„Ein Chaos“

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Betreuung ist nicht Unterricht: Warum viele Lehrer nicht für die Notbetreuung verpflichtet werden wollen. Und was Landesrat Achammer dazu sagt.
von Lisi Lang
Ab Montag wird in Südtirol ein Notdienst für Kindergarten und Grundschule eingerichtet. Für die Eltern ist das genauso eine neue Situation wie für Schulen und Lehrpersonen. „Der Beschluss der Landesregierung gibt die Organisation der Notbetreuung an die autonome Schule weiter, d.h. die Schule muss vor Ort alles selbst organisieren“, erklärt Hubert Kainz von der Schulgewerkschaft im SBGCISL.
Allerdings führt genau das zu großen Problemen: „Wir hören bereits jetzt von unseren Mitgliedern, dass an den verschiedenen Schulen unterschiedlichste Ideen durchexerziert werden“, so Kainz.
Vor allem was die Einbindung des Personals in diesen Dient betrifft, gäbe es große Unterschiede. „Einige greifen auf die Freiwilligkeit der Lehrer zurück, andere Schulen arbeiten mit eigens ausgearbeiteten Kriterien. Aktuell weiß man aber noch nicht, wie groß der Bedarf ist und wie viele Lehrer es braucht – es herrscht ein ziemliches Chaos“, bedauert der Schulgewerkschafter.
Viele Lehrpersonen weigern sich allerdings, jetzt in diesen Notdienst zu wechseln – mit der Begründung: Betreuung ist nicht Unterricht. „Unser Kollektivvertrag sieht Unterricht und nicht Betreuung im Berufsbild eines Lehrers vor und deswegen weigern sich viele Lehrpersonen jetzt diesen Betreuungsdienst zu übernehmen“, weiß Hubert Kainz. „Das Lehrpersonal ist momentan im Dienst und organisiert tagtäglich einen Fernunterricht. Wenn jetzt Lehrer für diesen Notdienst eingesetzt werden, fehlen diese für den Fernunterricht und dieser leidet.“ Die Bereitschaft zu unterrichten sei gegeben, betont Kainz „aber die Bedingungen und Aufgaben müssen klar sein – und wie schon gesagt sind wir nicht für die Betreuung zuständig“.
Zudem sei nach wie vor nicht klar, was Lehrpersonen mit der Kleingruppe am Vormittag eigentlich machen dürfen und sollen. „Viele Lehrer fühlen sich vor den Kopf gestoßen und es herrscht große Unsicherheit“, erklärt Hubert Kainz.
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