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Ein Pudding am Tag

 

Ohne Titel, Bronze 28cm, 2020 (Foto Egon Dejori)

Inspirieren das Coronavirus und die Quarantäne die Künstler*innen zu neuen Werken? Wenn ja, zu welchen? Die Corona-Galerie der Tageszeitung sucht Bilder und fragt mit Marcel Proust und Max Frisch nach. Heute der Grödner Bildhauer Aron Demetz .

Wie geht´s?

Schrittweise mal rechts mal links.

Wie ist Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Widerwillen angepasst – geister fassend.

Welches Buch lesen Sie gerade?

Handbuch für microsoft-teams.

Was ist Ihre erste Erinnerung?

Blonde frische Luft.

Was wollten Sie als Kind werden?

Schnell erwachsen.

Warum sind Sie Künstler geworden?

Zufall mit Folgen.

Bereuen Sie diese Entscheidung manchmal?

Entscheidungen sind niemals zu bereuen, eher sich nicht zu entscheiden.

Wenn Sie nicht Künstler wären, wer oder was möchten Sie sein?

Herz und Seele.

Welche/r Künstler/in hat Sie am stärksten beeinflusst?

Besessene, suchende.

Welches künstlerische Werk hätten Sie gern selbst gemacht?

Be yourself.

Welchem/r Künstler/in möchten Sie gerne begegnen?

Jesus.

Was würden Sie ihn/sie fragen?

Was von ihm übrig geblieben ist?

Zweifeln Sie manchmal an der Kunst?

Nicht an der Kunst, aber an mir.

Was nervt Sie an der Kunstwelt?

Komische Interviews.

Was vermissen Sie in der Quarantäne am meisten?

Reisen.

Was verabscheuen Sie am meisten?

Denunzianten, …denn Corona geht irgendwann vorbei…

Verändert die Quarantäne Ihre Kunst oder machen Sie einfach weiter wie bisher? 

Bisher war sie eher lähmend, aber Veränderung bedarf der Zeit.

Ist die Corona-Pandemie ein Thema Ihrer Kunst oder halten Sie sie davon frei?

Die Pandemie selber nicht, doch ihr Einfluss ist unumstritten.

Wovor fürchten Sie sich?

Angst ist ein dienender Geist.

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Ein Pudding am Tag.

Was ist für Sie das größte Unglück?

Ein Tag ohne Pudding

Möchten Sie gerne reich sein?

Wochenweise.

Welche Hoffnung haben Sie schon aufgegeben?

Wochenweise reich zu werden

Welches ist Ihr liebstes Vorurteil?

Ich bleibe zuhause, ist aber eher ein Urteil.

Lieben Sie jemand?

Oft und leidenschaftlich.

Sind Sie sich selbst ein/e gute/r Freund/in?

Ich freunde mich langsam an.

Was würden Sie an Ihrem Äußeren am liebsten ändern?

Eilige Worte.

Was ist Ihr größter Fehler?

Das können ihnen meine Söhne am besten beantworten.

Wie alt möchten Sie werden?

Bis ich sterbe.

Wie möchten Sie sterben?

Wenn ich alt bin.

Glauben Sie an die Wiedergeburt? 

Aber erst Mal lang genug gestorben sein.

 

Zur Person

Aron Demetz wurde 1972 in Sterzing geboren. Er lebt und arbeitet in Wolkenstein in Gröden. Nach der Grödner Holzschnitzschule studierte er 1997 und 1998 an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Seinen internationalen Durchbruch hatte Demetz im Jahr 2009 auf der 53. Biennale in Venedig, dort stellt er u.a. seine mit Baumharz überzogenen Holzfiguren aus. Von 2010 bis 2013 war Demetz Professor für Bildhauerei an der Accademia delle Belle Arti in Carrara. Er war in einer Vielzahl von internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen in Europa, Asien und den USA vertreten. Heute zählt Aron Demetz zu den gefragtesten zeitgenössischen Bildhauern Italiens.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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