Gelungener Start
Der Neustart für die Öffis hat gut geklappt, so LR Alfreider. Mit der Zukunft der Mobilität hat sich die Landesregierung befasst und grünes Licht für ein Maßnahmenpaket fürs Rad gegeben.
Die Coronavirs-Pandemie hat nicht nur den Alltag, sondern auch die Mobilität in Südtirol beeinflusst. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider sagte am Dienstag in der virtuellen Landesmedienkonferenz: „Wir nutzen den Neustart, um die Mobilität der Zukunft gut zu planen und schauen uns verschiedene Szenarien an.“ Es sei davon auszugehen, dass die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in einer ersten Phase des Neustarts zurückgehe, vor allem auch weil die Kapazitäten geringer seien, so Alfreider. Um einen Anstieg des motorisierten Individualverkehrs mit den bekannten Folgen wie Staus und Belastung in den Ballungsräumen zu verhindern, gilt es laut Alfreider bereits jetzt Strategien zu finden.
Landesregierung bringt Aktionspaket zum Rad auf den Weg
„Vor allem wollen wir sauberen Mobilitätsmitteln den Vorzug geben“, sagte Alfreider. In diesem Sinne hat die Landesregierung heute (5. Mai) grünes Licht für die Ausarbeitung eines umfassenden Pakets an Maßnahmen zur Förderung der Radmobilität gegeben. Dafür werden die Ressorts für Gesundheit, Wirtschaft und Umwelt ihre Kräfte bündeln. „Wir wollen das Radfahren fördern, weil es günstig, unkompliziert und gesund ist, vor allem im urbanen Raum, aber auch darüber hinaus“, unterstrich Alfreider. Die ressortübergreifenden Maßnahmen sollen das Rad als Mobilitätsmittel für Einzelpersonen als auch für Betriebe noch interessanter machen.
Um einen Einblick ins Mobilitätsverhalten der Menschen in Südtirol zu bekommen und ihren Bedürfnissen besser entsprechen zu können, läuft aktuell eine Umfrage zur Mobilität in Südtirol. Seit Umfragestart vor vier Tagen haben sich bereits fast 7000 Personen beteiligt. „Das zeigt, wie wichtig Mobilität für uns alle ist“, so der Mobilitätslandesrat.
Neustart der Öffis: Weniger Kapazität – Fahrgäste respektvoll
Gut angelaufen ist laut Landesrat gestern und heute der Neustart der öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol. Seit 4. Mai sind Stadtbusse und Überlandbusse wieder mit Werktagsfahrplan unterwegs. Gemeinsam mit den Konzessionären, Experten im Bereich, den Gewerkschaften und den Mitarbeitern der Ämter und Dienste wurden Regeln ausgearbeitet. „Wir wollen, dass alle Mitarbeiter und Fahrgäste sicher und gesund unterwegs sind“, hob Alfreider hervor.
Vor allem zwei wichtige Regeln gelten nun in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG Joachim Dejaco erklärt: „Der Mund-Nasen-Schutz sowie Abstandhalten gewähren an Bord der Öffis einen guten Schutz vor dem Coronavirus„. Derzeit könnten die Busse nur knapp die Hälfte der Passagiere transportieren, berichtete Dejaco. „Auf alle Fälle sollten die Fahrgäste immer nur ausgewiesene Plätze nutzen“, sagte Dejaco. Die Busfahrer hätten immer nur eingeschränkte Kontrollmöglichkeiten. Sie können Haltestellen überspringen, damit es im Bus nicht zu voll wird oder die Ordnungskräfte zur Hilfe rufen. Dejaco appellierte an alle Fahrgäste sich spätestens jetzt den Südtirolpass zuzulegen, denn an Bord gebe es keinen Ticketverkauf.
Auf den Stadtbussen in Bozen, Meran und Leifers wird aktuell mit 85 Prozent des regulären Werktagsangebots gefahren. Die Direktor des öffentlichen Verkehrsunternehmens SASA Petra Piffer sagt: „Wir bedienen in Bozen, Meran und Leifers alle Linien – streckenweise mussten wir die Fahrten verdichten, auf einigen Nebenlinien bieten wir weniger Fahrten an“. Das Angebot sei weiter anpassbar. „Wir haben auf alle Fälle noch Ressourcen im Falle einer steigenden Nachfrage“, unterstreicht die SASA-Direktorin.
Insgesamt hätten sich die Fahrgäste bisher sehr verantwortungbewusst verhalten, es gebe derzeit auch noch genügend Platz für Sicherheitsabstände, so Piffer. „Reinigung und Hygiene wird in den Bussen weiter großgeschrieben, das haben wir aus Phase 1 übernommen“, unterstreicht Piffer. Die Busse werden mindestens einmal, meist mehrmals täglich gereinigt und desinfiziert.
Aktuell sind laut Daten der STA insgesamt zehn Prozent der üblichen Fahrgäste auf den Bussen unterwegs. Die STA monitoriert die Nachfrage ständig. Bei Mehrbedarf wird reagiert. Ab 18. Mai sollen auch die Fahrpläne der Züge verdichtet werden.
Die Öffis bleiben weiter sichere, bequeme, günstige und schnelle Mobilitätsmittel, so der gemeinsame Tenor von Alfreider, Dejaco und Piffer.
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Kommentare (4)
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bernhart
Ich glaube im Moment gibt es wichtigere Sachen als Radsport fördern es wird zwar etwas schöner ausgedrückt Radmobilität aber es bleibt das selbe. Elekrobräder sollten nicht gefördert werden, denn diese bringen der Gesundheit nichts,ausser Stromverbrauch. Es ist wichtiger die Menschen mit Arbeit zu versorgen, Betriebe öffnen Gastronomie öffnen,die Menschen können sich ohne Arbeit kein Rad kaufen,wenn sie es nicht nützen können.
Auf die ganzen Linienbusse kann man sich nicht verlassen,deshalb nimmt man das Privatfahrzeug..