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Höchster Konsumrückgang

Die Region Trentino-Südtirol verzeichnet den höchsten Konsumrückgang in Italien. Der Kaufleuteverband hds fordert eine strategische Ortsentwicklung und Ankurbelung lokaler Kreisläufe.

Die Region Trentino-Südtirol verzeichnet den höchsten Konsumrückgang in Italien. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des gesamtstaatlichen Dachverbandes Confcommercio, dem der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) angehört.

2020 sind demnach die bisherigen Konsumausgaben in der Region im Vergleich zu 2019 um 16 Prozent zurückgegangen, was in absoluten Zahlen einem Rückgang von 4,023 Milliarden Euro entspricht.

An zweiter Stelle liegt die Region Venetien mit minus 15,1 Prozent, gefolgt vom Aostatal mit minus 14,2 Prozent. Der italienweite Durchschnitt liegt hingegen bei minus 10,9 Prozent. Das entspricht einem Niveau wie in den Mitte-90er-Jahren.

„Der relativ hohe Konsumrückgang war auch aufgrund der langen Lockdownphase zu erwarten. Die Rangliste überdurchschnittlich zu führen, mag zwar auf dem ersten Blick etwas überraschen, hat aber auch seine Gründe“, kommentiert hds-Präsident Philipp Moser die Ergebnisse. So seien etwa die monatelang fehlenden Gäste in den Orten und auch das sehr viel in Anspruch genommene Smart Working Gründe für diesen Rückgang der Konsumausgaben.

„Fakt ist, dass für die Zukunft unserer Orte – dort, wo eingekauft und konsumiert wird – gehandelt werden muss. Südtirols Orte leben von ihrer Attraktivität, Lebensqualität und den Frequenzen der Menschen, die sich darin bewegen und aufhalten. Es gilt das Alleinstellungsmerkmal unserer lebendigen Orte aufrecht zu halten, damit diese weiterhin Anziehungspunkte für Menschen bleiben“, so Moser.

Es bedürfe somit auf der einen Seite entsprechender Rahmenbedingungen für die dort tätigen Betriebe: Ein Revitalisierungsfonds für die Orte, die Schaffung „natürlicher Einkaufszentren“ mit einer zentralen Steuerung bei Sortimentsmix, Marketing und Initiativen sowie Steuererleichterungen seien entsprechende Maßnahmen.

Auf der anderen Seite sei auch eine Neuorientierung von Seiten der Unternehmen in Sachen Digitalisierung und neuer Vertriebswege notwendig. Viele davon haben diesbezüglich bereits in der Lockdownphase dazulernen können und müssen, erklärt der hds.

Eng damit verbunden seien Maßnahmen zur Stärkung der lokalen Kreisläufe. „Wir haben in den vergangenen Monaten auf die harte Tour gelernt, dass wir im täglichen Leben wieder regionaler denken sollten. In Rekordzeit stieg das Interesse der Konsumenten an heimischen Waren, Lebensmitteln und Dienstleistungen. Unsere kleinstrukturierte Wirtschaft lebt vor allem von Regionalität sowie lokalen Produkten und Dienstleistungen. Diesen Kreislauf gilt es anzukurbeln“, unterstricht Philipp Moser.

„Ziel ist es, die Südtiroler Wirtschaft und damit verbunden auch den Konsum in den nächsten ein bis zwei Jahren auf das Niveau von Anfang 2020 zurückzubringen“, resümiert der hds-Präsident.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • rumer

    „zentralen Steuerung bei Sortimentsmix…..“
    kommunistische Töne….. manchmal ist Schweigen Gold.

  • meintag

    Nun hat man Anzeige erstattet? Die Herrschaften glaubten ja den Onlinehandel nach, die Götter sind Wir, einzuschränken. Während sich unsere Bevölkerung mit weiteren Preissteigerungen abfinden soll, hat man in anderen Ländern mit beispielsweise Mehrwertsteuersenkungen reagiert.
    Achso das ist Staatssache, man will nur sonst immer staatstragend sein.

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