Die gelben Kandidaten
Das Team K Bozen hat die Kandidaten für die Gemeindewahlen vorgestellt. Nach dem Furbetti-Skandal tun sich die Gelben schwer.
Es hätte ein besonderer Tag Sein sollen, doch der Furbetti-Skandal hat dem Team K den Wind aus den Segeln genommen.
Am Samstag hat das Team K die Bozner Kandidaten präsentiert.
Team K Bozen-Koordinator Matthias Cologna und der Bürgermeisterkandidat Thomas Brancaglion haben die Vorstellung eingeleitet:
„Das Team K wurde vor zwei Jahren als landesweites Projekt gegründet, mit dem Ziel, die alte Logik der Machtteilung zwischen den Sprachgruppen zu überwinden. Ein System, in dem italienische Partner nie auf Augenhöhe sind. Auch in Bozen besteht dieses System fort, und die Parteien, unabhängig ihrer ideologischen Ausrichtung, erbetteln die Unterstützung der machthabenden Volkspartei.
Genau als Reaktion auf diesen Zustand, wurde das Team K als neue politische Kraft gegründet. Der Grundsatz unseres politischen Handelns liegt in der Überzeugung, dass die Probleme der Stadt nicht eine Sprache sprechen, sondern im Gegenteil konkrete Lösungen brauchen, welche nur gemeinsam gefunden werden können“.
Während der Vorstellung wurden drei Punkte des Programms hervorgehoben.
Luca Fazzi, Professor für Soziologie an der Universität Trient, gab eine prägnante Analyse der sozioökonomischen Lage Bozens und konzentrierte sich dabei insbesondere auf das grundlegende städtebauliche Projekt für die Zukunft der Stadt Bozen: Das Bahnhofsareal. „Das Areal hätte de facto einen einzigen Gewinner. Es stünden Millionen zur Entwicklung der Gemeinde und der lokalen Wirtschaft bereit, aber die Unterlagen der Ausschreibung legen nahe, dass hier der Spekulation Tür und Tor geöffnet wird. Wir fordern hier einen Kurswechsel. Bozen brauchE zukunftssichere Investitionen.
Und auch den Bürgerinnen und Bürgern müsse es ermöglicht werden an diesem Projekt teilzunehmen. Als Kleininvestoren, mithilfe von innovativen Anlageinstrumente wie Investment- oder Kollektivfonds. Private Investitionen sind wichtig, aber die Stadt kann nicht vom Gutdünken eines einzelnen abhängig sein.“
Lehrerin und Ausbilderin Raffaella De Rosa sagte:
„Die zweisprachige Schule ist eines der großen inhaltlichen Anliegen für die Zukunft unseres Landes. Die Kenntnis von Sprachen ist eine entscheidende Kompetenz, aber auch eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Es ist auch der erste, wesentliche Schritt in Richtung eines echten Zusammenlebens zwischen den Sprachgruppen in einer Gemeinschaft.
Ja zu einer echten zweisprachigen Schule! Wir fordern und setzen uns für einen Strukturwandel ein: Wir sind Liberale, wir wollen Möglichkeiten schaffen. Den immer zahlreicheren Familien, die dies fordern, eine Option bieten: Neben der italienischen und der deutschen Schule ist es an der Zeit, dass es auch eine echte mehrsprachige Schule gibt. Wie dies bereits es in den ladinischen Tälern der Fall ist.“
Bozen ist nicht nur die Altstadt. Seine Stadtviertel sind auch wichtig. Tommaso Marangoni, junger Social-Media-Manager, und Horst Steinhauser, Kaufmann und Handwerker haben dieses Thema angesprochen. „Die Stadtviertel haben viel Potenzial – sagte Tommaso “belebte Stadtviertel sind auch sichere Stadtviertel. Und deshalb brauchen wir Dienstleistungen vor Ort. Es kann nicht sein, dass neue Stadtviertel wie Firmian und Kaiserau entstehen und die Bürgerinnen und Bürger Jahre warten müssen bis lokal angemessene Dienstleistungen und Infrastrukturen zur Verfügung stehen. Ich möchte in einer Stadt leben, welche pragmatisch mit Sicherheitsproblemen in der Peripherie umgeht und optimistisch in die Zukunft blickt“.
Horst Steinhauser konzentrierte sich auf den Schutz des Nachbarschaftshandels. „Der Handel braucht lebendige Stadtviertel und die Viertel brauchen einen lebendigen Handel. Ich betreibe ein Geschäft in Gries und kenne die Probleme: leerstehende Läden, und hohe Mieten, sind schwere Hindernisse für junge Leute, die diesen Berufsweg einschlagen möchten. Viele Straßen und Plätze müssen neu durchdacht werden, um attraktiver zu werden, auch durch Eingriffe in den Verkehr; die Touristen sollten in der Stadt besser verteilt werden, damit alle Viertel von ihnen profitieren“.
„Wenn Sie Mut für Neues in Bozen zeigen wollen, stimmen Sie am 20. und 21. September für das Team K“, sagte Thomas Brancaglion abschließend.
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Kommentare (6)
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gerhard
Wie sieht deren Mut für Neues aus?
Ist es Mut, nach Subventionsbetrug und rechtswidriger Inanspruchnahme von Staatsgeldern eben nicht zurückzutreten?
Oder nennen wir es richtiger Weise schlechten Charakter und Anstandslosigkeit.
Also wollen die Bozener schlechten Charakter und Anstandslosigkeit?
Ich hoffe, die Wahlen bringen die Quittung!!!
sabine
Die ausrichtung dieser partei hab ich noch nie ganz verstanden. Anhand dieses bericht schauts ganz nach einer neu auflage der greens aus