„Wer am lautesten schreit…“
Die Jungen Grünen fordern mehr Planungssicherheit für Kunst- und Kulturschaffende.
Die Maßnahmen gegen die Verbreitung von Covid-19 treffen vor allem den Kultur- und Kunstbereich besonders hart, schreiben die Young Greens South Tyrol in einer Aussendung. Bereits jetzt sei durch die aktuelle Lage die Existenz von vielen Künstler*innen und Kulturschaffenden aus den unterschiedlichsten Sparten bedroht.
Kunst- und Kulturschaffende brauchten mehr Planungssicherheit. Wie auch bei anderen Arbeitskategorien müsse man auch Kunst- und Kulturschaffenden eine realistische Perspektive geben. „In welcher Form werden sie mit ihren Tätigkeiten wieder schrittweise anfangen können? Welche Bedingungen müssen in Zukunft gewährleistet werden, damit Veranstaltungen stattfinden können? Hier braucht es Klarheit und endlich eine Perspektive.“
In der Aussendung heißt es weiter:
„Wer aber am lautesten schreit, wird systemrelevant. 33 Mio. € werden etwa ins Tourismusmarketing gespuckt, während die Grenzen geschlossen bleiben könnten. Wo sind aber die Gelder, um die laufenden Kosten von Kunst- und Kulturschaffende (Räumlichkeiten, Lager, schon bezahlte Infrastruktur für abgesagte Events usw.) abzufedern? Und die Ausgaben, die etwa für die Umgestaltung der Räumlichkeiten benötigt werden, um die Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten, könnten vom Land unterstützt werden.
Wie wäre es mal wieder mit Straßenmusik und Straßenkunst? Musiker*innen könnten alleine oder in kleinen Ensembles im Freien für die Passant*innen spielen, z.B. in den Stadtzentren, Parks, Innenhöfen und Gärten. Wieso nicht?
Die Gemeinden sollten solche Initiativen unterstützen: Projekte, wie künstlerische Inszenierungen für Stadt und Dorf, finanzieren, Orte und die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellen und die Bürokratie wesentlich vereinfachen.
Unser Appell geht auch an die Seelsorger*innen der verschiedenen religiösen Gemeinschaften. Ab 18.Mai können wieder Gottesdienste stattfinden. Sind das nicht auch kulturelle Veranstaltungen? Inzwischen sollten zumindest während der Gottesdienste – soweit möglich – kleine Ensembles mit Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen für eine angemessene Bezahlung spielen dürfen. Davon würden sowohl Musiker*innen, als auch die Glaubensgemeinschaften, welche auch sehr unter dem Lockdown leiden, profitieren.
Das wichtigste dabei ist, dass aufgrund solcher Einnahmen auf keinen Fall der Anspruch auf Unterstützung durch Staat und Provinz verloren geht. Das würde nur dazu führen, dass Kunst- und Kulturschaffende de facto gezwungen wären, Schwarzarbeit zu leisten, um das eh schon wenige Geld zum Leben nicht zu verlieren.
Außerdem sollte Landesrat Achammer endlich Kompetenzen abgeben, um einen gleichmäßigen Restart zu garantieren. Er kann nicht Wirtschaft, Arbeit, Bildung und Kunst und Kultur – alles Bereiche mit riesigen Herausforderungen – gleichzeitig innehaben. Man erkennt derzeit nämlich ganz klar die ungleiche Verteilung der Unterstützungs-Maßnahmen in den verschiedenen Sektoren.
Kunst und Kultur sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft. Ein unverzichtbares Medium, das die Menschen seit jeher zusammenhält. Der Mensch ist auf die Kunst angewiesen. Wir riskieren diese nachhaltig zu schwächen und damit auch unsere Gesellschaft.“
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Kommentare (2)
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george
Schaff halt du, ‚watschi‘, dann musst du nicht anderen hineinschaffen.