„Haben Hausaufgaben gemacht“
In den letzten Jahren verfolgte die Brixner Gemeindeverwaltung das Ziel die Plose touristisch aufzuwerten. Eines der Vorzeigeprojekte: Das Hotel „My Arbor“. Inhaber Markus Huber erklärt, welche Folgen die Corona-Krise für dieses Vorhaben haben wird.
Tageszeitung: Herr Huber, wie schlimm hat die Corona-Krise My Arbor getroffen?
Markus Huber: Ich glaube, es ist für alle Betriebe schlimm. Die Kredite wurden zwar gestundet, aber die Spesen gehen weiter. Wir haben rund 100 Angestellte, die meist mit einem Jahresvertrag ausgestattet sind.
Die Brixner Gemeindeverwaltung plant seit Jahren die Plose touristisch aufzuwerten. Ihr Betrieb war hierfür ein Paradebeispiel. Glauben Sie, dass diese Aufwertung auch nach Corona noch stattfinden kann?
Das hängt natürlich davon ab, wie sich die Krise entwickelt. Ich gehe aber davon aus, dass man dieses Jahr einfach vergessen muss. Südtirol und auch Brixen werden aber gestärkt aus dieser Krise hervorgehen, denn es gibt zahlreiche andere Länder, die sich schwerer tun. Derzeit ist vor allem Durchhaltevermögen gefordert.
Ist es für einen Vier-Sterne-Betrieb, der erst vor zwei Jahren eröffnet hat, überhaupt möglich, durchzuhalten?
Die ersten beiden Jahre waren für uns super, wir haben dadurch auch etwas an Luft gewonnen, sodass wir uns finanziell gesehen nicht in einem Überlebenskampf befinden. Es ist schwer, aber am Ende wird dieses Jahr gestrichen. Das nächste Jahr wird dann wieder normal verlaufen.
Warum sind sie sich so sicher, dass Brixen und Südtirol am Ende gestärkt aus der Krise hervorgehen werden?
Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben gut investiert, wir haben gute Häuser, wir sind nicht zu groß strukturiert und haben ein großartiges Umfeld. Die Voraussetzungen sind da, um sofort wieder durchstarten zu können.
Konnten Sie in den ersten beiden Jahren Stammkunden gewinnen?
Ja, wir haben sehr viel Kunden, die mehrmals gekommen sind. Heuer wäre das Jahr abnormal gut geworden, wenn es nach den Buchungen gegangen wäre. Das ist nicht nur bei uns, sondern auch andernorts so. Angst vor dem Durchstarten habe ich nicht, Angst vor einer zweiten Welle oder von zu starken Einschränkungen ist dagegen gegeben. Sollte es sich aber im Rahmen halten, wird sich der Tourismus schnell wieder erholen.
Spekulieren Sie auf eine Öffnung am 25. Mai?
Wir werden nicht sofort öffnen. Wir haben ein recht großes Haus, dafür braucht es dementsprechend auch eine große Anzahl an Gästen. Wir haben geplant, Anfang Juli zu öffnen. Dann müssten aber die Grenzen wieder öffnen. Derzeit schaut es aber gut aus, vielleicht können wir sogar eine Woche früher aufsperren.
Interview: Markus Rufin
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Kommentare (13)
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george
Scheint aus der Krise nichts gelernt zu haben: „…um sofort wieder durchstarten zu können.“