Der zweite Kandidat
Die Lega Meran präsentiert ihren neuen Bürgermeister-Kandidaten: Antonio Battisti. Der ehemalige Polizeiinspektor ersetzt Sergio Armanini, der gar nicht mehr antritt.
von Karin Gamper
Ein pensionierter Inspektor der Staatspolizei ist der neue Spitzenkandidat der Lega Meran bei den Gemeindewahlen im Herbst. Er heißt Antonio Battisti, ist 61 Jahre alt, verheiratet, Vater dreier erwachsener Kinder und seit vier Jahrzehnten in Meran ansässig. „Diese Stadt ist zu meiner Heimat geworden, in deren Dienst ich mich stellen will“, erklärte er am Montag bei seiner offiziellen Vorstellung vor der Presse.
Antonio Battisti ersetzt den bisherigen Bürgermeister-Kandidaten Sergio Armanini, der sich zurückgezogen hat und gar nicht mehr kandidiert. „Aus Arbeitsgründen“, wie er selbst versichert. „Wegen seines unsäglichen Fb-Posts von 2014“, vermuten hingegen seine Kritiker. Zur Erinnerung: Nach einem Interview mit einem Muslim hatte Armanini in Richtung einer Journalistin gemeint: „ma perchè non le mettiamo un burka e la facciamo andare in Nigeria?? forse dopo il centesimo stupro si sveglierà“. Dieser Satz, von dem Armanini mehrmals sagte, dass er missverstanden wurde, kochte im Frühjahr erneut auf und sorgte für heftige Kritik, insbesondere auch seitens der SVP Meran.
Die Meraner Lega-Koordinatorin und Landtagsvizepräsidentin Rita Mattei hingegen spricht von einer „politischen Entscheidung“: Bis dato gebe es in Meran vier deutsche Bürgermeister-Kandidaten, aber nur einen italienischen. Der zweisprachige Armanini ist als deutsch deklariert. „Wir wollten deshalb den Bürgern einer Stadt, in der die italienische und die deutsche Sprachgruppe je zu 50 Prozent vertreten ist, die Möglichkeit einer größeren Auswahl bieten“, sagte Mattei gestern.
Die Lega rechnet aufgrund des gestiegenen Wählerzuspruchs (20,4 Prozent der Meraner kreuzten bei den Landtagswahlen 2018 die Salvini-Partei an) mit Chancen in die Stichwahl zu kommen, wird in Meran jedoch allein marschieren. Dies wegen mangelnder Partner im Mitte-rechts-Spektrum. Alleanza per Merano hat sich mit Mitte-links bzw. mit der Lista Civica verbündet und Fratelli d‘Italia kommt für die Lega offenbar nicht in Frage. „Die Lega ist lokal verankert und interethnisch“, unterstreicht Mattei, die gestern die letzten fünf Jahre der Regierung Rösch als „politisches Desaster“ und Sammelsurium verschiedenster politischer Ideologien bezeichnete.
Neo-Kandidat Antonio Battisti hingegen umriss gestern seine zentralen Themen: Sicherheit, Soziales, Verkehr und Mobilität sowie Schutz der Autonomie. Die weiteren Schwerpunkte des Lega-Programms, so kündigen die Funktionäre an, werden demnächst vorgestellt.
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Kommentare (4)
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bernhart
Ob deis gut geht a Römer regiert Meran, und drhom sei Frau.