Das Radl-Geld
Die römische Regierung sieht Corona-Zuschüsse für den Kauf von E-Bikes und Fahrrädern vor. Das Land will nachziehen. Doch es gibt noch viele Fragezeichen.
von Karin Gamper
Wer sich ohnehin ein neues Fahrrad oder E-Bike zulegen wollte, für den stehen die Zeichen günstig. Auf dem Papier zumindest.
Da gibt es zunächst den staatlichen Bonus. Die Regierung Conte hat im „decreto lancio“ für den Neustart nach Corona einen Zuschuss für den Ankauf von Fahrrädern, E-Bikes, hoverboards, segways usw. vorgesehen. Das Ziel: eine Überfüllung der öffentlichen Verkehrsmittel und der massive Umstieg auf das Privatauto sollen nach dem Lockdown-Ende verhindert werden. Der Bonus umfasst 60 Prozent des Kaufpreises bis zu einem Maximalbetrag von 500 Euro. Er gilt rückwirkend ab 4. Mai und bis 31. Dezember dieses Jahres. 120 Mio. Euro sind im Dekret dafür vorgesehen. Beansprucht werden kann der einmalige Zuschuss von allen volljährigen Personen, er hat aber für Südtirol einen entscheidenden Haken. Der Bonus gilt nur für Bürger von Gemeinden mit über 50.000 Einwohnern. Also hierzulande nur Bozen. Wie funktioniert die Einlösung? Es braucht die Rechnung (der Kassazettel reicht nicht). Sobald das Umweltministerium die angekündigte Homepage aktiviert, kann man sich über SPID einloggen und die Rückvergütung beantragen. Kunden und Händler warten derzeit auf die Aktivierung der Internet-Seite. Das kann dauern.
Dann gibt es da noch den von Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider angekündigten Landes-Bonus für Bürger in Orten über 50.000 Einwohner. 500 Euro soll auch er umfassen. Doch wann, für wen genau und in welcher Form er kommt, ist noch völlig offen. Auch ob er mit dem Staatsbonus kumulierbar ist, weiß man im Assessorat noch nicht. Selbst die Geldsumme, die dafür bereit gestellt werden kann, ist noch nicht klar. Es gibt Radhändler, die wegen dieser Ankündigungspolitik sauer sind, weil sie den Verkauf zum Stillstand gebracht hat (siehe dazu auch untenstehende Umfrage). In Alfreiders Büro laufen derzeit die Telefone heiß. Ingo Dejaco, die rechte Hand des Landesrats, kann aber nur versichern: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung der Verordnung“. Und: „Die Aktivierung wird ab Juni auf unbürokratischem Weg möglich sein“.
Übrigens: Im Trentino können die Bürger die provinzeigenen Landesboni bereits seit Montag beantragen. Die bereitgestellte Million Euro war allerdings bereits nach wenigen Stunden ausgeschöpft.
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Kommentare (31)
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leser
Und so geht sie weiter die erziehung zum bettler
Und das schönste die raufen sich noch darum
andreas
Super Idee den Chinesen ihren Krempel noch zusätzlich zu subventionieren.