Neuer Klettersteig
Die Sextner Dolomiten sind um eine spektakuläre Via Ferrata reicher. Die Alpinschule Sexten Drei Zinnen hat den Klettersteig auf den Arzalpenturm fertiggestellt.
Die Sextner Dolomiten sind um eine spektakuläre Via Ferrata reicher. Pünktlich zu Sommerbeginn hat die Alpinschule Sexten Drei Zinnen den Klettersteig auf den Arzalpenturm fertiggestellt, der den Einheimischen auch als „Achter“ der Sextner Sonnenuhr bekannt ist. Das Beherrschen grundlegender Klettertechniken und absolute Schwindelfreiheit sind Grundvoraussetzungen, um den exponierten Klettersteig Arzalpenturm im Dolomiten UNESCO Welterbe in Angriff zu nehmen.
Am Arzalpenkopf lässt sich Geschichte hautnah erleben. Hier verlief während des Ersten Weltkriegs die Frontlinie, an der sich Alpini und Kaiserjäger einen aufreibenden Stellungskrieg lieferten. Die Front bewegte sich in diesem Gebiet rund um den Kreuzbergpass in drei Jahren erbitterter Kämpfe kaum. Im Vorlauf des Zweiten Weltkriegs war es Benito Mussolini, der hier zu Verteidigungszwecken einen Teil des Alpenwalls errichten ließ.
Es entstand die sogenannte „linea non mi fido“ – der italienische Diktator wollte trotz „Stahlpakts“ gerüstet sein im Falle eines Angriffs seines Verbündeten Adolf Hitler.
Seit kurzem führt neben dem Normalweg ein knackiger Klettersteig auf den Arzalpenturm. Die neue Via Ferrata, die Bepi Martini und dem legendären Sextner Bergführer und Tourismuspionier Much Happacher gewidmet ist, hat alle Voraussetzungen, um ein Dolomiten-Klassiker zu werden.
Doch bevor das Klettersteig-Vergnügen beginnt, heißt es erst einmal ab zum Einstieg. Knapp eineinhalb Stunden ist man auf dieser geschichtsträchtigen Strecke vom Kreuzbergpass aus unterwegs, ehe der Einstieg in einer kleinen Schuttrinne erreicht ist.
„Der erste Teil der Via Ferrata, für die eine Klettersteigausrüstung unabdingbar ist, beginnt im Schwierigkeitsgrad C. Auch danach bleibt der gesicherte Kletterweg anspruchsvoll (C/D) und geht erst im zweiten Drittel in einfacheres Gelände über“, erklärt Christian Sordo. Der Bergführer und Leiter der Alpinschule Sexten Drei Zinnen empfiehlt den Gipfel des Arzalpenturms im Uhrzeigersinn zu besteigen.
Sagenhafter Ausblick auf die östlichen Dolomiten und das Val Comelico
Vom Ende des Klettersteigs führt ein Weg in Richtung Westen. Nach einem kurzen Anstieg ist auch der Gipfel des 2371 Meter hohen Arzalpenkopfs erreicht, was mit einem sagenhaften Ausblick auf die östlichen Dolomiten, bzw. auf das Val Comelico belohnt wird. Der Abstieg erfolgt über die Arzalpenscharte zurück zum Kreuzbergpass. Alternativ kann man auch über die Sala-Hütte absteigen. Diese Route wird besonders im Frühjahr bei Restschnee vom Winter empfohlen.
Im Tourismusverein Sexten, der die Alpinschule Sexten Drei Zinnen bei der Verwirklichung dieses ambitionierten Projekts unterstützt hat, zeigt man sich erfreut über die weitere Attraktion, die Bergsteigern aus dem In- und Ausland in der Dolomitenregion Drei Zinnen geboten wird.
„Sexten ist seit über einem Jahrhundert eine Bergsteiger- und Alpin-Destination. Wir sind sehr glücklich, dass wir unseren Gästen neben perfekt in Stand gehaltenen Wander- und Radwegen und unzähligen Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden nun einen weiteren Klettersteig anbieten können. Diese anspruchsvolle Via Ferrata spricht genau unser Zielpublikum an. Der Alpinschule gilt unser aufrichtiger Dank für die ausgezeichnete Arbeit, die geleistet wurde“, erklärt Waltraud Watschinger, Präsidentin des Tourismusvereins Sexten.
Die Sextner Sonnenuhr hat mit dem „Achter“ einen weiteren Gipfel „dazubekommen“
Kurioses Detail am Rande:
Der Arzalpenkopf, über den früher geschmuggelt wurde und der den einheimischen Jägern und Wilderern als verdeckter Zugang zu nachbarlichen Jagdrevieren diente, ist den Einwohnern als „Achter“ der Sextner Sonnenuhr bekannt.
Der neue spektakuläre Klettersteig rückt diesen etwas im Abseits stehenden Gipfel nun unweigerlich mehr in den Fokus. Oder anders gesagt: der „Achter“ als erster Gipfel der bekannten Sextner Sonnenuhr bekommt endlich jene Aufmerksamkeit, die er sich schon lange verdient.
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