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Rätselhafte Infektion

Foto: Lpa/freepik

In der Flüchtlingsunterkunft in der Ex-Schenoni-Kaserne gibt es erneut einen Corona-Fall – obwohl die Bewohner des Heimes unter Quarantäne standen.

von Markus Rufin

Vor rund drei Wochen infizierte sich ein Bewohner des Flüchtlingsheimes in der Ex-Schenoni-Kaserne in Brixen mit dem Coronavirus. Es war eine der ersten Flüchtlingsstrukturen, die davon betroffen war.

Innerhalb kürzester Zeit wurde sichergestellt, dass sich das Virus in der Kaserne nicht ausbreitet, indem man die Bewohner aufteilte, so dass jeder sein eigenes Zimmer hatte. Außerdem wurde das Gebäude gründlich desinfiziert und die Verpflegung der Bewohner wurde über einen Catering-Service abgewickelt. Die Bewohner standen also unter Quarantäne.

Umso mehr verwundert es, dass es nun einen weiteren positiven Fall in der Schenoni-Kaserne gibt. Wiederum handelt es sich um einen Flüchtling, der positiv getestet wurde. Dieser wurde sofort in die Quarantänestation nach Gossensaß gebracht.

Die restlichen Bewohner und Mitarbeiter des Heimes, die sich ebenso Tests unterziehen mussten, scheinen sich bisher nicht mit dem Virus infiziert zu haben. Bei weiteren Tests soll dies sichergestellt werden.

Die Infektion des Flüchtlings ist vor allem deshalb so rätselhaft, weil es in den vergangenen drei Wochen strenge Bestimmungen in der Kaserne gab. Wie die zuständige Landesrätin Waltraud Deeg und Amtsdirektorin Michela Trentini berichten, wurden diese Bestimmungen auch diszipliniert eingehalten.

In der Theorie hätte der Virus innerhalb der Kaserne also ausgerottet sein müssen. „Die Quarantänebestimmungen wurden ohne Frage eingehalten, daher ist das für uns etwas beunruhigend“, erklärt Waltraud Deeg.

Auch in der vom Land eingerichteten Task Force war dieser spezielle Fall ein Thema. Dieser wird jetzt besonders von Seiten der Sanität unter die Lupe genommen. Denn am wahrscheinlichsten sei es, dass die Inkubationszeit in manchen Fällen länger sein kann als die bisher angenommen 14 Tage.

Für die Bewohner und Mitarbeiter der Schenoni-Kaserne bedeutet dieser neue Fall, dass ihre Quarantäne-Zeit wohl erneut verlängert werden muss. Eine Ausbreitung in der Flüchtlingsstruktur muss nämlich vermieden werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (26)

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  • sougeatsnet

    Wer ist bei uns zuständig Infektionswege nachzuvollziehen: Denke nicht dass das Aufgabe von Deeg ist. Wo war sie bei den Altenheimen, dort sind unsere Gefährdeten. Dieses planlose Vorgehen macht offensichtlich den Unterschied zu Tirol aus. Papiertieger fördern und den Hausverstand eliminieren, aber rätselhafte Fragen lösen wollen.

  • norbert234

    Für „DIESE“ Leute sind Ressourcen und Gelder da.
    Warum werden „DIE“ schneller behandelt?
    Kopfschüttel….

  • asterix

    Gottseidank sterben nicht alle mit Vorerkrankung an Corona. Das wäre eine Katastrophe. In den Medien wird viel Panik verbreitet. Bei jedem Jüngeren der stirbt, wird ein Riesenhype daraus gemacht. Von solchen positiven Fällen liest man sehr selten

  • hallihallo

    in den letzten zwei wochen sind mehrere ca. 50 jährige krankheitsbedingt gestorben. dafür gab es keinen zeitungsartikel. wenn ein 50jähriger an corona nur erkrankt, wird darüber viel berichtet. als wäre noch nie ein 50jähriger (oder jünger) erkrankt.

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