„Gleiche Regeln für alle“
Das Team K hält es für eine Ungleichbehandlung, dass die Tourismusbranche bedingungslos Corona-Hilfen bekommt – und will das jetzt ändern.
„Arbeitnehmer/innen, Selbständige, UnternehmerInnen, Dienstleister und Handwerker: Wer von der Corona-Krise betroffen ist, erhält finanzielle Unterstützung und GIS-Befreiungen bzw. Reduzierungen unter gewissen Voraussetzungen. Die Tourismusbranche erhält sie bedingungslos. So nicht“, meint das Team K.
Die Landtagsabgeordnete Maria Elisabeth Rieder erklärt: „Seit Monaten brauche es in fast allen Sektoren finanzielle Hilfen und Abfederungsmaßnahmen. Die Corona-Krise betrifft nahezu alle. Viele warten noch auf die versprochenen Hilfen oder bekommen keine Unterstützung, da sie nicht berechtigt sind. ArbeitnehmerInnen mussten nachweisen, dass sie ihre Arbeitsstelle wegen der Pandemie nicht antreten konnten, ansonsten gab es keine Covid-Soforthilfe. Außerdem wird für das Fortführen der Unterstützung die EEVE des Vorjahres als Berechnungsgrundlage herangezogen. Viele bürokratische Hürden – aber der Tourismus genießt ein Gießkannenprinzip.“
Eine bedingungslose GIS-Befreiung für den Tourismus stellt für das Team K eine Ungleichbehandlung dar. Reduzierungen für Sektoren, die Umsatzeinbußen erlitten haben, seien richtig und wichtig, aber keine wahllose Befreiung wie im Tourismus.
„In vielen Tourismusgebieten unseres Landes brachte die Wintersaison Rekordzahlen und auch jetzt im Sommer haben viele Betriebe wieder eine gute Buchungslage. Das ist eine sehr positive Entwicklung“, meint Paul Köllensperger, „doch während im Nachtragshaushalt festgelegt wird, dass Unternehmen, Handwerker und Dienstleister Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr nachweisen müssen, gilt das für den Tourismus nicht. Das finde ich nicht in Ordnung und beweist wieder einmal, dass die Politik im Lande maßgeblich von den Verbänden bestimmt wird.“
Die GIS-Befreiung für Tausende von Tourismus-Betrieben bedeute fehlende Einnahmen im Landeshaushalt bzw. in den Kassen der Gemeinden. Die Landesverwaltung werde zwar 80 Prozent der Ausfälle an die Gemeinden erstatten, aber auch dies erst innerhalb Juni 2021.
„Auf den restlichen 20 Prozent bleiben die Gemeinden sitzen und haben zurzeit auch beträchtliche Mehrausgaben zu stemmen. Für Investitionen bleibt kaum Spielraum, die laufenden Kosten werden mühevoll abgedeckt“, so das Team K.
In einem Änderungsantrag zum Nachtragshaushalt schlägt das Team K vor, die Befreiung oder Reduzierung der GIS für den Tourismus an Umsatzeinbußen zu koppeln.
„Nur wer im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr Umsatzeinbußen von mehr als 50 Prozent nachweisen kann, soll von der GIS befreit werden. Die Politik ist verpflichtet, hier gleiche Regeln für alle zu schaffen“, erläutert Paul Köllensperger den Vorschlag.
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Kommentare (21)
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flottebiene
Im Südtiroler Monopoly gewinnen immer dieselben Sparten… Tourismus und Bauern….
ostern
@flottebiene
Kann deiner Meinung zu 100% zustimmen.
Arbeitnehmer bleiben auf der Strecke und
haben heute noch kein Corona – Geld bekommen.
vinsch
Ach ja, in allen Sektoren braucht es Hilfen? Für Sie Frau Rieder braucht es hoffentlich keine. Die Politiker haben ihre Gehälter auch in den 3 Monaten erhalten, in denen sie geschlafen haben. Wir mussten unsere Betriebe zusperren und von großartigen Hilfen kann man effektiv nicht sprechen. Was die GIS anbelangt, informieren Sie sich einmal, wie hoch die Beträge im Tourismus zu bezahlen sind und wie hoch in den anderen Sektoren. Was Sie da betreiben ist eine lächerliche und beschämende Wahlpropaganda, sonst nichts. Wenn Sie schon helfen wollen, dann fangen Sie bei sich selbst an und verzichten auf einen Teil Ihres Gehaltes.
sorgenfrei
@vinsch Und wer hat wesentlich zur verbreitung von corona beigetragen? Doch auch der tourismus… aus zuverlässiger quelle weiß ich, dass in den krankenhäusern lange nicht getestet werden durfte (anweisung von oben!!), um den tourismus nicht zu gefährden… was spricht dagegen, die gis an den umsatz zu koppeln? Es gibt gebiete, zb in den wintersportorten, da fehlen nur etwa 6 wochen… dafür waren jänner/ februar rekordmonate… hotels mit ihrer riesenkubatur belasten schließlich auch infrastrukturen einer gemeinde sehr, auch das landschaftsbild wird durch hotelbauten in bester lage nicht immer schöner… und schließlich verdient ein hotelier mit vielen der räume direkt, deshalb ist die gis auch höher wie bei anderen…
pingoballino1955
sorgenfrei-bin voll ihrer Meinung!
tirolersepp
Ein kleinwenig Recht hat das Team K aber doch!
wichtigmacher
Na was soll der Stress, nachdem sich die Nimmersatten erholt haben werden und dann wieder von Saison zu Saison mit Wachstum prahlen können, werden die sicherlich freiwillig einen Zuschlag zur GIS an die Gemeinden bezahlen…….
honsi
Im Baugewerbe und Handwerk ist es doch das Selbe wie im Tourismus.
honsi
Vor ein bar Tagen nachgefragt bei einer Firma für eine neue Haustür. Die Antwort, sie können erst nächstes Jahr die Tür montieren, da sie heuer alles voll haben.
hallihallo
ich bin erstaunt wieviele südtiroler, welche seit jahren keine euro gis zahlen, über die gis der anderen diskutieren.