Der Maulwurf
Die SVP wirft dem Präsidenten des Masken-Ausschusses, Franz Ploner, vor, geheime Infos an die Presse weiterzugeben. Der Team-K-Mann weist die Anschuldigungen zurück.
Von Matthias Kofler
SVP-Fraktionssprecher Gert Lanz hat die Vorfälle bei der jüngsten Sitzung zur Sprache gebracht: Mehrere Zeugen, die zuletzt vom Masken-Untersuchungsausschuss angehört wurden, sind verärgert, weil ihre Aussagen im Anschluss Wort für Wort in den Medien wiedergegeben wurden. Dabei war den Medizinern, Beamten und Fachleuten zuvor strengste Vertraulichkeit zugesichert worden. Außerdem hatten sich alle Mitglieder der Kommission zur absoluten Geheimhaltung verpflichtet. „Wir führen bis Ende Februar Anhörungen durch. Es macht doch keinen Sinn, wenn jetzt Woche für Woche irgendwelche Aussagen in der Presse nachzulesen sind“, so ein Abgeordneter.
Da es offensichtlich einen Maulwurf unter den neun Mandataren gibt, haben bereits einige Zeugen dem Ausschuss schriftlich mitgeteilt, dass sie sich nicht mehr anhören lassen wollen. Man befürchte negative Konsequenzen am eigenen Arbeitsplatz, so die Zeugen.
Die Kommissionsmitglieder verdächtigen sich gegenseitig, die Informationen nach außen getragen zu haben.
Für die SVP steht der Schuldige bereits fest: Franz Ploner vom Team K. Wie ein der TAGESZEITUNG vorliegendes Schreiben an Sanitäts-Generaldirektor Florian Zerzer belegt, hat sich der Präsident des Masken-Ausschusses gemeinsam mit der Redaktion von „Salto“ bei einem der Zeugen – Alex Hofer vom Dienst für Anästhesie am Krankenhaus Innichen – entschuldigt, weil diesem in einem Bericht „völlig falsche und aus dem Zusammenhang genommene Aussagen in den Mund gelegt“ worden waren. Auch andere vom Ausschuss angehörte Zeugen wie Werner Calliari, Facharzt für Notfallmedizin am Krankenhaus Bozen und Michele Sommavilla, Ärztlicher Leiter am Krankenhaus Bruneck, haben dem Generaldirektor schriftlich mitgeteilt, dass sie in dem besagten Artikel falsch oder irreführend zitiert worden seien.
Warum entschuldigt sich Ploner für die Fehler eines Journalisten? War er es, der vertrauliche Aussagen und teils falsche Informationen an die Presse weitergeleitet hat? In diesem Fall wäre der Team-K-Mann als Präsident des U-Ausschusses wohl nicht mehr tragbar.
Vor Ende der jüngsten Sitzung nahm Ploner Stellung zu Presseberichten mit Details aus der vorherigen Ausschusssitzung. Er sei schockiert über den Inhalt der Berichte gewesen. Er betonte, dass er nicht im Besitz der Wortprotokolle sei und sie auch nicht an die Presse weitergeleitet habe. Er habe auch mit keinem Pressevertreter über die Sitzung gesprochen.
In den Reihen der Regierungsmehrheit gibt es schon länger Zweifel, ob der ehemalige Primar am Krankenhaus Sterzing der richtige Mann für den Vorsitz ist. „Ploner müsste eigentlich neutral sein“, ärgert sich Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. „Stattdessen haut er seine eigenenKollegen, die in der Corona-Krise Großartiges geleistet haben, öffentlich in die Pfanne und lädt Leute zu den Anhörungen ein, die eine Covid-Station noch nie von innen oder außer gesehen haben. Das ist absolut verwerflich und widerspricht einer sauberen, transparenten und objektiven Arbeitsweise.“
Der Grund für Widmanns Ärger: Ploner hatte am 21. August Andreas Tutzer als Zeugen vorgeladen und diesen den Abgeordneten laut Einladungsschreiben fälschlicherweise als „Leiter der Covid-Station Bozen“ verkauft. In Wirklichkeit ist Tutzer, der sich politisch in der Süd-Tiroler Freiheit engagiert, aber „nur“ Mitarbeiter der Orthopädie Bozen. Er war zwar der einzige Zeuge, der bei der Anhörung grundlegende Kritik am Sanitätsbetrieb geübt und diesem schwere Fehler beim Ankauf und bei der Verwendung von Schutzausrüstung vorgeworfen hat. Allerdings wären Tutzers Aussagen von den Abgeordneten anders eingestuft worden, hätten sie von Anfang an gewusst, dass er gar nicht der Leiter der Covid-Station ist.
Auch Patrick Franzoni wurde von Ploner fälschlicherweise als Chef der Task Force betitelt, obwohl er in Wirklichkeit der Stellvertreter von Marc Kaufmann ist. Solche Fehler sind insofern erstaunlich, als der Team-K-Mann jahrelang selbst Mitarbeiter des Sanitätsbetriebs war (auch zur Zeit der Corona-Pandemie) und daher die Personalstrukturen eigentlich kennen müsste. Um diesen Fauxpas nicht zu wiederholen, verschickte der Präsident des U-Ausschusses die Einladung zur nächsten Sitzung kurzerhand ohne die Namen der Anzuhörenden. Nach heftiger Kritik seitens der Kommissionsmitglieder musste Ploner die Einladung ein weiteres Mal verschicken – dieses Mal mit den Namen.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass der Ex-Primar ausgerechnet Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli nicht zur Anhörung am 21. August eingeladen hatte. Dabei ist dieser einer der Hauptverantwortlichen im Sanitätsbetrieb, seine Aussagen sind für die Aufklärung der Masken-Affäre unverzichtbar. Bertoli intervenierte sowohl telefonisch als auch schriftlich bei Ploner. Der Team-K-Mann erklärte, er habe geglaubt, Bertoli sei im Urlaub. Da die Termine bereits feststünden, könne er ihn erst zu einem späteren Zeitpunkt vorladen. Nur weil der Sanitätsdirektor darauf bestand, sofort angehört zu werden, wurde er schließlich doch noch eingeladen.
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Kommentare (67)
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sepp
du do hoben einige leute angst von dei herrn va do SVP das es eng wird der herr lanz soll überhaupt die pappen heben solche wie er gehören weck von solchen ämtern
george
Herr Matthias Kofler, Sie sind als Journalist untragbar, weil Sie sehr politisch einseitig berichten, immer wieder verruchte und bestimmten Leuten in den Mund gelegte Aussagen bringen, die kaum oder gar nicht belegt sind und damit ihre Berichte spekulativ unterschwellig ausrichten. So wird das gesamte NTZ-Team bzw. die Redaktion in ein negatives Licht gestellt.
Breit, objektiv und mit Fakten belegbare Recherchen zu machen, scheinen nicht ihre Stärke zu sein, vielleicht wollen Sie es auch nicht so, weil ihre Artikel womöglich ja einem bestimmten „System“ dienlich sein sollten.
sepp
i hoff lei das der ploner die folschheit van a poor herrn auf dckt und dann schnell ob mit dei herrn indo blärer partei stinkts gewaltig brauchsch lei blären wie der lanz noa konsch weiter gscheide sei du und er hot nix gewisst das der steuerberater ongsuicht hot und donn a ongstellter die schuld konn lei lochen schaugsch woll olle für bled on herr blärer