Die Online-Käufer
Jeder zweite Südtiroler kauft online ein – am liebsten Kleidung und Sportartikel. Das zeigen die jüngsten Daten des Landesinstituts für Statistik ASTAT.
Fast 50 Prozent der Südtiroler zwischen 16 und 74 Jahren haben in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Waren oder Dienstleistungen für private Zwecke im Internet bestellt oder gekauft. Am liebsten werden online Kleidung und Sportartikel erworben. Das Gerät, das am häufigsten zum Internetsurfen verwendet wird, ist das Smartphone. 31 Prozent der Internetnutzer verfügen über eine hohe digitale Fachkompetenz. Das Internet wird am meisten dazu genutzt, um E-Mails oder Sofortnachrichten (z.B. WhatsApp) zu verschicken.
Das geht aus den neusten Daten des Landesinstituts für Statistik ASTAT zum Thema Internet und Online-Shopping hervor. Die Studie wurden am Donnerstag veröffentlicht.
Online-Shopping ist vor allem bei den Jüngeren beliebt
Waren oder Dienstleistungen online zu bestellen bzw. zu kaufen ist besonders unter jüngeren Leuten verbreitet und nimmt mit zunehmendem Alter ab: 65 Prozent der 16- bis 34-Jährigen kaufen online ein, denen 49 Prozent der 35- bis 54-Jährigen und 24 Prozent der 55- bis 74-Jährigen gegenüberstehen. Es lassen sich hingegen keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede feststellen.
Kleidung und Sportartikel
Am liebsten werden online Kleidung und Sportartikel gekauft: Diese Konsumgüter besorgten sich 51 Prozent der 16- bis 74-jährigen Südtiroler. An 2. Stelle folgen die Einkäufe von Haushaltsartikeln (wie zum Beispiel Möbelstücke, Spielzeugwaren, Haushaltsgeräte), die von 40 Prozent der Online-Käufer erworben wurden, und an 3. Stelle liegen die Urlaubsausgaben (Übernachtungen und Verkehrsmittel) mit 37 Prozent. Es folgen Bücher, Zeitungen, Zeitschriften und Lernmaterialien (25 Prozent), elektronische Geräte (21 Prozent), Filme und Musik (17 Prozent), Eintrittskarten für Aufführungen (16 Prozent), Videospiele und andere Software-Anwendungen (15 Prozent), Fernmeldedienste (wie zum Beispiel TV-, Telefon- oder Handy-Abos, das Aufladen von Telefonwertkarten, 9 Prozent), Computerhardware (9 Prozent), Lebensmittel (7 Prozent) und Medikamente (4 Prozent).
Die meisten Online-Shopper haben keine Probleme mit dem Kauf
Auf welche Probleme stoßen Online-Shopper beim Kauf im Internet?
Die häufigsten Probleme beim Online-Shopping sind, dass der ausländische Einzelhändler nicht in Italien verkauft (23 Prozent) und dass die bestellte Ware verspätet geliefert wird (23 Prozent).
Es folgen technische Probleme bei der Bestellung oder Bezahlung über das Internet (11 Prozent), der Erhalt defekter, falscher oder beschädigter Waren oder Dienstleistungen (8 Prozent) und die Schwierigkeiten bei der Suche nach Informationen über Garantien oder andere gesetzliche Rechte (5 Prozent). Andere Probleme, die von 8 Prozent der Online-Käufer gemeldet werden, sind unter anderem Schwierigkeiten bei der Reklamation oder beim Erhalt einer Rückerstattung, höhere Kosten im Vergleich zu den angegebenen Preisen, Nichtlieferung von Waren, Missbrauch der Kreditkarte oder sonstiger Betrug.
Persönlicher Kontakt statt online shoppen
17 Prozent der Internetnutzer, die nicht online kaufen, haben keine Kreditkarte, die Internet-Einkäufe zulässt, 16 Prozent geben an, dass es jemand anderes an ihrer Stelle macht und 14 Prozent behaupten, es nicht zu können. Andere Gründe folgen, mit noch niedrigeren Prozentwerten: mangelndes Vertrauen in die Lieferung oder Rückgabe von Waren (9 Prozent), Sicherheits- oder Datenschutzfragen (7 Prozent), die Lieferung ist zu kompliziert (7 Prozent). Der Hauptgrund gegen das online-shoppen aber ist der fehlende persönliche Kontakt: 78 Prozent derjenigen, die nicht im Internet kaufen ziehen es vor, persönlich einzukaufen.
23 Prozent der Haushalte haben keinen PC
77 Prozent der Südtiroler Haushalte mit mindestens einem Mitglied im Alter zwischen 16 und 74 Jahren verfügen zu Hause über mindestens einen PC (Desktop-Computer, tragbarer Computer oder Tablet): 50 Prozent haben eines der genannten Geräte, 17 Prozent haben zwei davon und 10 Prozent drei oder mehr.
Je größer der Haushalt, desto mehr PCs stehen zur Verfügung (durchschnittlich 0,9 PCs bei Haushalten mit einem oder zwei Mitgliedern, 1,6 bei Haushalten mit drei oder mehr Mitgliedern).
Vier von fünf Südtirolern verwenden das Internet
81 Prozent der Südtirolerinnen und Südtiroler zwischen 16 und 74 Jahren haben in den drei Monaten vor der Befragung das Internet genutzt (ab hier als Internetnutzer bezeichnet). Der Anteil der Südtiroler Internetnutzer liegt über dem gesamtstaatlichen Durchschnitt Italiens von 76 Prozent, aber gleichzeitig unter dem EU-Durchschnitt von 87 Prozent.
Fast alle Internetanschlüsse sind Breitbandverbindungen
Zwischen 2006 und 2019 hat sich der Anteil der Südtiroler Haushalte, die zuhause einen Internetzugang haben, von 42 Prozent auf 88 Prozent verdoppelt. Noch deutlicher ist der Anstieg bei der Verbreitung der Breitbandverbindungen. 2006 verfügten 16 Prozent der Südtiroler Haushalte über einen Breitbandanschluss, 2019 waren es 85 Prozent. Zwischen 2006 und 2013 hat sich die Schere zwischen den Anteilen der Haushalte mit Internetanschluss und jenen mit Breitbandanschluss nach und nach geschlossen. Seit 2013 verbinden sich fast alle Haushalte über einen mobilen oder festen Breitbandanschluss mit dem Internet.
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