Das Problem der Dichte
Nach Vorstellung der Ideen aus Rom für „Phase 2“ hat sich LR Schuler mit Südtirols Tourismusbranche ausgetauscht. Gemeinsames Fazit: Südtirol will starten, aber aus Rom kein Signal in diese Richtung.
Am Montag hat sich der Landesrat für Tourismus Arnold Schuler mit den Vertretern der Tourismusbranche in einer Videokonferenz ausgetauscht. Die Vertreter der Gast- und Beherbergungsbetriebe fordern einen konkreten Maßnahmenplan, wie der Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) Manfred Pinzger betont: „Unsere Betriebe brauchen klare Ansagen und Richtlinien über die künftige Vorgehensweise. Sicherheitsvorkehrungen sind selbstverständlich wichtig und wir planen die heurige Sommersaison unter Berücksichtigung dieser. Aber es muss konkret werden.“
Landesrat Schuler zeigt sich enttäuscht über das jüngste Dekret aus Rom. Wie es mit den Beherbergungsbetrieben weitergehen soll, werde nicht erwähnt.
Da die Infektionszahlen in Südtirol unter Kontrolle sind und die Bevölkerung verantwortungsbewusstes Handeln demonstriert hat, sei es an der Zeit, die Betriebe langsam wieder starten zu lassen, erklärt der Landesrat für Tourismus: „Wenn der letzte Versuch einer Einigung mit Rom scheitert, werden wir selbst Verantwortung übernehmen und autonom Maßnahmen setzen.“
Marketingkampagne startbereit
Landesrat Arnold Schuler ist überzeugt: „Unsere Marketingkampagne ist startbereit und wir arbeiten schon an Projekten, die den Tourismus in unserem Land wieder ankurbeln. Das Risiko sind nämlich nicht die Touristen an und für sich, sondern die Dichte der Menschen. Wir brauchen im Moment der Öffnung ein Besucherlenkungskonzept, um die Situation unter Kontrolle halten zu können.“ Auch Professor Thomas Bausch vom Kompetenzzentrum Tourismus und Mobilität an der Freien Universität Bozen unterstütze diese Initiative.
HGV-Präsident Pinzger ist sich bewusst: „Die bisherigen Unterstützungsmaßnahmen der Südtiroler Landesregierung waren wichtig und notwendig. Als Grenzregion müssen wir uns aber auch mit den Nachbarländern vergleichen.“ Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse nun der nächste Schritt folgen. Handlungsbedarf bestehe selbstverständlich auch auf europäischer Ebene, vor allem in Bezug auf die Reisefreiheit, die Quarantänebestimmungen und die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Tätigkeiten.
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Kommentare (29)
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tiroler
Macht doch die einfachste Sache: übernehmt das österreichische Modell 1:1. Warum soll das hier nicht funktionieren?
criticus
Wieso sind Sie enttäuscht Herr Schuler? Sie haben die Regeln mit ihren Förstern ja noch strenger gemacht. Schon vergessen? Vergessen Sie nicht ihre grüne Garde wieder abzuziehen, sonst werden noch die ersten Touristen bestraft. Das ganze hatte auch einen Vorteil, ihre Garde hat endlich einmal die Wälder gesehen, die schauen nämlich in Südtirol grauenhaft aus.
roberto
Es wird heuer keinen Start in die Tourismus Saison geben. Ob Touristen vom Ausland kommen werden hängt von den dortigen Quarantäne Bestimmungen ab. Werden alle italienischen Touristen an der Rezeption getestet? Was soll das denn für ein Urlaub sein, wenn niemand sicher ist auf wem er gerade trifft. Alle mit Mund und Nasenschutz unterwegs? Wie soll das bitte gehen. Schon die Vorstellung sich stets zu desinfizieren wohin man geht und was man gerade anfasst. Dann bleibe ich lieber dieses Jahr zuhause und warte ab bis sich die Situtaion tatsächlich grundlegend verbessert. Mein Gott dann ist heuer für mich eben kein dreiwöchiger Griechelandurlaub drin und für die Germanen und Italiani eben kein Südtirolurlaub. Wenn das ein unbewältigbares Problem ist, läuft schon seit Zeiten im goldenen Tourismusland Südtirol einiges schief.