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„Basta mit Gülle“

Hanspeter Staffler

Am Donnerstag wird ein Gesetzesentwurf der Grünen Fraktion behandelt, der den Schutz der Biodiversität in Südtirol stärken soll.

2019 erschien zum ersten Mal der Weltbiodiverstitätsbericht, dieser schätzt, dass rund eine Million Pflanzen- und Tierarten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vom Aussterben bedroht sind.

Neben der intensiven Landnutzung machen in Europa vor allem der Klimawandel, die Umweltverschmutzung und die Ausbreitung invasiver Arten dem Ökosystemen zu schaffen. Auch in Südtirol, so die Grünen, sei die Lage überaus kritisch und die Zeit dränge, denn die Schönheit und Vielfalt unseres Natur- und Landschaftserbes sind die Visitenkarte, mit der wir uns der Welt präsentieren. „Das soll und darf in Zeiten von Krise und Unsicherheit nicht vergessen oder unterschätzt werden“, so schreibt die Grüne Fraktion im Landtag in einer Aussendung.

Der Verlust der Artenvielfalt in Südtirols Tier- und Pflanzenwelt wird in sogenannten „Roten Listen“ dokumentiert.

Leider, so die Grünen, seien die „Roten Listen“ nicht mehr auf dem neuesten Stand.

Die Daten über die gefährdeten Pflanzenarten stammten aus dem Jahr 2006, als festgestellt wurde, dass 27% der wildlebenden Pflanzenarten in irgendeiner Form gefährdet sind. Bei den Tierarten hingegen erschien die letzte Publikation im fernen Jahr 1994, wo schon damals ganze 41% der Tierarten als gefährdet eingestuft wurden.

Die Hochgebirgswiesen in unserem Land sind wertvolle Gebiete der biologischen Vielfalt. Derzeit sind sie jedoch nur dann geschützt, wenn sie sich innerhalb von Natura-2000-Gebieten befinden. „Wo dieser Schutz jedoch nicht greift, werden sie oft mit zu stickstoffreicher Gülle gedüngt, wodurch sie sich in eintönige Heuwiesen verwandeln“, sagt der Erstunterzeichner des Gesetzes, Hanspeter Staffler.

Deshalb schlagen die Grünen Gesetzentwurf vor, die roten Listen der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten in unserem Land sollen per Beschluss der Landesregierung aktualisiert und zu genehmigt werden. Auf diese Weise werden sie zu einem wichtigen Instrument und Bezugspunkt für die Naturschutzarbeit. Darüber hinaus fordern die Grünen, den Schutz der artenreichen Bergwiesen auch auf jene Wiesen auszudehnen, die sich außerhalb der Natura 2000-Gebiete befinden: „Es ist Zeit ,Basta‘ zur Gülle auf unseren Bergwiesen zu sagen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (34)

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  • bernhart

    Der Landwirt schützt seinen Grund,er macht ihn nicht kaputt,es wird alles wieder verdreht, euch Grüne braucht kein Mensch. Was wollt Ihr ,von nichts eine Ahnung haben und überall mitreden wollen, das passt nicht zusammen, wir Bauern wissen am besten was für unsere Wiesen gut ist, der Futterertrag und die Qualität muss auch stimmen, wir sind stuff dauernd bevormundet zu werden.

    • meintag

      Schon schade wenn eure Heumilch mit Gülle durchsetzt Ist.

    • george

      @bernhart
      Ja wollt ihr euch wirklich aus eurer sturen Ungelehrigkeit heraus selber ruinieren und die Umwelt mit?
      Ihr weigert euch die Feinheit der natürlichen Kreisläufe und die Komplexität der chemischen Umsetzung der Stoffe zu ergründen und danach zu handeln.
      Sogar eure Väter, die weit weniger Wissen zur Verfügung hatten, konnten und taten das weit besser als ihr (jedenfalls die meisten!).

  • honsi

    Bergwiesen sind durch die landwirtschaftliche Nutzung so entstanden. Ansonsten wäre alles Wald.

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