„Heimleben kehrt zurück“
Im Wohn- und Pflegeheim St. Pauls kehrt der normale Alltag langsam wieder zurück. Bis das Seniorenwohnheim aber wieder komplett öffnet, dürfte es noch ein paar Wochen dauern.
von Lisi Lang
Im Wohn- und Pflegeheim St. Pauls war die Situation lange keine einfache, jetzt aber kehrt man schrittweise in die Normalität zurück. „Wir haben aktuell noch vier Bewohner auf der Covid-Station und eine Mitarbeiterin im Krankenstand“, erklärt Erwin Lorenzini, Direktor des Wohn- und Pflegeheims St. Pauls. Drei der vier Bewohner haben ein zweifelhaftes Ergebnis, nur noch ein Bewohner ein positives. „Wir haben letztens viele Lichtblicke erlebt und hoffen, dass jetzt noch alle Bewohner gesund werden“, sagt Erwin Lorenzini.
Mit dem Ausbruch des Coronavirus im Seniorenwohnheim in St. Pauls hat sich die Situation schlagartig verändert, insgesamt wurden in den letzten Monaten knapp 100 Mitarbeiterinnen und Bewohner positiv auf das neuartige Virus getestet. Jetzt kann man wieder neu anfangen. „Die Heimbewohner konnten in ihre Zimmer zurückkehren, nehmen wieder am täglichen Leben teil und können sich im Seniorenwohnheim frei bewegen und treffen“, erklärt Erwin Lorenzini.
Nur eine einzige Covid-Station ist in St. Pauls derzeit noch aktiv, unter Einhaltung der strengen Sicherheitsauflagen konnten in den letzten Wochen deswegen die Tagesbetreuung sowie die Reha wieder aktiviert werden. Auch der Speisesaal wurde wieder geöffnet. „Der strukturierte Heimalltag kehrt langsam wieder zurück: Wir verzichten zwar weiterhin beispielsweise auf Spiele, wo die Bewohner eng zusammensitzen, aber es gibt einige Alternativen“, erläutert der Direktor des Seniorenwohnheims.
Die Herausforderungen bleiben aber auch nach der Krise: „Es geht uns darum, ein sicheres Umfeld zu schaffen, damit die Bewohner und Mitarbeiter in Sicherheit leben bzw. arbeiten können“, betont Lorenzini. Deswegen gelten im Heim auch nach dieser Krise strenge Auflagen: „Alle Heimbewohner müssen einen Mundschutz tragen und werden immer wieder auf die Sicherheitsbestimmungen aufmerksam gemacht“, erklärt der Direktor. Dies vor allem um eine zweite Welle zu verhindern. „Wenn jemand gesundheitliche Probleme und beispielsweise Fieber hat, wird er auch jetzt noch wie ein Verdachtsfall behandelt und isoliert“, erklärt Erwin Lorenzini. „Wir melden das dann dem Sanitätsbetrieb und der betroffene Bewohner wird gleich getestet – das funktioniert mittlerweile wirklich einwandfrei“, erklärt der Direktor des Wohn- und Pflegeheims St. Pauls.
Was die Bewohner noch vermissen, sind direkte Begegnungen mit ihren Angehörigen. Das Wohn- und Pflegeheim St. Pauls hat allerdings bereits vor mehreren Wochen vor einem Fenster zum Innenhof Plexiglas angebracht, damit die Bewohner über dieses Fenster und hinter dem Schutz des Plexiglases mit ihren Verwandten kommunizieren können. „Diese Möglichkeit wird von Heimbewohnern und Angehörigen sehr geschätzt und es gibt mittlerweile einen regelrechten Terminkalender für die Nutzung des Fensters“, schmunzelt Erwin Lorenzini. Von 9.00 bis 17.00 Uhr kann das Fenster im Halbstundentakt genutzt werden, „trotzdem hoffen wir, dass wir das Heim bald wieder komplett öffnen können“.
Der Direktor des Wohn- und Pflegeheims geht allerdings davon aus, dass man sich diesbezüglich noch ein paar Wochen gedulden muss. „Die Richtlinien sehen vor, dass ein Haus mindestens 14 Tage lang ohne positiven Bewohner und Mitarbeiter sein muss, bevor es wieder öffnen kann – daher wird es sich bei uns sicher ein bisschen in die Länge ziehen“, erläutert Erwin Lorenzini. „Es ist uns aber ein großes Anliegen, ein offenes Haus und Teil der Dorfgemeinschaft zu bleiben und wir hoffen deswegen natürlich, dass dies bald wieder möglich ist.“
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