Die Jugendpreis-Trägerin
Südtirols Katholische Jugend (SKJ) vergibt seit 1988 jedes Jahr den Jugendpreis an Personen, die durch ihren ehrenamtlichen Einsatz in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit Vorbild für die heutige Jugend sein können.
In diesem Jahr gibt es eine Premiere: Zusätzlich zur Urkunde, wird ein Wanderpokal überreicht.
Bei der Mitgliederversammlung am 12. September wird Vera Platzgummer aus Tabland bei Naturns den Preis entgegennehmen.
Das Interview mit der Preisträgerin:
Vera Platzgummer: Es hat sich so ergeben. Meine Mutter hat die Jungschargruppe bei uns im Dorf gegründet und mir ihre Begeisterung weitergegeben. Ich war schon als Kind Ministrantin und bei der Jungschar. Der Übergang zur Gruppenleiterin bei der Jungschar und auch zur Verantwortlichen für die Ministranten war irgendwie fließend. Man könnte sagen, was ich selbst als Kind gern getan habe, habe ich versucht weiter zu geben.
Vera Platzgummer: Wir waren eine Gruppe von Jungscharleitern, die gerne etwas für Jugendliche organisieren wollten. Es gab bei uns vor Ort nichts und wir wollten auch Angebote für uns selbst schaffen. Aus diesem Grund haben wir die SKJ-Ortsgruppe gegründet.
Vera Platzgummer: Wir haben vor einigen Jahren den Hindernislauf wieder ins Leben gerufen. Den hat es schon einmal früher, als ich ein kleines Kind war, gegeben. Der Hindernislauf ist ein kleines Fest für die Dorfgemeinschaft, bei welchem wir einen Hindernisparcours aufbauen – eine Mischung zwischen Geschicklichkeit und Schnelligkeit. Am Ende gibt es dann auch einen Tagessieger und wir küren die Sieger in den verschiedenen Kategorien von Kindern bis Senioren. Es geht uns dabei auch darum, dass man gemeinsam einen schönen Tag im Dorf verbringt. Ansonsten organisieren wir Ausflüge oder gemütliche Nachmittage.
Vera Platzgummer: Nach der Matura war ich für einige Monate in Neuseeland unterwegs, weil ich ein bisschen etwas von der weiten Welt sehen wollte. Ich hab mir das Land angesehen und auf verschiedenen Bauernhöfen und Familien für Kost und Unterkunft mitgeholfen. Das war eine tolle Erfahrung: ein wunderschönes Land und ich hab tolle, offene Leute kennengelernt.
Vera Platzgummer: Ich finde alle drei Säulen wichtig, vor allem die Kombination miteinander macht Südtirols Katholische Jugend aus. Mir persönlich ist die Säule „Christ/in sein“ sehr wichtig. Wenn wir in diese Richtung etwas organisieren, bin ich meistens mit dabei.
Vera Platzgummer: Ja, ich hab mich bewusst für die Jugendfirmung entschieden, weil mir die Idee dahinter gut gefallen hat: dass man sich darauf vorbereitet und dann bewusst die Entscheidung für die Firmung trifft. Bei der Taufe haben meine Eltern die Entscheidung für mich getroffen und bei der Firmung wollte ich die Entscheidung für mich selbst treffen. Die Jugendfirmung ist bei uns in Naturns toll aufgebaut. Es war für mich ein tolles Erlebnis gemeinsam fünf Jahre auf den Weg zu sein und dann die Firmung als Abschluss zu empfangen.
Vera Platzgummer: Die Jugendfirmung war für mich persönlich der richtige Weg. Ich weiß, dass momentan viele Menschen Zweifel haben, ob das für alle der richtige Weg ist. Es laufen viele Diskussionen und die Meinungen sind sehr vielfältig. Die Jugendfirmung ist sehr toll und eine schöne Erfahrung. Ich bin aber auch der Meinung, der Jugendliche muss sich selbst darauf einlassen können und er muss es auch wollen.
Vera Platzgummer: Grundsätzlich ist es nicht schwierig zu begeistern. Ich würde eher sagen, dass das Angebot sehr vielfältig ist, sei es für die Ehrenamtlichen als auch für die Kinder und Jugendlichen, die die Angebote nutzen sollen. Der Zeitplan ist bei allen sehr voll. Die Vielfalt macht es oft schwierig. Sicher braucht es Einsatz, wenn man ein Amt übernimmt. Wenn einem die Sachen wichtig sind, so wie es bei mir von klein auf der Fall ist, ist man mit Begeisterung und Herz dabei.
Vera Platzgummer: Zuerst war ich total überrascht. Ich hatte das Gefühl, dass ich ja nicht mehr mache, wie viele andere Ehrenamtliche im Land. Jetzt freue ich mich natürlich sehr.
Interview: Heidi Gamper
Zur Person: Vera Platzgummer ist 26 Jahre alt und lebt in Tabland bei Naturns. Sie war eine der Mitbegründerinnen der SKJ-Ortsgruppe Tabland und ist dort immer noch aktiv. Auch im Pfarrgemeinderat arbeitet sie mit. Von klein auf war sie als Ministrantin tätig und sie bringt sich auch im landesweiten Arbeitskreis der Minis (AK Mini) ein. Bei der Jungschar war sie als Kind mit Begeisterung mit dabei und später als Gruppenleiterin. Beruflich ist sie beim Sortenerneuerungskonsortium Südtirol tätig.
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