Die Ausgeschlossenen
Eltern, die die Pflichtimpfung nicht durchgeführt haben, werden vom Kindergarten ausgeschlossen. Diese Woche wurden hunderte Ausschlussschreiben ausgestellt.
von Markus Rufin
Lange Zeit wollten sie es nicht glauben, doch nun stehen Südtirols Impfverweigerer vor vollendeten Tatsachen. In den letzten Tagen erhielten Eltern, die keine vollständige Impfdokumentation (Impfnachweis, -befreiung oder –vormerkung) vorlegen können, rekommandierte Ausschlussschreiben der Kindergartendirektionen. Damit sind Kinder, die die Pflichtimpfungen (ohne triftigen Grund) nicht durchgeführt haben, offiziell aus dem Kindergarten ausgeschlossen. Sie dürfen ab September nicht in den Kindergarten gehen.
Zur Erinnerung: Bisher konnten sich Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollten, mit der Verschiebung des Impftermins vor einem Ausschluss retten. Ein Gutachten der Landes-Anwaltschaft, das im Juni den zuständigen Ämtern zugestellt wurde, lässt diese Methode aber nicht länger zu. Wenn der Impftermin nicht wahrgenommen wird, dürfen die Direktionen keine weitere Impfvormerkung akzeptieren.
Die Hoffnung der Impfverweigerer, dass das Gutachten aufgrund der Corona-Pandemie nicht umgesetzt wird, wurde nun zerschlagen. Wie viele Schreiben bereits ausgestellt wurden, ist bisher noch nicht bekannt, es dürften aber mehrere Hundert sein.
Kindertagesstätten oder sonstigen Kleinkind-Betreuungseinrichtungen haben die Ausschlussbriefe dagegen noch nicht ausgestellt, wie es aus der Familienagentur heißt. Diese werde es erst im September geben.
Das Ausschlussschreiben zeigt, dass die Kindergartendirektionen und die zuständigen Ämtern umsichtig vorgegangen sind. Der Ausschluss erfolgt formell gesehen deshalb, weil die Einschreibung verfallen ist. Da die Impfdokumentation Teil der Einschreibung ist, ist der Ausschluss also gerechtfertigt. Würde die Nicht-Einhaltung der Impfpflicht direkt zum Ausschluss führen, hätten die Eltern gute Chancen mit Rekursen erfolgreich zu sein.
Das weiß auch Andreas Pöder, der in Vergangenheit als eine Art Netzwerker für Impfskeptiker auftrat. Er kündigt zwar an einen Rekurs einzureichen, empfiehlt das auch den Eltern, aber glaubt, nicht viel Erfolg damit zu haben: „Ich vermute, dass man Kinder aus dem Kindergarten ausschließen will, weil die Kindergärten wegen der Corona-Maßnahmen mehr Platz gewinnen wollen.“Pöder weist daraufhin, dass sich das Gesetz selbst nicht verändert hat, daher erkenne er auch keinen anderen Grund dafür, Kinder nun trotzdem auszuschließen.
Derzeit rechnet Pöder damit, dass mehrere hundert Eltern ein Ausschlussschreiben erhalten haben, er glaubt aber, dass es deutlich mehr werden könnten: „Wenn es darum geht, dass alle Kinder ausgeschlossen werden, bei denen mindestens eine Impfung fehlt, dann könnten es auch zwei bis vier Tausend Kinder betreffen.“
Die Eltern, deren Kinder nun ausgeschlossen werden, nicht nur rechtliche Wege gehen. Am 4. September findet auf dem Magnago-Platz in Bozen eine Demonstration statt. „Dabei geht es aber nicht nur um die Impfpflicht, sondern auch um die Freiheit einer kindgerechten Schule“, erklärt Pöder. Deshalb erwartet er sich auch eine große Teilnehmerzahl.
