Der sture Paul
Muss Josef Unterholzners Sekretärin in einer Rumpelkammer arbeiten, nur weil Paul Köllensperger sich weigert, sein riesiges Büro mit zwei Arbeitsplätzen, das er alleine nutzt, zu räumen?
von Artur Oberhofer
Die E-Mail aus dem Generalsekretariat des Landtages ging am 8. September um 10.14 Uhr an Paul Köllensperger ab.
Generalsekretär Florian Zelger wies den Team K-Chef – freundlich im Ton, hart in der Sache – darauf hin, dass seine Fraktion „seit dem 1. September zwei Arbeitsplätze und zwei Computer“ widerrechtlich nutze. Also, so die Bitte des Generalsekretärs, solle Köllensperger die zwei Büros „zeitnah räumen“ und zwei Computer dem Landtag zurückgeben, damit diese der neuen Fraktion Enzian von Josef Unterholzner zugewiesen werden könnten.
Es sei vorausgeschickt: Paul Köllensperger ist dieser Aufforderung des Generalsekretärs bislang nicht nachgekommen.
Der Hintergrund dieser gelben Posse: Nachdem die Fraktion des Team K seit 1. September – nach dem Austritt von Josef Unterholzner – nicht mehr aus sechs, sondern nur mehr aus fünf Abgeordneten besteht, hat die Köllensperger-Partei nur mehr Anrecht auf zehn Arbeitsplätze bzw. auf zehn Computer – und nicht mehr auf zwölf.
Das Problem hätte man ganz einfach lösen können. Paul Köllensperger hat es sich seit Beginn dieser Legislaturperiode im Büro Nr. 303 bequem gemacht. Es ist dies ein großräumiges Büro mit zwei Arbeitsplätzen, das der Parteichef, ganz standesgemäß, immer nur allein genutzt hat. Josef Unterholzner dagegen war im Büro 320 untergebracht, ein Büro mit nur einem Arbeitsplatz.
Es wäre also nur allzu logisch gewesen, dass Paul Köllensperger sein Büro mit jenem von Josef Unterholzner tauscht. Der Völlaner Abgeordnete hätte dann mit seiner Mitarbeiterin in das große Büro Nr. 303 umziehen können, und Köllensperger hätte das Büro Nr. 320 bekommen (in dem er übrigens bereits in der ersten Legislatur gesessen hatte) – und die Sache wäre geritzt gewesen.
Doch als Josef Unterholzner seinem einstigen Parteichef den Bürotausch vorschlug, sagte Paul Köllensperger nur: „Du bist mir ein ganz Schlauer.“ Und blieb, wie der Sonnenkönig, in seinem Mega-Büro mit den zwei Arbeitsplätzen sitzen während Josef Unterholzner sein Mini-Büro mit der Sekretärin teilen muss.
Auch auf die Aufforderung des Generalsekretärs des Landtags, die zu Unrecht genutzten Büros zu übergeben, reagierte Paul Köllensperger nicht.
Auf eine WhatsApp-Anfrage der TAGESZEITUNG antwortete Paul Köllensperger: „Wir haben zwei Büros abgegeben und unsere Schuldigkeit getan.“
Im Generalsekretariat des Landtags weiß man davon nichts. Und auch Josef Unterholzner widerspricht seinem ehemaligen Chef – und dies energisch:
„Kann der Paul nicht zählen? Dem Team K stehen zehn Büros zu, derzeit besetzen sie elf Büroplätze, das ist Fakt. Er hat bis dato kein Büro abgegeben. Ich bin mit meiner Sekretärin in meinem alten Büro. Er hat vielleicht den Abstellraum, den das Team K vorübergehend nutzen konnte, zurückgegeben. Aber in diesen Abstellraum kann sich gerne der Paul sein Büro einrichten. Ich sicher nicht! Und meine Sekretärin auch nicht! Fakt ist: Ich bin mit meiner Sekretärin in einem Einzelbüro zu zweit. Mister Paul hingegen besetzt ein Büro mit zwei Arbeitsplätzen. Das kann der Schlaumeier drehen, wie er will. Der Paul zeigt in dieser Sache sein wahres Gesicht.“
Und wie geht es jetzt weiter?
Dem Generalsekretariat im Landtag wäre es am liebsten, wenn sich die beiden Streitparteien einigen würden.
