„Nicht Öl ins Feuer gießen“
Ulli Mair gibt ganz offen zu, dass sie persönlich selbst die größten Schwierigkeiten damit hat, in dieser besonders schwierigen Zeit ihre politische Rolle zu finden.
Sie werde in diesen Tagen immer häufiger von Freunden, Wählern, Bürgern kontaktiert und gefragt, warum sie dieses oder jenes nicht öffentlich sagen oder grundsätzlich mehr angreifen würde, schreibt Ulli Mair in einem Post auf Facebook.
Natürlich stimme es, dass es vieles zu sagen gäbe. Aber wo ist der öffentliche Nutzen, fragt sich die Landtagsabgeordnete.
„Ich gebe ganz offen zu, dass ich persönlich selbst die größten Schwierigkeiten damit habe, in dieser besonders schwierigen Zeit meine politische Rolle zu finden und es wird einem nicht gerade immer einfach gemacht, öffentlich ruhig zu bleiben. Das ist auch wahr.“
Und weiter schreibt Ulli Mair:
„Wir befinden uns alle in einem Neuland, wo sich jeder sortieren und seinen Platz erst finden muss. Ich höre auf mein Bauchgefühl und verlasse mich darauf.
Es bringt in diesem Notstand keinem etwas, wenn ich Öl ins Feuer gießen und die Menschen aufwiegeln würde, deren Geduldsfaden ohnehin am Reißen ist. Die Zeit der Aufarbeitung und vielleicht auch der einen und anderen Abrechnung kommt, das läuft uns nicht davon. Jetzt geht es aber darum, rasche, umsetzbare, sinnvolle Lösungen zu finden, die Menschen gut, klar, ehrlich und deutlich zu informieren und an der Kommunikation muss sogar gearbeitet werden.
Ich werde es weiterhin so handhaben, dass ich gute Inputs von Euch, gute Ideen, Lösungsansätze usw. direkt an den Landeshauptmann und die zuständigen Landesräte weiterleite und sie an meinen Gedankengängen teilhaben lasse. Ich kann mich in einer Notsituation, wie wir sie derzeit erfahren, ohne Schwierigkeiten persönlich und politisch zurücknehmen und gerne auf eigene Schlagzeilen verzichten. Das bedeutet nicht, dass man nichts tut.
Im Gegenteil. Man macht es halt ausnahmsweise mal anders, weil es auch mir darum geht, dass wir so schnell wie möglich in den gewohnten Alltag, wenn auch mit besonderen Schutzmaßnahmen, zurückkehren können. Ich erachte es genauso als Verantwortung meinerseits der Allgemeinheit gegenüber, wenn man mit den Entscheidungsträgern jetzt zusammenarbeitet, als sie zusätzlich zu beschießen und glaubt mir, sie stehen unter enormen Druck und wissen nur zu gut, dass auch Ihr unter extremen Druck steht. Für mich persönlich gelten in einem Ausnahmezustand nicht die selben Parameter und Regeln, wie wir sie sonst gewohnt sind.
Ich halte es für guten Stil, in einer derartigen Krisensituation den politischen Hickhack hintanzustellen – und glaubt mir, gerade wir Freiheitlichen haben oft genug erlebt, wie in Krisensituationen vermeintliche Weggefährten zu Heckenschützen wurden und nur noch darauf bedacht waren, aus einer Katastrophe persönlichen Nutzen zu ziehen. Da muss jeder auf seine Weise an seinem Platz flexibel sein und Persönliches hinten anstellen. Es nutzt niemandem etwas, wenn wir alle die Nerven verlieren und aufeinander losgehen.
Wichtig ist, dass alle gemeinsam dasselbe Ziel im Auge haben und alles andere kommt danach – wenn es allen wieder einigermaßen gut geht.“
Kommentare (18)
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