36. Österreichischer Grafikwettbewerb
Im März musste die Ausstellung „36. Österreichischer Grafikwettbewerb“ coronabedingt kurzfristig abgesagt werden. Nun kann sie ab 6. Juli im Waltherhaus in Bozen gezeigt werden.
Der älteste und damit traditionsreichste künstlerische Wettbewerb Österreichs wurde seit 1952 nunmehr zum 36. Mal ausgeschrieben. Er entstand auf Initiative von Paul Flora und wird alle zwei Jahre vom Land Tirol beziehungsweise dem Taxispalais Kunsthalle Tirol durchgeführt. Das Südtiroler Kulturinstitut übernimmt ebenfalls seit Jahrzehnten die Ausstellung und präsentiert sie in Bozen, das erste Mal 1969.
Seine große Bedeutung findet der Grafikwettbewerb auch an der konstant hohen Beteiligung und in der Anzahl der eingereichten Werke. Für den 36. Wettbewerb haben 413 Künstlerinnen und Künstler aus Österreich und Südtirol ihre Arbeiten eingereicht. Die Jury, bestehend aus Stephanie Damianitsch, Georgia Holz und Nina Tabassomi, wählte elf PreisträgerInnen aus (Kirsten Borchert, Aldo Giannotti, Simona Obholzer, Annja Krautgasser, Maria Hahnenkamp, Alexandra Kontriner, Benjamin Zanon, Thomas Baumann, Alfredo Barsuglia, Ulrich Nausner, Susanne Schuda) und bestimmte darüber hinaus den Ankauf von zwei Arbeiten (Gregor Pirker, Nikolaus Schletterer). Die Preisgelder liegen zwischen 5.500 € (Preis des Landes Tirol) und 1.000 € (Preis des Landes Burgenland).
In ihrer Stellungnahme begründet die Jury die Kriterien des Auswahlverfahrens: „Mit unserer Auswahl legten wir den Fokus auf Arbeiten, die eine Aktualisierung der Grafik als künstlerische Ausdrucks- und Verhandlungsform vorschlagen […]. Die Kongruenz von Konzept und formaler Ausformulierung war für unsere Entscheidungen ein zentrales Kriterium. Ebenso war es uns ein Anliegen, ein repräsentatives Spektrum an Zugängen auszuzeichnen. Die Auswahl umfasst medienreflexive, konzeptuelle, repräsentationskritische und performative Ansätze sowie Arbeiten, die Grafik als politischen Austragungsort ausloten.“
Den mit 4.000 € dotierten Preis des Landes Südtirol hat die in Neustift im Stubaital geborene und in Wien lebende Künstlerin Simona Obholzer erhalten. Künstlerinnen und Künstler aus Südtirol waren diesmal nicht unter den Ausgezeichneten.
Begleitend zur Ausstellung gibt es eine digitale Einführung (www.kulturinstitut.org)und einen Katalog. Die Ausstellung bleibt vom 6. Juli bis 25. Juli, von Montag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 12 Uhr frei zugänglich. Besuch nur mit Mund- und Nasenschutz.
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