Sollte auch diese Demonstration keine Wirkung zeigen, will Pöder mit diversen Initiativen den Landtag lahmlegen: „Ich glaube, dass die Landesregierung und Schuldirektionen völlig illegal Amtsmissbrauch betreiben, denn das Kindergartengesetz des Landes garantiert jedem Kind einen Platz ohne Einschränkungen. Das werden wir der Landespolitik nicht so einfach durchgehen lassen.“
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Kommentare (112)
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tiroler
Höchste Zeit, dass Kinder von Impfverweigerern vom Kindergarten ausgeschlossen werden. Dasselbe muss bei den Schulen gelten.
george
Mit dir ‚gestiefelterkater‘ würde ich bestimmt kein „Eis essen“ gehen. Ersten wärst du mir zu extrem und zweitens die Zeit für dein Geschwafle anzuhören, mir zu kostbar.
tiroler
Die Impfegener können meckern wie lange sie wollen.
Ohne Impfung kein Kindergarten und keine Schule. basta.
Wems nicht passt der kann sich ja einen Privatlehrer bezahlen.
Gut so.!
waldhexe
@tiroler Gute Idee,wäre höchst an der Zeit private Kinderbetreungsstätten und Schulen zu errichten.Aber kein Zutritt für geimpfte Kinder.Zudem würde ich vorschlagen das bezahlen von Steuern unverzüglich einzustellen,denn wozu soll ich Steuern bezahlen ohne eine Leistung zu bekommen
vinsch
@summer haben Sie einen Impfschaden? Mit welchem Recht glauben Sie Eltern verurteilen zu können. Sie können Ihre Kinder (wenn Sie welche haben) ja impfen lassen. Es gibt keine Impfgegner, die das verhindern wollen, dann sind ihre ja geimpft und geschützt. Aber lassen sie den anderen die Freiheit über die Gesundheit ihrer Kinder selbst zu entscheiden. Sie unterstützen die SVP und diese hat sich früher immer stark gegen die Impfpflicht eingesetzt. Mittlerweile ist sie denen in Rom gehörig, unsere Autonomie ist bereits die Entsch runter geflossen. Das was Sie heute hier von sich gegeben haben, einfach nur mehr lächerlich.
tirolersepp
Impfgegner leben auf Kosten von Impfbefuerwortern !
vinsch
@tirolersepp und weshalb? ihr seid ja geimpft …. aber Sie haben wohl auch einen Impfschaden
gerhard
Was aber können die Kinder dafür?
Die werden durch den Ausschluss doch zuforderst bestraft!
Wenn Eltern Ihr Kind nicht impfen lassen wollen, dann durch eine tiefe Sorge gegenüber Impfschäden.Ob das richtig ist oder nicht sei dahingestellt.
Kein liebendes Elternteil wird seinem Kind schaden wollen.
Und wer also die schulmedizinische Lehrmeinung nicht mitträgt ist ein Feind der Gesellschaft und wird bestraft?
Spinnen die denn alle?
Ein geimpftes Kind hat doch den Schutz durch die Impfung, im Zweifelsfall sind doch nur die nicht geimpften Kinder in Gefahr.
Muss den wirklich jeder, der eine andere oder alternative Meinung hat ausgeschlossen werden, bestraft, denunziert und an den Pranger gestellt werden?.
Ich bin wahrlich kein Impfgegner, meine Kinder und Enkelkinder sind geimpft.
Ob das richtig war, weiss ich nicht.
Aber habe ich das Recht, Menschen, die da anderer Meinung sind (und vor allem deren unschuldige Kinder !!! ) einfach auszusperren?
Diese Arroganz gefällt mir nicht!
kritiker
hier vergessen einige, dass es Kinder gibt, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Gerade diese müssen durch den sogenannten „Herdenschutz“ geschützt werden. Das funktioniert aber nur, wenn möglichst viele andere gesunde Kinder geimpft sind.Ideologisch Verblendete werden auf dieses Argument nicht eingehen.
kritiker
wollpertinger = witzbold, ober guater Witz
george
Zwei Fronten hier im Forum und keine will nachgeben.
Würden diese Leute hier sich einmal die „Wahrheit aus Hunderten Stimmen“
der Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch aus Weißrussland durchlesen oder im Gespräch anhören, dann würden sich vielleicht viele wegen ihrer Aggressivität und Unnachgiebigkeit schämen und über das Wesentliche im ihrem Gespräch nachdenken. „Die Wahrheit“ muss immer erst ergründet werden, sie liegt häufig noch im Verborgenen.