„Der Schaden ist enorm“
Auch in der Gemeinde Bozen ist man verärgert über die „späte“ Öffnung von Geschäften und Restaurants. Doch Bürgermeister Renzo Caramaschi würde bei Verstößen gegen den aktuellen staatlichen Zeitplan sofort einschreiten.
Von Thomas Vikoler
Eine Handelsstadt, in der seit knapp zwei Monaten kaum Handel betrieben wird. Was nach dem jüngsten Dekret von Ministerpräsident Giuseppe Conte bis zum 18. Mai so bleiben soll. Gastbetriebe dürfen laut aktuellem Stand erst im Juni öffnen.
„Das ist inakzeptabel, wir müssen mit dem Kuschelkurs gegenüber Rom aufhören. Der Schaden, der durch diese restriktive Vorgangsweise der Regierung angerichtet wird, ist jeden Tag größer. Er ist bereits jetzt enorm“, sagt der Bozner Wirtschaftsstadtrat Stephan Konder, „viele kleinere Geschäfte und Bars werden, sollte dieses Datum so bleiben, nicht mehr aufsperren“.
Nach Konders Vorstellungen sollte die gesamte Handelstätigkeit in Bozen bereits ab kommenden Montag wieder aufgenommen werden dürfen. Natürlich unter Einhaltung der sanitären Vorschriften. Er hofft diesbezüglich auf den Vorstoß der Landesregierung für ein eigenes Landesgesetz für Phase 2 der Corona-Krise. „Ich bin zuversichtlich, dass sich da etwas bewegen wird“, so der SVP-Stadtrat.
Auch Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi zeigt sich verärgert über die „späte“ Öffnung. Er fährt aber einen weicheren Kurs als Konder. „Ich halte einen institutionellen Konflikt mit der Regierung in dieser Frage für nicht zielführend. Besser wäre es, mit der Regierung in Verhandlung zu treten, ein Landesgesetz würde ohnehin nicht vor dem 18. Mai fertig sein. Aber solange die Frage eines Südtiroler Sonderweges nicht geklärt ist, gilt das Conte-Dekret“, so der Bürgermeister.
Aus diesem Grund will er bei Verstößen gegen dieses sofort einschreiten. „Ich würde Geschäfte, die früher als erlaubt aufsperren, schließen lassen“, stellt Caramaschi klar. Der Kaufleuteverband hds hatte in einer ersten Reaktion auf die Ankündigungen des Ministerpräsidenten diese Möglichkeit für die Mitgliedsbetriebe ins Spiel gebracht.
„Ich bin auch der Meinung, dass es besser wäre, die Geschäfte und Gastbetriebe früher als später arbeiten zu lassen.“, betont Caramaschi. Er verweist hier auf die stabil niedrigen Infektionszahlen in Bozen in den letzten Tagen. Der Wert lag zwischen null und drei Infektionen.
Auch in der Wirtschaftskommission des Gemeinderates, die am Montagabend tagte, drängt man auf eine baldige Wiederaufnahme der kommerziellen und touristischen
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Kommentare (9)
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andreas
Einer wie Caramaschi, welcher die Leute ohne jeglichen Sinn, für Wochen in der Stadt nur 200 m gehen lässt, soll verschwinden.
Auch wäre interessant zu wissen, wer die Anordnung gegeben hat, alle Kunden der Interspar von Bozen und Meran auf den Parkplätzen zu kontrollieren. Solche Schikanen sind unter aller Kritik.
Es hat genau 0 Logik, dass man mit dem Auto zwar ins Dorf zum Einkaufen fahren darf, aber nicht ins nächste, da es dort einen günstigeren Supermarkt gibt.
Nebenbei halten gerade die Interspar die Regeln weit besser ein als die kleineren Dorfläden.
Alte Männer wie Caramaschi haben ja leicht reden, es müssen sowieso die Steuerzahler/Renteneinzahler ihn bis ans Lebensende durchfüttern, dem kann es ja egal sein, wenn noch 2 Monate alles geschlossen ist.
tiroler
SVP, falls Karamaski nicht einlenkt, müsst ihr sofort die Koalition auflösen. Dann kommt ein (hoffentlich einer mit Vernunft) Kommissar der des stadtele bis zu den Wahlen verwaltet
segadigon
ich find es auch nicht logisch nur im eigenen dorf einkaufen mit dem auto,
ja , aber ins nachbardorf wo es supermàrkte hat darf man nicht
zudem haben bei uns im dorf die kleinen làden die situation ausgenutzt und die preise erhòht 1 kg tomaten euro 8 ein kilo orangen euro 5
sagt man doch, man soll die kleinen làden im dorf auch bevorzugen ok wàre einverstanden aber so nicht saluti a tutti vera von der toskana