Laien in Aufruhr
Papst Franziskus will, dass in den Pfarreien allein der Priester über finanzielle Belange entscheidet. Die Laien sehen sich entmündigt.
„Instruktion zur pastoralen Umkehr“ nennt sich ein Dokument, das vergangene Woche von Papst Franziskus unterzeichnet wurde und in der Kirche für Aufregung sorgt.
Die Botschaft des Papstes: Allein Pfarrer dürfen in einer Pfarrgemeinde Verantwortung in strategischen Fragen übernehmen. Trotz drastischem Priestermangel soll sich ein Pfarrer laut dem Dokument um das Vermögen der Pfarre, die Rechtsgeschäfte, die Seelsorge und vieles mehr kümmern. Und das in einer Kirche, in der Laien viele diese Aufgaben wegen der pastoralen Überlastung der Pfarrer übernommen haben. Auch in Südtirol. So entscheidet der Pfarrgemeinderat häufig über die Verwaltung des Vermögens der Pfarre.
Was ist in den ansonsten eher progressiven Papst gefahren, dass er nun den Laien Zuständigkeiten wegenimmt und den Pfarrer zum alleinigen Entscheider macht?
Die katholische Männerbewegung (kmb), die sich seit vielen Jahren für die Stärkung der Rolle der Laien einsetzt, hat sich sogar in einem Brief an Papst Franziskus gewandt: „Im Prinzip kommt das einer Entmündigung der Laien, die auch in Südtirol viel Verantwortung übernommen haben, gleich“, sagt kmb-Vorsitzender Georg Oberrauch.
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Kommentare (6)
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erich
Was haben sich die Lajen erwartet? Die Kirche hat bis heute alles an sich gezogen und kennt nur die eigene Macht. Wenn dann Leute wie Herr Georg Oberrauch, der die selben Interessen hat gegenüber steht, dann begegnen sich die Wölfe.