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„Unter den Tisch gekehrt“

Die SVP-Kammerabgeordnete Renate Gebhard fordert einen Corona-Fahrplan für die Kinder und Jugendlichen, deren Bedürfnisse von der Regierung bisher nur halbherzig berücksichtigt worden seien.

In der Coronakrise sind sie wohl die stillsten Opfer, die sich nicht wehren können: die Kinder. „Wenn wir unseren Kindern ihre sozialen Kontakte und ihr Recht auf Bildung nehmen, dann treten wir ihre Rechte mit Füßen“, so die SVP-Kammerabgeordnete Renate Gebhard, die bei der Anhörung von Ministerpräsident Giuseppe Conte am Donnerstag einen klaren Fahrplan für Kinder, Jugendliche und Familien gefordert hat, deren Bedürfnisse von der Regierung bisher nur halbherzig und ohne erkennbare Strategie berücksichtigt worden sind.“

 Schritt für Schritt werden alle Zweige des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben wieder  hoch gefahren. Nur die Bedürfnisse der stillsten Opfer der Krise, der Kinder, werden weiter unter den Tisch gekehrt: Die Sensibilität für die Notwendigkeit einer Kinderbetreuung, das Recht der Kinder auf soziale Kontakte mit Gleichaltrigen und auf Bildung, und auch für das Thema des Kinderschutzes, fehlt. Auch wenn einige Ministerinnen sich sehr bemühen, eine klare Strategie fehlt. 

 Kinder dürfen sich im Einkaufszentrum treffen, aber nicht in der Schule

„Wenn wir nach Norden blicken, dann sehen wir wie andere Länder den regulären Schulunterricht wieder aufnehmen“, erklärt Renate Gebhard. „Wieso soll das nicht auch in Italien möglich sein? Es gibt mittlerweile 8 Regionen ohne Neuansteckungen. Wieso soll in diesen Regionen nicht ein regulärer Schulbeginn, unter Eingaltung besonderer Hygienemassnahmen, möglich sein?“ 

Der Umgang mit den Kinderrechten zeigt laut Renate Gebhard vor allem eines auf: die Widersprüchlichkeit der italienischen Regierung und die Unfähigkeit des wissenschaftlichen Komitees in diesem Zusammenhang. „Denn was macht es für einen Sinn, wenn sich unsere Kinder im Einkaufszentrum treffen dürfen, aber nicht zusammen in die Schule gehen?“

„…für wen, wenn nicht für unsere Kinder und Kindeskinder?“

„Unsere Kinder sind die Erwachsenen von morgen“, so die SVP-Politikerin, „und wenn wir morgen auf sozial kompetente Menschen – auch in Wirtschaft und Politik – zählen wollen, dann dürfen wir die Entwicklung der Kinder nicht weiter hemmen“, fordert Gebhard eine Ausdehnung des Betreuungsnotdienstes, klare, anwendbare Richtlinien für den Sommer und – sollte Rom weiter säumig bleiben – einen eigenen autonomen Weg zur Wiederaufnahme des regulären Kindergarten- und Schulbetriebes im Herbst.

Frauenpolitik um Jahrzehnte zurückgeworfen

Nicht zuletzt gibt die SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard zu bedenken, dass in Ermangelung von entsprechenden Massnahmen die Gefahr besteht, dass durch die Coronakrise die Frauenpolitik um Jahrzehnte zurückgeworfen wird. Dem gilt es entgegen zu wirken. „Wer glaubt, dass Home Office und Smart Working mit der Kinderbetreuung zu Hause auf Dauer vereinbar sind, hat noch nie versucht mit zwei Kindern auf dem Schoß an einem längeren Text zu arbeiten“, verweist die Politikerin auf die Schwierigkeiten vieler Frauen und Mütter. „Es reicht!“, sprach daher Renate Gebhard bei ihrer Rede in der Abgeordnetenkammer die fehlende Strategie an. „Die Geduld der Kinder, der Eltern und insbesondere der berufstätigen Mütter ist jetzt am Ende.“

 

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