Zorniger Widmann
Sanitätslandesrat Thomas Widmann hat geharnischt auf eine Anfrage von Paul Köllensperger geantwortet, der dem Gesundheitsbetrieb „fehlendes Know-How“ beim Masken-Kauf vorwirft.
Paul Köllensperger hat die Anfrage am 14. April eingereicht. Am selben Tag hakte der Team-K-Abgeordnete bei Sanitäts-Verwaltungsdirektor Enrico Wegher nach, um herauszufinden, warum der Sanitätsbetrieb die von ihm – Köllensperger – vermittelten Schutzmasken-Angebote nicht annehmen wollte. Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei den Lieferanten um ausländische Briefkastenfirmen, die von vorbestraften Unternehmern geführt wurden.
Köllenspergers Anfrage enthält versteckte Kritik an der Vorgehensweise des Sanitätsbetriebs beim Ankauf von Schutzmaterialien: „Der direkte Ankauf von großen Produktionsmengen aus dem Ausland (insbesondere aus China) erfordert Kompetenz und Erfahrung sowie Kontakte vor Ort. Und organisatorisches Know-How in Sachen Logistik und Transport, sowie den gerade jetzt in Krisenzeiten praktikablen Zahlungsmodalitäten. Gleichzeitig muss garantiert werden, dass durch Vor-Ort-Qualitätskontrollen auch effektive verwendbare zertifizierte Waren geliefert werden, wie leider die Vorkommnisse um die Bestellung der Ober Olp Waren schmerzlich aufgezeigt haben“, schreibt Köllensperger und verlangt entsprechend Auskunft vom zuständigen Sanitätslandesrat.
Thomas Widmann hat geharnischt auf die Anfrage geantwortet. Beim Durchlesen des Schreibens wird deutlich, wie sehr den Landesrat die Seitenhiebe des Oppositionellen ärgern. Schon am Beginn stellt der SVP-Politiker klar: „In einer noch nie dagewesenen weltweiten sanitären Notstandssituation, in der es Schutzmaterialien brauchte, wie sie noch nie angekauft wurden, zugleich die Produktionskapazitäten rund um den Globus nicht ausreichten, um den Bedarf zu decken, brauchte es schnelle Entscheidungen.“ Bereits vor dem ersten Covid-Fall in Südtirol hätten die bisherigen Lieferanten vergebene Anträge aufgrund von Produktions- und Materialengpässen in China annulliert. Der Bedarf von Schutzausrüstung sei innerhalb von Tagen auf ein Tausendfaches gestiegen, die verfügbaren Materialien des Sanitätsbetriebs seien fast aufgebraucht gewesen, erinnert Widmann.
Dann holt der Landesrat zum Gegenschlag aus: „Ihre einleitenden Worte mögen in einer normalen Situation zutreffen, nicht aber in dieser außergewöhnlichen Phase. Das wussten Sie zum Zeitpunkt Ihrer Anfrage vielleicht noch nicht, aber spätestens seit Ihrem Versuch der Vermittlung von Schutzmaterialen müssen Sie mitbekommen haben, dass die Konditionen der Angebotssteller – um es ganz allgemein zu formulieren – zu jener Zeit von einer Idealvorstellung sehr weit entfernt waren. Auch die von Ihnen angesprochenen Vor-Ort-Qualitätskontrollen konnten nicht gewährleistet werden, was Sie wissen sollten, da auch bei ,Ihren‘ Angeboten diese, trotz Nachfrage, nicht möglich waren.“ Der Landesrat stellt Köllensperger die Gegenfrage, welches konkrete Know-How es brauche, wenn es für Entscheidungen keine Grundlage gebe außer der Tatsache, dass daran viele Menschenleben hingen. Widmann bekräftigt, dass der Sanitätsbetrieb genügend Schutzmaterial zur Verfügung stellen konnte. Eine Auflistung sämtlicher Angebote, wie sie Köllensperger fordert, sei derzeit nicht möglich, weil sie das Personal von anstehenden wichtigeren Arbeiten abhalten würde. (mat)
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Kommentare (14)
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tiroler
Widmann fühlt sich erhaben. Kritik verträgt er überhaupt nicht. Was er gut kann ist überzeugend schönreden, was viele einknicken lässt.
pingoballino1955
Herr Widmann,ich kann mich noch GUT ERINNERN an ihre Worte: WIR SIND BESTENS VORBEREITET????? Geben sie und Zerer und Co. endlich Fehler zu,anstatt dauernd alles erbärmlich mit den „ausergewöhnlichen“ Zuständen zu rechtfertigen.Hoffentlich werden die Gerichte klären,was da wirklich im Hinterstübchen abgelaufen sein könnte!!!
andreas
Köllensperger macht hier wohl eine erbärmliche Figur, unabhängig vom Fehlverhalten der anderen.
andreas
Wie peinlich ist das denn?
Köllensperger belehrt Widmann und möchte gleichzeitig einen schwindeligen Käufer vermitteln. 🙂
Widmann, Schuler, Achammer, Deeg, Köllensperger, usw., in der Krise haben sie alle mehr oder weniger versagt.
morgenstern
Man möchte es nicht für möglich halten was da so alles „durchgefüttert“ wird mit unser aller Steuergeld.
papaf
Bis zur Coronakrise hatten die Landesbeamten das Sagen und die Macht. Dann mussten plötzlich unsere gewählten Pollitiker das Steuer übernehmen. Ihre INKOMPETENZ (durch alle Parteien hindurch) konnten auch die jetzt herbeigeschafften Berater (in Rom über 400 und in BZ weis ich nicht wieviel) übertüncht werden.
prof
Mit etwas „Hirn“ sollten beide,Widmann und Köllensperger ein Gespräch unter vier Augen vereinbaren und die Sache klären ,um nicht in der Öffentlichkeit immer wieder BLÖD dazustehen.
sepp
Herr widmann wen man dreck a stecken hot noa nervt holt das nachhacken und man will ablenken i hoff nur das etwas aufgedeckt wird und sie und herr zerzer giehn miesen solche politiker brauch mo nett waren jo mehr als überfordert und nett ba anderen suchen denken sie an ihren vettern kauf
sabine
Widmann hat recht. Kööelensperger überschwemmtg die Ländesämter mit unnötigen Anfragen, um unterschwellig das Handeln jener, welche in dieser Ausnahmssituation unter grossem Stress Entscheidungen treffen mussten, in Frage zu stellen. Ein leichtes immer nur den anderen auf die Finger zu klopfen wenn man selbst für nichts Verantwortung hat, und keine Ideen haben braucht. Diese Anfragen sind überflüssig wie ein Kropf. In den Ämtern hat man sich derzeit mit wichtigeren Problemen zu beschäftigen: COVID, Smart Working, verzweifelte Unternehmen usw. Köllenspergers Anfragen sind da reine Zeitverschwendung und sicher nicht im Sinne der Südtiroler Bevölkerung.
pingoballino1955
Überlegen sie mal WER da überflüssig ist wie ein „Kropf“ Übrigens sie sind für mich auch reine ZEITVERSCHWENDUNG für den schleimigen Blödsinn den sie loslassen.