Das Millionen-Loch
Die Covid-Pandemie hat das Land schon jetzt über 900 Millionen Euro gekostet. LH Arno Kompatscher warnt vor einer zweiten Welle: „Wir befinden uns in einer kritischen Phase.“
Von Matthias Kofler
Arno Kompatscher zog auf der gestrigen Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung eine Zwischenbilanz zu den Kosten der Covid-Pandemie. Der Landeshaushalt für 2020, so erläuterte der LH, sei inzwischen mit 913,8 Millionen Euro belastet worden. Davon seien 543 Millionen Euro auf Mindereinnahmen aufgrund des niedrigeren Steueraufkommens und der Stundungen zurückzuführen. Diese Mindereinnahmen sollten vor allem durch das Abkommen mit dem Staat ausgeglichen werden.
370 Millionen Euro seien auf Mehrausgaben im Gesundheitsbereich und auf Hilfsleistungen zurückzuführen. Ein Teil dieser Kosten würde aus dem staatlichen Haushalt rückerstattet. „Die Daten werden ins Internet gestellt und laufend aktualisiert“, kündigte der Regierungschef an.
Für das kommende Jahr 2021 seien bereits 60 Millionen Euro bereitgestellt worden. Diese Summe werde aber mit Sicherheit nicht ausreichen, betonte der LH.
Indes hat die Landesregierung mit den Arbeiten für ein sogenanntes Konjunkturbelebungsprogramm begonnen. Hierbei geht es unter anderem um Investitionen in den Bereichen Umwelt, Bildung, Infrastruktur und Digitalisierung.
„Im Sinne des Recovery Funds der EU werden wir bis August eine detaillierte Liste mit Projekten für die kommenden zwei Jahre vorlegen, damit diese Aufnahme in den staatlichen Plan finden können“, so Kompatscher. Dieses Thema soll auch bei einem Treffen mit der italienischen Regierung angesprochen werden, das am 6. September stattfindet.
Kompatscher warnte auf der PK vor einer möglichen zweiten Corona-Welle. „Wir müssen die Infektionen niedrig halten, weil wir uns in einer kritischen Phase befinden. Wir müssen alles unternehmen, um eine zweite Welle im Herbst zu verhindern, wenn die Schulen wieder öffnen und die Grippesaison beginnt“, unterstrich der LH. Dafür brauche es „wenige, aber klare und nachvollziehbare Regeln“.
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Kommentare (36)
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andreas
Er soll seinen Job machen und nicht lange rumheulen.
Südtirol hat Geld und auch kein Problem, wenn es ein paar Schulden aufnimmt.
Wenn die Prioritäten aber die sind, den Weinbauern Keller zur Lagerung ihres hochpreisigen Leps zu bezahlen, damit sie ihre enormen Gewinne der letzten Jahren halten können, wird das Geld wohl nie reichen.
Für jeden Bau oder Gehaltserhöhungen für Führungskräfte des Landes ist Geld da, ging es aber darum armen Familien kurzfristig zu helfen, haben sie Monate lang rumgegeit und Achammer tröstende Filme gemacht.
tiroler73
Toller Jammerer inser LH. Schaut lei auf sich und seine Leit. Wichtig ist, dass er und seine Leute im Landtag > 20000 Euro einstreichen.
Mol schaugn ob der Landesregierung des neue Landesraumordnungsgesetz um die Ohren fliegt. Stand jetzt ist ein totaler Stillstand bei neuen Bauprojekten auf den Gemeinden. Die Handwerker werden in Kürze sehr viel weniger Arbeit haben. Die Schlaumeier im Landtag, die das neue Gesetz durchgeboxt haben, haben die Steuer Mindereinnahmen -die durch das Gesetz entstehen werden- hoffentlich berücksichtigt. Der Steuersäckel zum Wirtschaften wird in Zukunft viel geringer ausfallen (haben ja grossteils die Handwerksbetriebe, Industriebetriebe und Dienstleister gefüllt). Mal schauen was die Zukunft bringt. Für Ausreden werden sich die Politiker dann nicht zu schade sein.
netzexperte
Für (das bisher schuldenfreie) Südtirol sind neue Schulden überhaupt kein Problem, können sie doch fast zum Nullzins aufgenommen werden. Dieses Gejammere ist ja nicht zum Aushalten. Auf der anderen Seite wird Geld zum Fenster hinausgeworfen, dass es ärger nicht mehr geht.
tiroler
Steuergeld scheint kein Problem zu sein
ostern
@tiroler
Solange mann nicht die Bauern belastet……………
sonst gibt es wieder ein gejammere.
tirolersepp
Schulden sind kein Problem solange wir zusehen dass uns das Wachstum nicht ausgeht, deshalb Schulden machen um Wachstum zu generieren !