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Entscheidende Monate

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Luciano Partacini vom Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO sieht die Situation für viele Betriebe kritisch, rechnet aber nicht mit einer großen Entlassungswelle.

Tageszeitung: Herr Partacini, die Anti-Corona-Maßnahmen wurden mittlerweile großteils aufgehoben und die Wirtschaft läuft wieder weitgehend. Sind die Betriebe über dem Berg oder wird es eine Bereinigung der schwächsten Betriebe geben?

Luciano Partacini: Es gibt enorm viele Unternehmen, die infolge der Corona-Krise finanzielle Schwierigkeiten hatten. Laut unserer ersten Bestandsaufnahme im April meldete die Hälfte der Südtiroler Unternehmen erhebliche finanzielle Auswirkungen des Notstandes. Viele dieser Unternehmen hatten Schwierigkeiten, steuerliche Fristen einzuhalten, Lieferanten pünktlich zu bezahlen oder Darlehen rechtzeitig zurückzuzahlen. Es gab zwar viele Maßnahmen zur Unterstützung der Liquidität – wie steuerliche Fristverschiebungen oder Kreditstundungen –, aber ein Problem ist, dass viele Unternehmen schon vor der Krise keine Top-Bonität hatten. Sie wurden von den Maßnahmen eher ausgeschlossen, weil sie nicht infolge der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, sondern schon vorher einige Probleme hatten. Für diese ist die Situation äußerst kritisch geworden.

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