Besuch vom LH
Südtirols Museumslandschaft umfasst neben den zehn großen Landesmuseen weitere über hundert Museen und Sammlungen. Die meisten von ihnen öffnen normalerweise nach einer Winterpause im Frühling ihre Tore. Diese Öffnungen erfolgten in diesem Jahr angesichts der Corona-Notmaßnahmen verzögert und unter Einhaltung der vorgegebenen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen.
Wie die kleineren Museen nach dem Corona-Lockdown in diesem Jahr in die Sommersaison starten, darüber hat sich Landeshauptmann und Museenlandesrat Arno Kompatscher Ende vergangener Woche in Aldein informiert. In Begleitung des Museumsvereinsvorstands mit Präsident Peter Daldos, Stellvertreter Rainer Ploner sowie Magda Ploner und Toni Stürz besichtigte der Landeshauptmann das Dorfmuseum, in dem vor allem sakrale Kunst gezeigt wird. Es handle sich dabei um „einen wahren Schatz an sakraler Kunst, der aus der Kapelle und vom Hof im Thal stammt“, berichtete Präsident Daldos. Durch Glück und Nicht-Wissen habe sich dieser Schatz über Jahrhunderte bis 1985 am Dachboden des Herrenhauses am Thalhof erhalten. Als die Diözese den Hof verkaufen wollte, wurde Inventar gemacht und dieser Kunstschatz entdeckt. Die Kurie überlies ihn dem damals neugegründeten Museumsverein Aldein. „Die barocken Exponate sind teilweise restauriert, aber nie wissenschaftlich aufgearbeitet worden“, sagte Daldos.
Neben dem Dorfmuseum, in dem auch Gemälde, Holzschnitte, Münzen und Medaillen aus privaten Sammlungen zu sehen sind, führt der Museumsverein Aldein, der 141 Mitglieder zählt, auch das Mühlenmuseum, in dem unter anderem voll funktionstüchtige Mehl-Mahlmühle, Venezianersäge, Rendl und Stampf und Schmiede zu sehen sind. Zudem ist er für das GEOMuseum Bletterbach in Radein zuständig, das derzeit vom GEOPARC Bletterbach geführt wird. Während das GEOMuseum und das Dorfmuseum nach der Corona-Krise wieder öffnen, bleibt das Mühlenmuseum in diesem Jahr geschlossen.
Landeshauptmann Kompatscher würdigte die ehrenamtliche Tätigkeit des Museumsvereins und verwies auf den Wert der Museen als lebendige Orte der Kunst und Kultur, aber auch der Vermittlung und der Forschung: „Das Wissen um unsere Geschichte ist wichtig für die Gestaltung der Zukunft“, sagte der Landeshauptmann. Er erinnerte daran, dass das neue Museumsgesetz die wissenschaftliche Tätigkeit der Museen stärker in den Fokus rücke und sicherte zu, dass das Land in enger Absprache mit interessierten Museen Forschungsprojekte ausschreiben werde. Über diesen Weg könnten Studierende für die Aufarbeitung musealer Themen gewonnen werden.
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