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Der Strom-Vergleich

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Die Strom- und Gas-Tarife: Die Verbraucherzentrale Südtirol hat  die aktuelle Lage am Energiemarkt genauer unter die Lupe genommen.

Covid-19 hat den Alltag teilweise lahmgelegt.

Jedoch: Strom- und Gasrechnungen trudeln weiterhin ins Haus, und das „Teleselling“ für Energieverträge hat sogar Hochkonjunktur. Gerade in Zeiten fehlender Einkünfte können die telefonisch versprochenen Einsparungen sehr verlockend sein – jedoch ist auch im Energiesektor leider nicht immer alles Gold, was glänzt.

Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) hat daher die aktuelle Lage am Energiemarkt genauer unter die Lupe genommen.

In der VZS trudelten in den letzten Monaten viele Verbraucheranfragen zum Thema Strom und Gas ein. Für unseren Vergleich haben wir zum einen direkt bei den lokalen Anbietern die aktuellen Preise der Angebote nachgefragt, und zum anderen die Preise der nationalen Anbieter aus dem Vergleichsportal der Aufsichtsbehörde entnommen (siehe hier: PV-strom-fruejahr-2020). Der Vergleich zeigt ein Sparpotential von 100-120 Euro beim Strom, und von ca. 400 Euro beim Gas, also insgesamt ca. 500 Euro pro Jahr für die Musterfamilie, die vom teuersten zum günstigsten Anbieter wechselt.

Bei den lokalen Anbietern haben wir die Angebote für einen Drei-Jahreszeitraum verglichen, da die Angebote eines großen lokalen Anbieters einen Bonus vorsehen, der rückzuerstatten ist, wenn man vor Ablauf dieser drei Jahre den Anbieter erneut wechselt.

Daher erschien es korrekt, die Preise auch im Hinblick auf diese Dauer zu vergleichen. Verglichen haben wir zwei Musterfamilien ansässig in Bozen, Haushaltskunden mit einer Leistung von 3 kW und einem Jahresverbrauch von 2.700 kWh sowie mit Leistung 4,5 kW und Verbrauch von 3.500 kWh.

Angebote und Bedingungen verstehen – einige Tipps

Vor Abschluss eines neuen Vertrags sollte man genau vor Augen haben, welche Bedingungen das neue Angebot hat. Dies ist leider in den meisten Fällen alles andere als einfach.

  • Die Berechnung des Energie-Endpreises ist komplex – wenn es dann ein Anbieter noch darauf anlegt, die Bedingungen noch komplizierter zu gestalten, ist man anderswo besser aufgehoben.
  • Wenn man Ihnen einen Skonto in Prozent verspricht, prüfen Sie, ob der Gesamtpreis oder die Energiekomponente gemeint ist. Diese Komponente macht nämlich nur 20-30% der Gesamtkosten aus.
  • Die Gesamtkosten umfassen neben der Energiekomponente noch die Verkaufs- und Vertriebskosten (fix pro Monat, z.B. 7 Euro), die Transportkosten, die Allgemeinen und Systemkosten und die Steuern (diese 70% der Kosten sind nicht reduzierbar).
  • Die Steuern machen beim Strom ca. 15% und beim Gas ca. 42% aus.
  • Daher: Immer nach den Gesamtkosten je kWh (Kilowattstunde) fragen!
  • Über den Rechner der Aufsichtsbehörde ARERA www.ilportaleofferte.it können Sie selbst Vergleicheanstellen (Preise inkl. Steuern). Sollte das entsprechende Angebot dort nicht auffindbar sein, finden

Sie auf der Webseite des Anbieters die technisch-wirtschaftlichen Bedingungen (Vergleichbarkeitstabellen – “schede di confrontabilità”), auf der – leider – die Preise ohne Steuern angegeben sind. Finden Sie auch diese nicht, würden wir dazu raten, einen anderen – transparenteren – Anbieter ins Auge zu fassen!

• Einmal-Skonti oder Abzüge können an Bedingungen geknüpft sein, wie z.B. Mindestvertragsdauer, und müssen bei Nichteinhaltung der Bedingungen ev. rückerstattet werden.

Angebote am Telefon: seien Sie vorsichtig

Viele VerbraucherInnen berichten von Anrufen von irgendwelchen Brokern oder Vermittlern, die neue Stromangebote verkaufen wollen. Wir raten zur Vorsicht: zum einen ist es am Telefon nahezu unmöglich, genau zu ermitteln, ob das Angebot wirklich günstig ist. Zum anderen ist es im allgemeinen nie ratsam, am Telefon Daten (Namen und Adresse, Bankdaten, Ausweisdaten, Daten zum Stromzähler, …) weiterzugeben, da man nie wirklich ausschließen kann, einen Betrüger an der Strippe zu haben.

Sollten Sie am Telefon ja zum Vertrag gesagt haben, können Sie innerhalb von 14 Tagen vom Vertrag zurücktreten.

Ende des geschützten Markts – noch reichlich Zeit für eine Entscheidung

Die Abschaffung des geschützten Energiemarkts wurde auf 1. Jänner 2022 verschoben. Bis dahin kann mansich einen Anbieter am freien Markt suchen.

„Grüner“ Strom

Last but not least hat die VZW bei ihrem Vergleich festgestellt, dass viele Anbieter zertifizierten „grünen“ Strom anbieten. Bei einigen ist dieser bereits im Preis enthalten, bei anderen ist ein Aufschlag dafür zu entrichten (1-2 Euro im Monat).

 

 

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