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„Wir waren am Limit“

Marc Kaufmann

Primar Marc Kaufmann erklärt, nach welchen Kriterien die Südtiroler Corona-Patienten in ausländische Krankenhäuser verlegt wurden.

von Karin Gamper
Innsbruck, Hall, Lienz und Reutte in Tirol, Feldkirch in Vorarlberg sowie Chemnitz im deutschen  Sachsen: In diese Krankenhäuser wurden im März rund 15 Corona-Intensiv-Patienten aus Südtirol verlegt.
Die weitere Ausbreitung der Pandemie war zu jenem Zeitpunkt nicht absehbar: „Wir verzeichneten Zugänge von acht bis zehn Intensiv-Patienten am Tag“, sagt Notfall-Primar Marc Kaufmann, der an der Organisation der Transfers maßgeblich beteiligt war. Die Vor-Covid-Kapazität von 35 Intensivbetten war bald ausgereizt.
„Wir waren am Limit“, gesteht Kaufmann.
Der Sanitätsbetrieb war deshalb heilfroh über die Angebote von ausländischen Kliniken, die bereit waren Intensiv-Patienten zu übernehmen. „Bei der Auswahl der Patienten waren zwei Kriterien ausschlaggebend“, erläutert Kaufmann, „sie mussten eine gute Prognose haben und erst am Beginn der Behandlung stehen“.  Dies deshalb, um den logistischen Aufwand zu rechtfertigen. Denn dieser war erheblich und die Transportbegleitung musste in kompletter Schutzausrüstung durchgeführt werden.
Der Transfer der zwei Patienten, die nach Deutschland gebracht wurden, erfolgte per Ambulanzjet der Schweizer Rettungsflugwacht Rega. Die Übergabe fand am Bozner Flugplatz statt. Hier startete der Ambulanzjet nach Leipzig. Von dort aus wurden die beiden Südtiroler Patienten ins Klinikum nach Chemnitz gefahren. „Für uns war dies in einer Zeit der Not eine große Hilfeleistung“, sagt Marc Kaufmann heute.
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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