„Wir sind besorgt“

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Die Rentnergewerkschaften von AGB/CGIL, SGBCISL, UIL/SGK und ASGB zeigen sich besorgt über die Entscheidung von Thomas Widmann, die Tickets im Gesundheitswesen zu erhöhen.
„Wir wurden weder informiert, noch angehört. Der Mangel an Informationen zwingt uns, nur die negativen Aspekte der Maßnahme zu bewerten“, erklären die Sekretäre Gastone Boz (AGB/CGIL), Anna Rita Montemaggiore (SGBCISL), Danilo Tomasini (UIL/SGK) und Stephan Vieider (ASGB Rentner) in einer gemeinsamen Aussendung am Montag.
„Die Covid19-Krise hat auch die RentnerInnen in Südtirol schwer getroffen und nun kommt auch noch eine Erhöhung der Tickets hinzu. Wenn die Lösung darin bestünde, die Tarife zu erhöhen, um Ärzte und Krankenschwestern, die zu außerordentlichen Diensten herangezogen werden, besser zu entlohnen, könnte sie akzeptiert werden, aber das ist nicht der Fall“, so die Gewerkschafter weiter.
Angesichts der derzeitigen Wartezeiten sind Vereinbarungen mit Privatstudios vorgesehen. Die Gewerkschaften forderten eine klar definierte Dauer für diese Konventionen und danach die Garantie für akzeptable Wartezeiten innerhalb des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Ein weiterer Punkt ist die Qualitätssicherung mit Kontrollen der vereinbarten Leistungen und die Zweisprachigkeit.
Die Gewerkschaften fordern außerdem eine Anhebung der Einkommensgrenze, die bei 36 Tausend Euro liegt, die Befreiung der Kinder unter 14 Jahren und für Erwachsene über 65 Jahre, ebenso für Familien mit geringem Einkommen.
Die Anhebung der Einkommensgrenze für die Ticketbefreiung ist eine langjährige Forderung der Gewerkschaften, denn in den letzten Jahren sind die Einkommen im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten gesunken und auch ein großer Teil der Rentenanpassungen reicht nicht aus, um der Inflation gerecht zu werden. Außerdem gelten für Rentner nicht dieselben Steuerbefreiungen wie für Arbeitnehmer.
„Wir sind überzeugte Befürworter eines öffentlichen Gesundheitswesens, das den Bürgern Antworten gibt und daher fordern wir die Umsetzung des von der ehemaligen Landesrätin Stocker unterzeichneten Protokolls, in dem Vorschläge und Wege aufgezeigt wurden, wie das Südtiroler Gesundheitswesen effizienter gestaltet werden kann“, so die Rentnergewerkschaften abschließend.
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