So sparen Sie Geld
Schwierige Zeiten für Verbraucher und Verbraucherinnen: Einkünfte brechen weg, zugleich sind die Preise vor allem für frische Lebensmittel angestiegen. Die Verbraucherzentrale Südtirol zeigt mögliche Einsparpotenziale an anderer Stelle auf.
Im Durchschnitt um 2,7% höher als im April des Vorjahres waren heuer im April die Preise für Lebensmittel, das zeigen die aktuellen Daten des Nationalen Instituts für Statistik ISTAT.
Vor allem für unverarbeitete Produkte müssen die Verbraucher und Verbraucherinnen nun tiefer in die Tasche greifen. Hochgerechnet auf ein Jahr, würden für eine vierköpfige Familie Mehrausgaben von rund 220 Euro für den Einkauf von Lebensmitteln anfallen, rechnet die italienische Verbraucherschutzorganisation UNC vor.
Zum Teil sind die höheren Preise für landwirtschaftliche Produkte durch kompliziertere Auflagen bei den Transporten und das Fehlen von Erntehelfern bedingt. Doch nicht alle Preissteigerungen erscheinen nachvollziehbar, die Antitrust-Behörde hat bereits entsprechende Voruntersuchungen eingeleitet.
Angesichts dieser Entwicklung und der knapper gewordenen Familienbudgets fragen sich Verbraucherinnen und Verbraucher wahrscheinlich, ob eine ausgewogene Ernährung noch leistbar sei.
Gut essen ohne Kostenexplosion
„Wenn es gelingt, die eigenen Ernährungs-, Einkaufs- und Kochgewohnheiten zu optimieren, dann ergeben sich daraus gewisse Einsparpotenziale“, glaubt Silke Raffeiner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol.
„Diese können helfen, die Mehrkosten für bestimmte Lebensmittel auszugleichen.“ Aber auch Vorteile für die eigene Gesundheit und sogar eine geringere Umweltbelastung lassen sich dadurch erreichen.
„Eine der einfachsten und zugleich wirksamsten Maßnahmen ist es, mehr Leitungswasser – gerne auch in Form von Tee – zu trinken und weniger abgepackte Getränke, auch weniger Flaschenwasser, zu kaufen“, so die Ernährungsfachfrau der VZS.
Beträchtliche Summen können eingespart werden, wenn die Lebensmittelverschwendung in den Haushalten verringert wird. Untersuchungen und Schätzungen zufolge landen in den Haushalten Italiens, Deutschlands, Österreichs und der Schweiz jährlich zwischen 40 und 80 kg Lebensmittel in der Tonne – pro Kopf. Mindestens die Hälfte, vielleicht sogar bis zu zwei Drittel davon wären vermeidbar. Der Wert der vermeidbaren Lebensmittelabfälle wird pro Haushalt und Jahr auf 250 bis knapp 800 Euro geschätzt (Quelle: WWF Österreich und Universität für Bodenkultur 2020).
Mit den einfachen Tipps der Verbraucherzentrale (siehe Kasten) lässt sich Lebensmittelverschwendung vermeiden und bares Geld sparen. Das gemeinsame Erstellen eines wöchentlichen Familien-Menüplans kann übrigens dabei helfen, gezielt nur jene Lebensmittel einzukaufen, die man dann auch wirklich zubereitet und isst.
Erntefrisches Gemüse und Obst wird während der jeweiligen Haupterntesaison oft günstiger angeboten als außerhalb der Saison. Bauernmärkte bieten eine gute Gelegenheit, sich mit lokal produzierten frischen Lebensmitteln zu versorgen.
Eine Kostenersparnis ergibt sich auch durch eine Verringerung des (durchschnittlich zu hohen) Konsums von Fleisch, Süßwaren, Fertiggerichten und alkoholischen Getränken.
Wird weniger oft Fleisch gekauft und gegessen, dann wird durch die Kosteneinsparung sogar eine bessere Fleischqualität leistbar. Eine proteinreiche, gesundheitlich wertvolle und preisgünstige Alternative zu Fleisch sind getrocknete Bohnen, Erbsen und Linsen – sie sind zudem sehr vielseitig verwendbar, für Suppen, Aufstriche, lauwarme Salate, gebratene Laibchen und mehr. Besser für das eigene Wohlbefinden und für die Geldbörse ist es, anstelle von stark verarbeiteten und vergleichsweise teuren Fertiggerichten Speisen aus einfachen Grundzutaten und frischen Produkten selbst zuzubereiten. Frische Kräuter und Gewürze – in kleinen Mengen verwendet – sorgen für Geschmack und Abwechslung. Manche Kräuter gedeihen auch auf einem Balkon oder der Fensterbank.
Übrigens werden in den Supermarktregalen die günstigeren Produkte in der Regel unten oder ganz oben eingeräumt, während im Blickfeld und in bequemer Reichweite häufig die höherpreisigen Produkte platziert werden. Bücken kann sich also lohnen. Einige Geschäfte bieten Lebensmittel, die kurz vor Ablauf ihrer Haltbarkeitsfrist stehen, verbilligt an.
Zusätzlich kann es in manchen Fällen sinnvoll sein, die Preisschilder am Regal zu studieren. Bei ähnlichen Produkten verschiedener Hersteller kann man durch den Vergleich des Grundpreises (also des Preises für ein Kilogramm bzw. einen Liter) das günstigste Produkt identifizieren. Bei bestimmten Produkten sind die Preisunterschiede krass: offen verkaufter Kopfsalat kostet pro Kilo durchschnittlich nur ein Fünftel dessen, was für bereits gewaschene und abgepackte Salate zu bezahlen ist, und ein Kilo besten Bio-Kaffees (gemahlen, fair gehandelt, 100% Arabica) aus Äthiopien bekommt man für rund 20 Euro, während man für ein Kilo Kaffee in Nespressokapseln über das Dreifache (rund 68 Euro) hinblättern muss (Quellen: Internetseiten von altromercato und Nespresso Italien).
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