Der Frontal-21-Bericht

Foto: zdf.de/Frontal 21
Am Dienstag wurde in der ZDF-Sendung „Frontal 21“ über den Pestizid-Prozess in Südtirol berichtet. Über zwei Millionen Haushalte haben den Bericht gesehen. Wie groß ist der Imageschaden für Südtirol?
von Markus Rufin
Alexander Schiebel und das Münchner Umweltinstitut versuchen regelmäßig den Pestizideinsatz in Südtirol als gemeingefährlich darzustellen. Anders ist es kaum zu erklären, dass Schiebel den Bauern „Tötung durch vorsätzliches Ignorieren von Tatsachen“und das Umweltinstitut vom Einsatz von Giften spricht.
Dass diese Kritik aber nicht von allen Medien uneingeschränkt auch so übernommen wird, zeigt der Bericht vom ZDF-Format „Frontal 21“am Dienstag über den Pestizid-Streit in Südtirol. Der Bericht ist relativ sachlich gehalten. Neben Schiebel, Karl Bär vom Umweltinstitut und einigen Südtiroler Biobauern kommt nämlich auch Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler zu Wort. Dieser stellt sich natürlich schützend vor die Bauern und ist mit seinem Auftritt durchaus zufrieden: „Einige Aussagen hatten im Bericht leider keinen Platz, das ist in so einem Format auch normal. Ich habe versucht zu erklären, dass einige Dinge in ein falsches Licht gerückt wurden.“
Außerdem wird Schiebels-Tötungs-Zitat im Bericht zitiert, sodass Südtirols Bauern zumindest teilweise freigesprochen werden. Eine klare Botschaft oder eine strake These, wie sie für Frontal 21 üblich ist, bleibt aber aus. Denn die Bauern werden auch nicht freigesprochen. Was haften bleibt, ist der Eindruck, dass der durchschnittliche Südtiroler Apfel, mit Pestiziden bespritzt wird, die als Gefahr wahrgenommen werden. Da stellt sich die Frage, wie groß der Imageschaden für Südtirols Obstbauern und den Südtiroler Apfel an sich ist? Immerhin haben über zwei Millionen Haushalte den Bericht im ZDF gesehen.
Laut Schuler sei dieser nicht besonders groß: „Der Imageschaden ist überschaubar, wir wussten, dass es einen Bericht darüber geben wird. Glücklicherweise konnten am Ende aber einige Dinge zu recht gerückt werden.“
Dass es nun zu weiteren Berichten kommt, glaubt der Landesrat nicht: „Unmittelbar nach Prozessbeginn gab es einige Berichte, auch der Bericht von Frontal 21 entstand zu dieser Zeit. Die Ausstrahlung erfolgte jetzt mit etwas Verspätung. Die erste Welle der Berichterstattungen ist aber jetzt zu Ende.“
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