„Regeln gelten für alle“
Im Zentrum von Brixen kommen trotz der Ausgangssperre immer wieder Obdachlose zusammen. Die Freiheitlichen fordern nun die Verwaltung zum Einschreiten auf. Diese hat bereits gehandelt.
von Markus Rufin
Trotz strenger Ausgangsbeschränkungen kommen in Brixen an mehreren Orten der Stadt immer wieder Menschen in Gruppen zusammen. Insbesondere im Zentrum halten sich immer wieder Personen auf, die auf Parkbänken sitzen und beispielsweise Karten spielen.
Das sorgt bei einigen Bürgern und auch bei einigen politischen Vertretern für Ärger. Die Freiheitlichen fordern in einer Presseaussendung die Gemeindeverwaltung zum Hangeln auf. Der Freiheitliche Oscar Fellin fordert: „Es kann nicht sein, dass einerseits die kleinsten Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen mit Strafen belegt werden, eine bestimmte Personengruppe – viele davon Sinti und Roma – gleichzeitig aber Narrenfreiheit genießen zu scheint. Die Ordnungskräfte stehen hier in der Pflicht, diesem Treiben schnellstmöglich ein Ende zu setzen. Zum Schutze der Bürger unserer Stadt, sowie zum Schutz der besagten Regelbrecher, denn schließlich macht das Coronavirus auch vor ihnen nicht halt.“ Die Freiheitlichen werden dazu auch eine Anfrage einreichen.
Wie Bürgermeister Peter Brunner berichtet, wissen Gemeindeverwaltung und Ordnungskräfte über die Situation Bescheid. Ihm zufolge handle es sich dabei um Obdachlose. Das Problem versuche man schon seit längerem zu lösen: „Die Übernachtungsstätte, in der die Obdachlosen schlafen und die von der Bezirksgemeinschaft geführt wird, hat seit dieser Woche auch tagsüber für die Obdachlosen geöffnet. Allerdings ist es soll und kann man diese Personen nicht einfach einsperren.“
Die Stadtpolizei führe zwar regelmäßig Kontrollen durch, könne aber nicht viel dagegen unternehmen, berichtet auch der stellvertretende Kommandant Gernot Wieland: „Wir verschicken sie von der einen Parkbank zur anderen, mehr können wir in diesem Fall nicht tun. Wir haben auch Protokolle ausgestellt, aber ich bezweifle, dass das viel bringen wird.“
Die Stadtpolizei wird demnächst die Parkbänke absperren, damit man nicht mehr darauf sitzen kann. Sollte auch das keine Wirkung zeigen, wird die Polizei die Bänke entfernen, erklärt Wieland.
Bürgermeister Peter Brunner versteht zwar, dass die Regeln für alle gelten, ruft aber auch zum Zusammenhalt auf: „Dass man Fotografien von Obdachlosen Menschen herumschickt, ist traurig. Es ist menschenunwürdig, dass man in dieser schwierigen Zeit, Menschen denunziert, die ohnehin nichts haben. Wir sollten jetzt Zusammenstehen, anstatt zu polemisieren.“
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Kommentare (20)
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kritiker
typisch fir dia Partei, immer af di Minderheitn und Schwochn, dia si nit wehrn kennen.