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Wählen & Wimmen

Die SVP will die Gemeindewahlen auf Anfang September verschieben, damit die Bauern keinen Ernte-Stress bekommen. Die Bürgerlisten müssten im Spätsommer Unterschriften sammeln.

Von Matthias Kofler

Die SVP-Leitung hat sich in einer Videoschalte mit der Frage befasst, wann die nächsten Gemeindewahlen in Südtirol stattfinden sollen. Der ursprünglich festgelegte Wahltermin am 3. Mai kann aufgrund der Corona-Pandemie nicht wahrgenommen werden. Die römische Regierung hatte vor ein paar Tagen entschieden, dass alle Wahlen grundsätzlich auf Herbst verschoben werden. Daher müssen die beiden Landeshauptleute Arno Kompatscher und Maurizio Fugatti in den kommenden Tagen einen neuen Wahltermin festlegen.

Die Parteileitung der SVP hat sich ihrerseits für den ersten Sonntag im September, also den 6. September ausgesprochen. „Wir sind der Meinung, dass man die Wahlen nicht zu lange hinausschieben sollte“, erklärt der Unterlandler Bezirksobmann Oswald Schiefer. Freilich hänge die Entscheidung letztlich vom weiteren Verlauf der Krankheit ab. Die Kurve müsse weiter abflachen, zudem müssten bis zum Urnengang Versammlungen wieder erlaubt und Bars und Restaurants geöffnet haben, betont Schiefer. Das Edelweiß hat sich in dieser Angelegenheit schon einmal verkalkuliert: Vor einem Monat hatte die Leitung einstimmig beschlossen, am 3. Mai festzuhalten, was in den Reihen der Opposition einen Sturm der Empörung auslöste. „Es ist aus gesundheitlichen Gründen aktuell nicht angebracht, Wahlkampf zu veranstalten. Die Abhaltung von Kundgebungen, Parteiversammlungen, öffentlichen Versammlungen und vor allem die Ansammlung von Bürgern in Schulgebäuden zur Abstimmung wäre undenkbar und unverantwortlich“, kritisierte Paul Köllensperger. Die SVP musste nur einen Tag später zurückrudern, weil der Staat eine allgemeine Ausgangsbeschränkung verhängte.

Nun soll der Parteiausschuss in die Entscheidung miteinbezogen werden. „Der 6. September ist ein guter Termin, weil es für die Bauern noch keine größeren Probleme mit der Apfel- und Traubenernte gibt, weder im Vinschgau noch im Etschtal“, argumentiert Schiefer. Zudem seien die Tage im September noch lang, wodurch es den BürgerInnen leichter falle, die Wahlämter aufzusuchen.
Gleichzeitig bedeutet das für die Bürgerlisten, dass sie im Hochsommer die für eine Kandidatur notwendigen Unterschriften sammeln müssten.

Die SVP und andere im Landtag vertretene Parteien sind von dieser Pflicht befreit. Doch dieses Argument lässt man in der Brennerstraße nicht gelten. „Die meisten an einer Kandidatur interessierten Listen haben mit der Unterschriftensammlung eh schon begonnen. Und wenn der Termin bis Juni feststeht, haben sie drei Monate Zeit für Wahlkampf – mehr hätten sie jetzt auch nicht gehabt“, meint Schiefer, der in Kurtatsch als Bürgermeister-Kandidat ins Rennen geht.

Klar ist: Für den Wahltermin im September braucht Südtirol das Einverständnis des Trentino, da die Gemeindewahlen innerhalb der Region zeitgleich stattfinden. Am Ende muss auch der Staat für das Abhalten von Wahlen grünes Licht geben.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (26)

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  • waldhexe

    Ach so ,die Bauern könnten wärend der Ernte nicht zu Wahl gehen.
    Haben die Sorgen,einfach nur lächerlich.

  • pingoballino1955

    Tatsache ist,je mehr Skandale in der Sanität demnächst und auch später noch zu Tage kommen,desto schwieriger und gefährlicher wird es für die SVP bei den Gemeinderatswahlen.Deshalb möchten sie so schnell wie möglich wählen lassen. Die Menschen da draussen werden HOFFENTLICH diesesmal die Versäumnisse und Pannen und Masken nicht vergessen!

    • steve

      und Pingo wählen! Den großen Superpingo der keine Fehler macht! Die Lösung aller Probleme….

    • meintag

      Könnte passieren nur? Die Opposition sei es auf Deutscher wie auf italienischer Seite zeigt wie Immer keine Geschlossenheit. Gerade Gemeinderatswahlen sind Personenwahlen weil jeder Wähler den Kandidaten persönlich kennt. Außer die Ein und andere Bürgerliste wird nicht durchkommen.

  • flottebiene

    In Südtirol zählen 1.Bauern, 2.Hoteliere, 3.Touristen…..irgendwann kommen die Einheimischen….. Arbeitnehmer werden eh nicht gefragt

  • meintag

    Sobald als Möglich. Ansonsten ist jeder Senior*in die es bis zum Herbst nicht schafft eine verlorene SVP Stimme.

  • karel

    Könnt ihr euch Wahlen in ein paar Monate vorstellen, wie soll das gehen ?
    Es war schon immer schwierig, Stimmzahler, Vorsitzende und Schriftführer für die Wahlsprengel zu finden, in dieser Lage wird es noch schwieriger sein, wer geht eine solche Gefahr ein ? mit Vorsichtsmaßnahmen `?

    Welche Vorsichtsmaßnahmen: Temperaturkontrollen, Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel, Einhaltung von Sicherheitsabständen in kleinen Klassenzimmern zwischen vier Kabinen, Tischen, Urnen und fünf Komponenten des Sitzes, Desinfektion des Bleistifts und der Kabine nach jeder Abgabe der Stimme? Oder sogar mit Vollplastikoveralls wie bei den jüngsten Wahlen in Wisconsin

  • vagabund

    Also wenn die MACHTGEILE Svp nichts besseres zu tun hat als sich jetzt darüber Gedanken zu machen, wann die Gemeindewahlen stattfinden….
    …. sehrt ihr alle was ihnen eigentlich wichtig ist!!
    DIE BÜRGER SICHER NICHT!!!

    Die Wahlen gehören auf Mai 2021 verschoben!!
    Heuer gibt es wichtigere Dinge!!!

    ZUM SCHÄMEN!!!

  • sepp

    Du ba dei zählen lei die bauern suscht wählt sie niemand mehr

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