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Einmal ist genug

Robert Pan: TO 8,088 (Foto Ochsenreiter)

Inspirieren das Coronavirus und die Quarantäne die Künstler*innen zu neuen Werken? Wenn ja, zu welchen? Die Corona-Galerie der Tageszeitung sucht Bilder und fragt mit Marcel Proust und Max Frisch nach. Heute der Bozner Maler Robert Pan.

Wie geht´s?

Es gab lustigere Zeiten, aber mir geht es gut.

Wie ist Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Nachdenklich, natürlich beeinflusst Corona auch mich.

Welches Buch lesen Sie gerade?

„L’amore ai tempi del colera“ von Gabriel Garcia Màrquez.

Was ist Ihre erste Erinnerung?

Das erste war ein Geruch und gleichzeitig das Magazin unter meinem Elternhaus.

Was wollten Sie als Kind werden?

Endlich erwachsen.

Warum sind Sie Künstler geworden?

Es war mein einziger Weg, aus Berufung.

Bereuen Sie diese Entscheidung manchmal?

Nie.

Wenn Sie nicht Künstler wären, wer oder was möchten Sie sein?

Ich könnte mir beim besten Willen nichts andres für mich vorstellen.

Welche/r Künstler/in hat Sie am stärksten beeinflusst?

Unzählige , praktisch die ganze Kunstgeschichte.

Welches künstlerische Werk hätten Sie gern selbst gemacht?

Die Grottenmalereien in Lascaux.

Welchem/r Künstler/in möchten Sie gerne begegnen?

Mark Rothko.

Was würden Sie ihn/sie fragen?

Ich würde mich über das Licht mit ihm unterhalten.

Zweifeln Sie manchmal an der Kunst?

An die Kunst nicht, aber am Kunstbetrieb.

Was nervt Sie an der Kunstwelt?

Alles, was nichts mit Kunst zu tun hat.

Was vermissen Sie in der Quarantäne am meisten?

Das Gefühl frei zu sein, um reisen zu können.

Verändert die Quarantäne Ihre Kunst oder machen Sie einfach weiter wie bisher?

Meine Kunst verändert sich nicht und es geht gleich weiter wie bisher.

Ist die Corona-Pandemie ein Thema Ihrer Kunst oder halten Sie sie davon frei?

Absolut freigeblieben.

Wovor fürchten Sie sich?

Vor Totalitarismus jeglicher Art.

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Eigentlich nichts.

Was ist für Sie das größte Unglück?

Darüber möchte ich gar nicht nachdenken.

Möchten Sie gerne reich sein?

Wer möchte das nicht.

Welche Hoffnung haben Sie schon aufgegeben? 

Immer alles zu verstehen.

Welches ist Ihr liebstes Vorurteil?

Habe keine Vorurteile.

Lieben Sie jemand?

Selbstverständlich, ohne Liebe gäbe es keine Kunst.

Sind Sie sich selbst ein guter Freund?

Leider nicht immer.

Was würden Sie an Ihrem Äußeren am liebsten ändern?

Es passt so wie es ist.

Was ist Ihr größter Fehler?

Das müssen andre sagen.

Was verabscheuen Sie am meisten?

Kleinkariertes Denken und Ungerechtigkeit.

Wie alt möchten Sie werden?

So alt, dass ich mit Würde leben kann.

Wie möchten Sie sterben?

Wenn ich es mir aussuchen könnte, am liebsten einschlafen, jedenfalls schmerzlos.

Glauben Sie an die Wiedergeburt?

Nein, einmal ist genug.

 

Zur Person

Robert Pan, 1969 in Bozen geboren, studierte von 1987–1991 an der Akademie von Urbino, danach wohnte und arbeitete er in London, New York, Miami und Bozen. Seit Anfang der 90er in Einzel- und Gruppenausstellungen in wichtigen kulturellen Institutionen, Sammlungen und Museen vertreten, unter anderem der Biennale Italia–Cina, Palazzo Reale di Monza. Er stellt weltweit in Galerien und Museen aus. 2018 wurde er als HGV – Künstler des Jahres ausgezeichnet. Seine Werke entstehen in einem langwierigen Arbeitsprozess, bei dem zahllose Harzschichten übereinander geschichtet werden, die an kosmische Strukturen erinnern.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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