„Eine neue Situation“
Der Neustart nach dem Lockdown stand im Mittelpunkt des heurigen Tages der ladinischen Schule mit insgesamt 400 Teilnehmern.
Sicherheit, Teilhabe und Inklusion: Dies sind die wichtigen Schlagworte für die Schülerinnen und Schüler zum Start des Schuljahres 2020/21 nach Lockdown und des Fernunterrichts bedingt durch die Covid-19-Pandemie. Wie sich die Isolierung durch Covid-19 auf Kinder und Jugendliche ausgewirkt hat und welche möglichen Antworten es darauf gibt, waren die zentralen Themen des heurigen Tages der ladinischen Schule, der am Montag online auf MS-Teams organisiert wurde. Insgesamt 400 Teilnehmer waren so mit dabei, was die Veranstalter als Erfolg werten.
Sowohl der ladinische Bildungslandesrat als auch die Direktorin des Ressorts Ladinische Bildungs- und Kulturdirektion Edith Ploner sind auf die Besonderheiten des Fernunterrichts und auf die Herausforderungen des neuen Schuljahres eingegangen. Der Bildungsllandesrat betonte, dass es sich um eine außerordentliche Situation handle, die in keinem Buch stünde und die man als Schule für das Leben bezeichnen könne. „Die Schule ist ein essentieller Teil der Gesellschaft und wichtig für die Familien und für die Bildung der kommenden Generationen. Wenn wir die nächsten Monate mit Teilhabe und positiver Energie angehen, können wir und die Schüler gemeinsam daran wachsen. Die ladinische Schule ist kleinstrukturiert. Das kann in dieser Situation von Vorteil sein“, sagte der Landesrat, der die Arbeit der Schulamtsleiterin und ihrem Team lobte.
Direktorin Ploner verwies auf die neuen Herausforderungen im kommenden Schuljahr, besonders im Umgang mit der epidemiologischen Situation: „Es wird aber wieder ein Schuljahr mit persönlichen Begegnungen werden. Der Fernunterricht hat uns viel beigebracht, aber er hat auch die Ungleichheiten größer werden lassen. Wir wollen mit Selbstbewusstsein, Vertrauen und Kreativität ins neue Schuljahr starten.“
Der Professor und Primar der Bozner Psychiatrie, Andreas Conca sprach in der Videokonferenz zum Thema „Auswirkungen der Isolierung durch Covid-19 auf Kinder und Jugendliche. Was brauchen Kinder und Jugendliche für den Neustart? Was können wir für sie tun?“. Vor allem ging er auf die modernen Gesellschaftstheorien ein und thematisierte die neu entstandene Situation durch die Pandemie: Sie sei praktisch ein „Stress-Test“ für die Gesellschaft, aber vor allem für die Schulen gewesen. „Die Bildung ist ein essentieller Teil für das Leben unserer Kinder und Jugendlichen. Das Schließen von Kindergärten und Schule hat bei den Betroffenen zu neuen Stresssituationen geführt und Unsicherheiten und Schwierigkeiten erhöht“, sagte Conca.
Für ihn trägt Schule dann zum Wohlbefinden bei, wenn die Beziehung zur Lehrkraft positiv erlebt wird, sich der Schüler in Entscheidungen einbezogen fühlt, der Unterricht gut ist, die Anforderungen weder zu hoch noch zu niedrig sind, das Klassenklima positiv bewertet wird, sich die Kinder und Jugendlichen von Mitschülern unterstützt fühlen und sich die Eltern für die Schule interessieren. Ein fundamentaler Wert sei in diesem Zusammenhang auch die Inklusion.
In die 17 Kindergärten in Gröden und im Gadertal sind für 2020/2021 insgesamt 712 Kinder eingeschrieben. In die Grundschulen in den ladinischen Tälern sind 1158 Kinder eingeschrieben und in die Mittelschulen 680. Die Oberschulen werden 505 Jugendliche besuchen und die Berufsschule Cademia 39 Jugendliche.
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