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„Politisches Kleingeld“

In der Masken-Affäre warnt Andreas Leiter Reber davor, das Kind mit dem Bade auszuschütten: Das INAIL habe die Schutzausrüstung noch gar nicht getestet.

Was ist, wenn sich herausstellen sollte, dass die von der Firma Oberalp aus China importierte Schutzausrichtung in weniger sensiblen Bereichen verwendet werden kann?

Diese Frage stellt F-Obmann Andreas Leiter Reber. Er warnt in einem Facebook-Post davor, das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Ihm, so schreibt Leiter Reber, sei es egal, ob Florian Zerzer jetzt, in zwei Monaten oder überhaupt nicht gehen müsse. Entscheidend sei, dass das Gesundheitspersonal in der derzeitigen Situation über Schutzausrüstung verfüge.

Andreas Leiter Reber schreibt auf Facebook:

„Im Vordergrund steht für mich, dass unser Land so schnell wie möglich gesundheitlich und wirtschaftlich auf die Beine kommt.

Sehr, sehr vieles an der derzeitigen Situation macht mir große Sorgen. Aber ob Zerzer jetzt gehen muss oder in zwei Monaten oder vielleicht auch gar nicht – ist für mich im Moment zweitrangig.

Es steht außer Frage, dass die Vorgehensweise des Sanitätsbetriebes und der Landesregierung rund um die mangelhafte Schutzausrüstung lückenlos aufgeklärt werden und Konsequenzen haben muss – dafür gibt es auch den Untersuchungsausschuss.

Wichtig ist jetzt, dass wir es schaffen unsere Krankenhausmitarbeiter, aber auch uns alle ausreichend mit Schutzausrüstung zu versorgen.

Dass sich nun einige aufgrund des negativen Gutachtens des INAIL erneut auf Zerzer und Co. einschießen, um politisches Kleingeld daraus zu schlagen, ist nicht nur voreilig, sondern einfach nur billig. Wir können es uns in der derzeitigen Situation doch nicht leisten dringend notwendige Schutzausrüstung ohne eine fachmännische Prüfung komplett aus dem Verkehr zu ziehen und einzustampfen. Das römische INAIL hat die Schutzausrüstung bis jetzt noch gar nicht getestet, sondern lediglich deren Dokumentation und Zertifikate beanstandet.

Wenn sich bewahrheiten sollte, dass aufgrund dieses Gutachtens nun die Schutzausrüstung auch nicht in den weniger sensiblen Bereichen oder von der Wirtschaft verwendet werden darf, obwohl sie eigentlich dafür geeignet wäre, dann würde uns das INAIL erst recht einen völligen Notstand an Schutzausrüstung bescheren, was übrigens einer Bankrotterklärung des staatlichen Arbeitssicherheitsinstitutes gleich käme.

Die Schutzausrüstung muss jetzt korrekt und fachgerecht überprüft und getestet werden. Entsprechend der Ergebnisse kann sie dann den verschiedenen Einsatzbereichen und Risikoebenen zugeteilt werden.

Und erst dann und nur dann, wenn die Prüfung wirklich ergeben sollte, dass die Schutzausrüstung nicht einmal dafür reichen sollte, um damit geschützt Brötchen kaufen zu gehen, darf sie aus dem Verkehr gezogen werden.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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