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„Es geht um die Authenzität“

Foto: IDM

Milchbauern haben über ihre Zukunft diskutiert. Ein Hauptergebnis der Internetveranstaltung: „Wo Südtirol draufsteht, muss Südtirol drinnen sein.“

Nicht nur die materiellen Leistungen, sondern auch die immateriellen werden für Südtirols Milchwirtschaft zukunftsweisend sein. Das bedeutet, dass nicht nur die Qualität der Milch, sondern beispielsweise auch das Tierwohl, die Familienbetriebe und das gepflegte Landschaftsbild künftig stärker mitvermarktet werden müssen.

Dies ist eine der zentralen Botschaften, die Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler im Webinar Landwirtschaft 2030 über die Internet-Plattform Zoom mit den Bäuerinnen und Bauern diskutierte.

Punkt 20 Uhr war der Landesrat auf der Internet-Plattform Zoom online präsent, daraufhin nahm die Zahl der Zuschauer im virtuellen Konferenzraum schnell zu. Während der Landesrat seine Zukunftsüberlegungen vorstellte, konnten die Teilnehmer bereits schriftlich Fragen stellen und Überlegungen einbringen, die Moderator Guido Steinegger dem Landesrat anschließend vorbrachte.

Dabei kristallisierte sich das Thema „authentische Südtiroler Produkte“ als eine wesentliche Zukunftsfrage für die Milchwirtschaft heraus. Nur in diese Richtung gebe es Potenzial, sich zu noch stärker zu etablieren, sagte Schuler: „Wir müssen ein Bild der Südtiroler Milchprodukte schaffen, in dem wir das Umfeld der Produktion stärker in den Vordergrund stellen.“

Die maximale Menge an Grundproduktion sei nämlich, laut Landesrat Schuler, erreicht. Ziel sei es nun, nicht die Produktion noch weiter zu steigern, sondern die Authentizität in den Vordergrund zu stellen und sich dadurch zu etablieren. „Südtiroler Milchprodukte müssen zu 100 Prozent Südtirol repräsentieren. Das Bild der Südtiroler Kuh auf der Alm muss sich auch in den Produkten widerspiegeln“, so Schuler.

Landesrat Schuler gibt dabei zu bedenken: „Die Gesellschaft verlangt zunehmend ein Mitspracherecht in der landwirtschaftlichen Produktion. Deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass wir auf ein Konzept setzen, welches dem Konsumenten nicht nur die Qualität, sondern auch die Herkunft und eine starke Identifikation mit dem Produkt mitverkauft.“ Auch die Teilnehmenden am Webinar sahen dies so, denn in einer Online-Direktbefragung haben 61 Prozent der teilnehmenden Bäuerinnen und Bauern angegeben, dass das Klima und die Konsumenten künftig den größten Einfluss auf die Milchwirtschaft haben werden.

Das gestrige Webinar mit den Milchbauern war das zweite einer vierteiligen Reihe, die mit dem Sektor Obstbau gestartet ist und in der an den kommenden zwei Donnerstagen jeweils um 20 Uhr die Sektoren Nebenerwerb und Nischenkulturen (30. Juli) sowie Weinbau (6. August) folgen. „Die Bäuerinnen und Bauern sind meine ersten Ansprechpartner“, sagt Schuler: „Ich will zuerst mit ihnen über die Ist-Situation sprechen und ihre Anregungen in mein Konzept Landwirtschaft 2030 einbauen.“ Dazu haben wir entschieden ein neues Format zu benützen, die Webinare haben sich soweit als erfolgreiches Modell erwiesen.“ Nach Abschluss unserer bäuerlichen Diskussionsrunde werden wir dann das darauf aufbauende überarbeitete Konzept der gesamten Bevölkerung vorstellen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (13)

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  • tirolersepp

    Und net wieder die Milch aus walsch sprich Billigimport aus Deutschland kaufen !

  • bernhart

    Herr Schuler des Satz.Die Gesellschaft verlangt zunehmend ein Mitspracherecht bei der landwirtschaftlichen Produktion.,so weit darf es nicht kommen, dass Bauern Produzenten von lokalen gesunden Lebensmittel von der Gesellschaft die ARBEITSWEISE VORGESCHRIEBEN BEKOMMEN. Das kann es nicht sein,wir wollen keine Befehle von Leute erhalten die von der Landwirtschaft keine Ahnung haben.
    Herr Schuler, wenn sie das zulassen , dann sind sie nicht für den Bauernstand.

  • bernhart

    Uns Bauern wird sowieso schon alles vorgeschreiben, so kann es auch nicht weitergehen.
    Das schlimmste sind die Grünen, mit ihren Düngeverordnungen, jeder Bauer vergiftet nicht seine Böden,denn diese BRAUCHT ER ZUM LEBEN:
    DAS PROBLEM IN SÜDTIROL IST WIR HABEN ZU VIELE BEAMTE;WELCHE DIE BAUERN SCHIKANIEREN:

  • bernhart

    ein Sprichwort
    Wer anschafft ZAHLT
    wie ich die Gesellschaft kenne will sie anschaffen aber die Mehrkosten nicht tragen, da liegt der Hund begraben.#
    Mitbestimmen heisst Mitzahlen

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