Sollte dies nicht der Fall sein, wäre der Generalsekretär gezwungen, das Team K und die Fraktion Enzian aufzufordern, ihre Büros zurückzugeben – um sie neu zu verteilen.
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Kommentare (78)
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andreas
Bezeichnend, Köllensperger wie er leibt und lebt.
Auch dass er behauptet, dass er 2 Arbeitsplätze geräumt hat und das Generalsekretariat des Landtags nichts davon weiß, passt zu ihm. Man kann davon ausgehen, dass das Generalsekretariat diese Angelegenheit neutral betrachtet.
Spätestens jetzt, sollte es auch dem Beschränktesten auffallen, dass „der Kaiser nackt ist“.
pingoballino1955
andreas,woher hast du die verbindliche! Information,dass das Generalsekretariat des Landtags
anscheinend nichts davon weiss ?
besserwisser
andreas weiss alles.
george
Ja, mir ist längst schon aufgefallen, dass Unterholzner sich als Kaiser aufspielt, obwohl er „nackt ist“.
asterix
Unterholzner hat genau genommen im Landtag nix mehr zu suchen. Ohne TK und Köllensperger wäre er nie hinein gekommen. Die Wähler haben ihn für eben dieses TK gewählt. Also, abservieren und es wird wieder ein Büro frei.
meintag
Das Landhausgebäude wird in den nächsten Jahren ausgebaut und? aufgestockt. Nun weiss man Wieso. Weil jeder Landtagsnummer ein grosses Büro mit Sekretär*in zusteht. Wenn schon auf Staatsebene Verkleinerungen der Politiker vorgesehen ist, sollte es auf Provinzebene auch ein Umdenken geben.
robby
@asterix, genauso wie der Köllensperger. Auch er ist durch die 5 Mergler in den Landtag gekommen. Schon vergessen?
tirolersepp
Unnütz wie die Debatte um Lanz !
yakari
Ein weiterer Artikel für das Medien-Sommerloch, und dort sollte er am besten versenkt werden.
gerhard
Unterholzer, Sie machen das falsch!
Winken Sie mit Geld!
Am Besten mit 600 Euro für das Freimachen.
Auf diesen Betrag reagiert Köllensperger sofort und greift danach!
artimar
Wann wird der Kampf um Büro, Computer … und Büroklammer zwischen Unterholzner und Köllensperger aus dem Landtag übertragen?
Persönlich fände ich ein wenig Aufklärung über die all die Widersprüche seiner Aussagen zum 600Bonus-Skandal interessanter.
bettina75
Und einmal mehr verblasst das Image des „Saubermannes“!!!
george
Wieso sollte er auch für einen noch stureren Unterholzner sein Büro räumen? Diese unbedeutende Einmannfraktion mit dem blauen Enzian kann ruhig in einem kleinen Zimmer Platz nehmen.
papaf
Heute Sonntag, Super Wetter. Da geht Mann/Frau auf den Berg und hat nicht Zeit auf diesem Blatt seine/ihre Ergüsse und Hasstiraden preiszugeben. Oder seids alle frustrierte Rollatorfahre?
papaf
Rolatorfahrer sollte es heisen
andreas
Lustig wie sich die Köllenspergerlemminge wehren.
Keiner hat ernsthafte Gegenargumente.
Grundsätzlich müssen sie offensichtlich persönlich werden, wenn jemand Köllensperger kritisiert.
Anscheinend haben alle eine gelbe Brille auf.
alsobi, george, ahaa, lernt doch mal vernünftig zu argumentieren und Vorwürfe zu entkräften, euer Blah, Blah ist so doch lächerlich.
Anscheinend habt ihr noch nicht kapiert, dass Köllensperger die Tageszeitung wegen der Maskenaffäre anscheinend verklagt hat und nun die TZ genüsslich jeden Fehltritt eures Idols zelebriert.
Ich finde es jedenfalls amüsant.
george
@andreas
Wieso sollten wir „ernsthafte Gegenargumente“ haben, wenn ihr sie euch mit euren nicht ernsthaften Argumenten selber liefert und euch dabei sogar mit „eurem Blah, Blah lächerlich macht“. Es ist direkt amüsant, euch so an der Nase herum zu führen, ihr Windfähnchen.
gerhard
Herr Unterholzner, fragen Sie den Herrn Köllensperger halt, ob er die Räume für Geld freigibt.
Bieten Sie Ihm 600 Euro.
Bei diesem Betrag ist er schon einmal schwach geworden,
-der tut es bestimmt wieder