Das lvh-Jubiläum
Vor 75 Jahren wurde der Landesverband der Handwerker gegeründet, heute ist der lvh die zentrale Anlaufstelle für 8.000 Handwerker in Südtirol. Im Rahmen einer Filmpremiere wird am Freitag auf die Höhepunkte der letzten 75 Jahre zurückgeblickt.
Morgen vor 75 Jahren gründete der Fotograf Enrico Pedrotti gemeinsam mit weiteren 16 Handwerkern den Landesverband der Handwerker. Oberstes Ziel der Vereinigung war zunächst die Aufnahme weiterer Mitglieder, um anschließend eine starke Interessensvertretung für das Handwerk zu schaffen. Als Handwerker bezeichnet wurden damals verschiedene Berufe, die in einem Ministerialdekret aufgelistet waren und die zwischen drei und fünf Mitarbeitern beschäftigten. Sobald ein Betrieb auch nur für kurze Zeit die Mitarbeiteranzahl überschritt, wurde er sofort als Industriebetrieb eingestuft, was erhebliche Nachzahlungen zur Folge hatte.
Schritt für Schritt wurden in den Folgejahren innerhalb des Verbandes verschiedene Gremien ernannt, darunter der Direktivrat, die sogenannte „8er Kommission“, welche die Aufgabe hatte, ein Verbandsstatut auszuarbeiten, und anschließend der erste Generalrat und Exekutivausschuss. Das Handwerk stand in der Nachkriegszeit vor großen Herausforderungen und benötigte vor allem den Schutz des Gewerbes. Dank der Weitsichtigkeit der Gründungsväter und den darauffolgenden Verantwortlichen im Verband konnten im Laufe der Jahre wichtige Meilensteine für das Südtiroler Handwerk erzielt werden, so z.B. die Krankenkasse, die Unfallversicherung, die neue Handwerksordnung, das neue Lehrlings- und Berufsschulgesetz und vieles mehr.
„Heute – nach 75 Jahren – ist der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister die zentrale Anlaufstelle für 8.000 Handwerker in Südtirol. Neben seiner Rolle als Lobbyvertreter für die einzelnen Gewerke bietet der lvh seinen Mitgliedern eine Reihe von Dienstleistungsangeboten. Die Struktur, wie sie heute besteht, ist das Ergebnis des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Funktionäre sowie Mitarbeiter. Dank ihres Engagements, ihrer Visionen und ihrer Beiträge konnten zahlreiche essentielle Meilensteine erzielt werden. Hierfür gebührt jedem Einzelnen höchste Anerkennung“, unterstreicht lvh-Chef Martin Haller.
Große Jubiläumsfeierlichkeiten sind aufgrund von Covid-19 nicht geplant. Ursprüngliche hätte das Jubiläum im Rahmen des Althandwerkertreffens in Kastelruth zelebriert werden sollen. „Die Corona-Krise hat unsere Pläne allerdings durchkreuzt. Stattdessen haben wir einen wunderschönen Film mit mehreren Visionären und Pionieren im Handwerk über die Geschichte des Verbandes produziert. Dieser wird den Verbandsfunktionären morgen im Rahmen einer Filmpremiere präsentiert“, erklärt lvh-Vizepräsident Hannes Mussak.
Mit großem Verantwortungsbewusstsein und Zeitgeist blickt die lvh-Spitze der Zukunft entgegen. „Der Mittelstand als Rückgrat der Wirtschaft ist ohne Handwerk nicht denkbar. Dank seiner Vielfalt in wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Aktivitäten leistet das Handwerk einen hohen Beitrag zum Gemeinwohl. Aufgabe des Verbandes wird es auch in den kommenden Jahren sein, Partner und Berater der Handwerksbetriebe zu sein. Es stehen jährlich neue Herausforderungen an, die wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern bewältigen werden. Dabei werden wir auch zukünftig am Leitgedanken festhalten, an alte, gute Traditionen anzuknüpfen, um neue, innovative Wege einzuschlagen“, bekräftigt Haller.
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