„Brauchen die Uferverbauung“
Klausens Bürgermeisterin Maria Gasser Fink spricht im Interview über die Einsätze vom Wochenende und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, um ähnliche Situationen zu verhindern.
Tageszeitung: Frau Bürgermeisterin, wie groß war die Erleichterung als klar war, dass sich die Lage entspannen wird?
Maria Gasser Fink: Die Erleichterung war sehr groß. Ich war einfach nur froh, dass die Gefahr gebannt ist. Wir haben erst am Montag Morgen die Entwarnung gegeben, auch weil die Lage beim letzten Hochwasser im Oktober 2018 über Nacht dramatischer wurde. Am Morgen war dementsprechend die Erleichterung groß, weil wir gesehen haben, dass die Pegelstände tatsächlich sinken.
Wie heikel war die Situation?
Wir hatten eine ernste Situation in Klausen, aber durch die hervorragende Arbeit des Zivilschutzes und vor allem durch die Arbeit der Feuerwehrleute ist diese Situation sehr gut bewältigt worden.
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren ist es in Klausen beinahe zu einem Hochwasser gekommen. Wird es nicht Zeit etwas dagegen zu unternehmen?
Genau das war auch das Thema bei einem Lokalaugenschein mit Landesrat Arnold Schuler heute (Montag, Anm. d. Red.). Es gibt nämlich bereits ein Projekt für den Bau von Uferverbauungen. Die Finanzierung steht bereits, das Projekt ist fertig, es fehlt nur noch die Genehmigung der Eisenbahn. Sobald RFI zustimmt, kann es ausgeschrieben werden, daher habe ich den Landesrat darum gebeten, endlich zu intervenieren, damit das Projekt schneller ausgeschrieben werden kann. Wir könnten uns dadurch einige Monate sparen.
Diese Uferverbauung wird Klausen künftig besser vor Hochwasser schützen?
Ja, die Umsetzung wird allerdings etwas dauern, daher haben wir auch eine Lösung für die einzelnen kritischen Punkte gefordert. Wir wussten bereits im Vorfeld auf welche Stellen wir genau achten müssen. Der Landesrat hat uns versprochen, dass er sich dafür einsetzen wird.
Waren die Bürger auf das Unwetter vorbereitet?
Ja, viele haben bereits gehört, dass es zu heftigen Niederschlägen kommen wird und vor allem die älteren Mitbürger sind daran gewöhnt, dass es in Klausen Hochwasser gibt. Dennoch war während der Niederschläge eine große Anspannung und teilweise auch Angst zu spüren. Heute sind die Bürger vor allem dankbar, vor allem die Arbeit der Feuerwehr wird wertgeschätzt, auch weil sie nach wie vor im Einsatz stehen. Beispielsweise ist eine Wasserleitung gebrochen, weshalb einige Stadtteile derzeit ohne Wasser auskommen müssen, aber bis morgen sollten die Schäden behoben sein.
Was ist Ihnen persönlich während der Unwetter durch den Kopf gegangen?
Während der Unwetter war es vor allem hektisch, weil viel auf einmal zu tun war. Mich hat vor allem beeindruckt, wie viele Feuerwehrleute hier waren. Wir hatten am Samstag viele Feuerwehren oberhalb von Brixen vor Ort, am Tag darauf kamen die Feuerwehren von unterhalb von Brixen. Das ist eine tolle Sache, wenn man sieht, wie viele Menschen da mithelfen. Ich persönlich, aber auch die gesamte Bevölkerung ist tief beeindruckt und einfach nur dankbar.
Interview: Markus Rufin
Lesen Sie in der Dienstag-Ausgabe der Tageszeitung mehr zu den Unwettern am Wochenende in Südtirol.
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