand einhalten und Maskenpflicht in den Seilbahnen wird man als Regeln ohnehin nicht herumkommen…
Auf alle Fälle. Ich bin nicht überzeugt, dass wir die Leute hineinpferchen müssen in der Meinung, dass mit einem Helm auf alles gut geht. Wir werden absolut bedachter umgehen müssen. Wir, aber auch die Gäste sind aufgerufen, die Regeln einzuhalten, damit wir eine Chance auf eine Wintersaison haben.
Interview: Heinrich Schwarz
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