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„Fragile” von AliPaloma

AliPaloma mit der Skulptur „Fragile“ (Foto: Leonhard Angerer)

Vergangene Woche wurde die Skulptur „Fragile“ der Künstlerin AliPaloma, Förderpreisträgerin der Raiffeisen Kunstsammlung im Schalterraum der Raiffeisen Landesbank Südtirol installiert. Die Brixner Künstlerin und Architektin AliPaloma (Alexandra Angerer) erhielt vom Kunstbeirat den Förderpreis 2018 der Raiffeisen Landesbank Südtirol verliehen. Mit der Vergabe dieses Preises ist die Schaffung eines Auftragswerks für die Bank verbunden. AliPaloma kreierte hierfür die Arbeit „Fragile“. Der zartrosafarbene Anker aus Kristallglas wurde letzte Woche fertiggestellt.

Zum sechsten Mal wurde im Jahr 2018 einer jungen Künstlerin im Rahmen der Verleihung des Förderpreises der Kunstsammlung der Raiffeisen Landesbank Südtirol die Möglichkeit zur Ausführung eines Auftragswerks gegeben. „Ziel des Preises ist es, angemessene Rahmenbedingungen und Raum für junge Talente zu schaffen, damit diese neue Werke produzieren und einem breiteren Publikum präsentieren können“,
erklärt Lisa Trockner, Kunstbeirätin der Raiffeisen Kunstsammlung.

AliPaloma, die Förderpreisträgerin, entwarf die Skulptur „Fragile“ für die Raiffeisen Landesbank Südtirol. „Dieser Anker trifft in seiner Symbolik den Kern der aktuellen Situation. Sie bereichert die Sammlung um ein sehr schönes und inhaltsstarkes Kunstwerk“, sagt Präsident Hanspeter Felder.

Die Arbeit „Fragile“ zeigt einen Anker aus Glas. Das Ursprungsmaterial Stahl tauscht AliPaloma mit einem zartfarbenen Glaskristall aus. So nimmt sie ihm seine Unverwüstlichkeit.
Zwei mächtige Ankerarme stoßen aus dem Ankerkreuz hervor: Sie sind es, die ein tiefes Eingraben im Meeresgrund ermöglichen. Das Eingraben am Grund gibt dem Anker auch seine Symbolik: Dieser steht für Halt und Festigkeit, sowie für Hoffnung. Die Dauerhaftigkeit des Ankers verleiht dem Begriff in vielen Bereichen einen weiteren Wortgebrauch. Im Finanzwesen spricht man vom Anker der Preisstabilität. Ausdrücke wie Währungsanker werden häufig verwendet. Staaten, die für Banken einspringen, werden zum Anker im Sturm.


Im Glasanker kommen die Gegenpole Stabilität und Fragilität zum Tragen.

Bei gleichzeitig starken Armen, suggeriert das rosafarbene Glas die Bedrohung und Unsicherheit der menschlichen Existenz – vor allem im Hinblick auf „das andere Geschlecht.“

In einer Krise, wie der derzeitigen Covid-19-Pandemie zeigt sich ein fragiles Gesellschaftssystem – ein zerbrechlicher Anker, der vor allem marginalisierte Gruppen nicht halten kann.

Alexandra Paloma Angerer, geb. 1992 lebt und arbeitet unter dem Künstlernamen AliPaloma als freischaffende Multimediakünstlerin in Brixen. Sie ist Gründerin des feministischen Projekts „thevulvaproject“, das 2016 als Reaktion auf die Tabuisierung des weiblichen Geschlechts entsteht.

Das Bachelorstudium der Architektur an der Universität Innsbruck und die Mitarbeit am Institut für Architekturtheorie prägen ihre Begeisterung für einen erweiterten Architekturbegriff.  2017 wird sie Mitglied des Südtiroler Künstlerbundes und beteiligt sich unter anderen an den Ausstellungen Start V, Galerie Prisma Bozen | Ars Sacra, Spitalskirche Klausen | Space Nouvelle Opening, Innsbruck | Beauty Case, Hofburg Brixen.  An der Schnittstelle zwischen Kunst und Architektur entstehen ebenso die städtische Intervention für das Waterlight Festival 2019, in Zusammenarbeit mit Markus Hinteregger, die Bühnenbilder für BORN TO KILL, Vorbrenner Festival BRUX Innsbruck, in Zusammenarbeit mit VonPiderzuHeiss und Martin Fritz, sowie Bühnenbild & Ausstattung für „Gespräch wegen der Kürbisse“ Jakob Nolte, Dekadenz Brixen

2018 erhält sie für ihre künstlerische Tätigkeit den Förderpreis der Raiffeisen Landesbank Bozen. Sie realisiert in diesem Rahmen die Skulptur „Fragile“.

Das Werk ist im Schalterraum der Raiffeisen Landesbank Südtirol AG ausgestellt.
Mehr zu AliPaloma unter https://www.alipaloma.com

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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